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Aktualisiert: 13. Juni 2025
»Ach, Madame, sie scheint recht stolz zu sein, und ich weiß nicht, ob sie das annehmen wird.« »Ich werde sie aufsuchen.« Sogleich stieg die Marquise zu der Unbekannten hinauf. Sie dachte nicht daran, wie sehr sie noch das Leid der schon im Sterben Liegenden vermehren sollte; denn Frau d'Aiglemont ging noch in Trauer. Die Marquise erbleichte beim Anblick der Unglücklichen.
Er wollte platonisch lieben, kam alle Tage, mit Frau d'Aiglemont die gleiche Luft zu atmen, nistete sich fast in ihrem Hause ein und begleitete sie überall hin, mit der Tyrannei einer Leidenschaft, die der blindesten Ergebenheit den Egoismus beimischt.
Jetzt durfte das junge Mädchen seinen Geliebten in all seinem militärischen Glanze bewundern. Oberst Victor d'Aiglemont, kaum dreißig Jahre alt, war groß, wohlgebaut und schlank. Sein glückliches Ebenmaß kam nie besser zur Geltung, als wenn er seine Kraft anwandte, ein Pferd zu regieren, dessen eleganter, glatter Rücken sich unter ihm zu beugen schien.
»Man muß es bei Madame Saint-Héreen anerkennen,« sagte eine junge Frau, »sie sorgt dafür, daß die Mutter in der alten Umgebung und den alten Gewohnheiten weiterlebt. Madame d'Aiglemont ist wunderbar eingerichtet, hat einen Wagen, der ihr ganz allein zur Verfügung steht, und kann wie zuvor überall hingehen.«
Von diesem Augenblick an hegte Karl ein lebhaftes Interesse für Frau d'Aiglemont. Aber als er zu der gewohnten Zusammenkunft ging, die ihnen beiden nun zur Notwendigkeit geworden war und für die sie infolge eines wechselseitigen Instinkts eine Stunde frei hielten, fand Vandenesse seine Geliebte noch immer mehr gewandt als wahr, und sein letztes Wort war: »Entschieden ist dieses Weib raffiniert.«
Madame d'Aiglemont, die eine langjährige Erfahrung gelehrt hatte, das Leben zu kennen, die Männer zu beurteilen, die Gesellschaft zu fürchten, hatte die fortschreitende Entwickelung dieser Liebelei beobachtet und ahnte nun den Untergang ihrer Tochter, da sie sie in die Hände eines Mannes gefallen sah, dem nichts heilig war.
Trotzdem war Herr d'Aiglemont zu Hause bescheiden. Er fühlte instinktiv die Überlegenheit seiner Frau, so jung sie auch war; und aus diesem unwillkürlichen Respekt erwuchs eine geheime Macht, zu der die Marquise wider den eigenen Willen gelangte, so sehr sie sich auch sträubte, die Bürde auf sich zu nehmen. Als Ratgeberin ihres Mannes lenkte sie dessen Handlungen und verwaltete das Vermögen.
»Wenn Sie jemals in Ihrem Leben barmherzig gewesen sind, so nennen Sie mir den Namen der Dame!« »Marquise d'Aiglemont.« »Ich werde Unterricht bei ihr nehmen. Sie hat es verstanden, aus einem recht mittelmäßigen Gatten einen Pair von Frankreich, aus einer Null von Menschen eine politische Kapazität zu machen.
Sie werden von mir nichts weiter besitzen, als was Sie mir entrissen haben. Dies ist das Urteil, das ich über mich selbst ausgesprochen habe,« sagte sie, Arthur mit Stolz anblickend. »Es ist unwiderruflich, Mylord. Erfahren Sie noch, wenn Sie einem verbrecherischen Gedanken nachgäben, so würde die Witwe des Herrn d'Aiglemont in ein Kloster gehen, in Italien oder in Spanien.
Aber wenn ich Ihnen das gebiete, heißt das nicht auch schon, Ihnen Rechte gewähren und die müssen geheiligt bleiben,« setzte sie hinzu, die Hand des jungen Mannes auf ihr klopfendes Herz legend. »Ja,« sagte Arthur und stand auf. In diesem Augenblick wies er auf d'Aiglemont, der sein Kind im Arm hielt und von der andern Seite auf der Balustrade des Schlosses erschien.
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