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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Nach mir nahm der Geheime Regierungsrat Wagener das Wort und erzählte zu Liebknechts und meiner großen Ueberraschung, daß wir, wie er aus der ihm soeben übermittelten „Börsenzeitung“ ersehen habe, von dem französischen Konsul in Wien, Lefaivre, den Dank der französischen Republik für unser Auftreten im Reichstag empfangen hätten. (Lebhafte Zurufe: Hört! Hört! und Pfui!) Ich konnte darauf in einer persönlichen Bemerkung nur antworten, daß bis zu diesem Augenblick weder Liebknecht noch mir ein solcher Brief zugegangen sei, was mir um so unbegreiflicher wäre, da, wie ich eben gehört, auch die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ den Brief abgedruckt habe. Ich sei der Meinung, daß der Brief eine elende Modifikation sei, die vom preußischen Pressebureau ausgehe, um mich und Liebknecht zu diskreditieren. In der folgenden Sitzung hielt Wagener seine Behauptung aufrecht. Der Brief, der an meine Adresse geschickt worden, sei echt. Ich antwortete am Schlusse der Sitzung, daß ich bis zu diesem Augenblick den fraglichen Brief nicht erhalten habe, also bei meiner ersten Erklärung verbleiben müsse. Schließlich erhielt ich ihn aber dennoch; er war an Liebknecht und mich gerichtet. Der Brief existierte also, er war vom 2. Dezember datiert und hatte sechs Tage gebraucht, bis er in meine Hände gelangte. Er lautete: „Meine Herren! Im Namen der französischen Republik, deren Regierung mich zu ihrem speziellen Vertreter bei der Demokratie Deutschlands bestellt hat, erachte ich es für meine Pflicht, Ihnen für die edlen Worte, die Sie im Berliner Parlament inmitten einer durch den Geist der Eroberung und der Trunkenheit des Militarismus fanatisierten Versammlung gesprochen haben, meinen Dank auszudrucken. Der Mut, den Sie bei dieser Gelegenheit bewiesen, hat die Aufmerksamkeit von ganz Europa auf Sie gelenkt und Ihnen einen ruhmvollen Platz in der Reihe der Streiter für Freiheit erobert. Der freisinnige und humanitäre Geist Deutschlands erleidet in diesem Augenblick, wie Sie, meine Herren, es so beredt dargetan haben, eine jener Verfinsterungen, die wir selbst während der Periode unseres ersten Kaiserreichs durchgemacht haben, und geht denselben Enttäuschungen entgegen. Eine Sucht nach brutaler Herrschaft hat sich der erleuchteten Geister bemächtigt. Jene Denker, die noch vor kurzem solche Lichtstrahlen über die Welt aussandten, sind heute unter der Eingebung des Herrn v. Bismarck zu Aposteln des Mordes und der Vernichtung einer ganzen Nation geworden. Sie, meine Herren, sind es und Ihre Partei, welche bei diesem allgemeinen Abfall die große deutsche Tradition aufrecht erhalten.
Es gehörte zu seiner Art der Frömmigkeit, daß er das Böse ebenso willig wie das Gute hinnahm, von vornherein überzeugt, daß es berechtigt sein müsse, und befriedigt, wenn er seinen notwendigen Zusammenhang mit seinem Leben eingesehen hatte. Ich kenne Dich, o Unglück, ganz und gar, Ich sehe jedes Glied an deiner Kette, Du bist vernünftig, zum Bewundern klar, Als ob ein Denker dich geordnet hätte.
So bekennt sich mancher Denker zu Ansichten, welche ersichtlich nicht dazu dienen, seinen Ruf zu vermehren oder zu verbessern; mancher beschwört förmlich die Missachtung Anderer auf sich herab, während er es leicht hätte, durch Stillschweigen ein geachteter Mann zu bleiben; andere widerrufen frühere Meinungen und scheuen es nicht, fürderhin inconsequent genannt zu werden: im Gegentheil, sie bemühen sich darum und benehmen sich wie übermüthige Reiter, welche das Pferd, erst wenn es wild geworden, mit Schweiss bedeckt, scheu gemacht ist, am liebsten mögen.
Nicht nur, dass er hier länger und mehr Erfahrung hat als sonst ein Denker die ganze Geschichte ist ja die Experimental-Widerlegung vom Satz der sogenannten "sittlichen Weltordnung" : das Wichtigere ist, Zarathustra ist wahrhaftiger als sonst ein Denker.
Es ward an Inhalt und an süßem Schalle Ein also großes, ewiges Gedicht, Daß die Genossen es verstanden nicht, Und schweigend wichen, tiefergriffen alle. Er aber blieb allein mit einem Sarg, Darin begrub er seine Jugendliebe Und jenes Buch, das ew'gen Ruhm verbarg, Und das kein Denker leichthin nach ihm schriebe,
Es gibt für den Sozialreformer, den Revolutionär, auch einen kategorischen Imperativ! Sich darum nicht gekümmert, die wissenschaftliche Lehre der großen Denker, auf die sie sich beriefen, dort, wo sie ihnen nicht paßte, in den Wind geschlagen zu haben, ist bezeichnend für das fehlende Element in den Gedankengängen der Bolschewisten.
Ein berühmter Forscher hat Alexander den genialsten Staatsmann seiner Zeit genannt. Er war als Staatsmann, was Aristoteles als Denker. Der Denker konnte in der Stille und Abgezogenheit seines Geistes seinem philosophischen Systeme die ganze Geschlossenheit und Vollendung geben, die nur in der Welt der Gedanken möglich ist.
Der Inhalt der Rede erweckte die wärmste Teilnahme. Bot ihr Anfang demjenigen, der sich mit der Sozialwissenschaft unserer Tage beschäftigt hat, auch nichts Neues, so erhob sie sich doch in ihrem weitern Verlauf zu einem höheren Aufschwunge, in welchem sich zum ernsten Denker der sinnige Dichter gesellte. Der Redner sprach von den Rechten der Armen und den Pflichten der Reichen.
Den fundamentalen pragmatischen Zusammenhang von Arbeit und Leben in einer integrierten Welt, deren Sprache die Sprache des Konsums ist, hat man in Deutschland nie wirklich verstanden. Deutschlands führende Denker widmen sich nahezu ausschließlich der Vergangenheit und warten mit immer neuen Auslegungen von ihr auf.
Die Kunst macht dem Denker das Herz schwer. Wie stark das metaphysische Bedürfniss ist und wie sich noch zuletzt die Natur den Abschied von ihm schwer macht, kann man daraus entnehmen, dass noch im Freigeiste, wenn er sich alles Metaphysischen entschlagen hat, die höchsten Wirkungen der Kunst leicht ein Miterklingen der lange verstummten, ja zerrissenen metaphysischen Saite hervorbringen, sei es zum Beispiel, dass er bei einer Stelle der neunten Symphonie Beethoven's sich über der Erde in einem Sternendome schweben fühlt, mit dem Traume der Unsterblichkeit im Herzen: alle Sterne scheinen um ihn zu flimmern und die Erde immer tiefer hinabzusinken. Wird er sich dieses Zustandes bewusst, so fühlt er wohl einen tiefen Stich im Herzen und seufzt nach dem Menschen, welcher ihm die verlorene Geliebte, nenne man sie nun Religion oder Metaphysik, zurückführe.
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