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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Als Vandenesse die erste Regung des Erstaunens überwunden hatte, sann er nach, wie er sich wohl am besten Frau d'Aiglemont nähern könne, und er beschloß, einen ziemlich alltäglichen Kunstgriff der Diplomatie anzuwenden und sie in Verlegenheit zu bringen, um auf diese Weise zu erfahren, wie sie eine Albernheit aufnehmen würde.
Sobald man um den Zustand der Marquise wußte, wurden reitende Boten abgesandt, um den Arzt, den Chirurgen und die Enkelkinder der Frau d'Aiglemont zu holen. Die junge Marquise d'Aiglemont und ihre Kinder trafen zu gleicher Zeit mit den
Lord Grenville widerstand nicht mehr Juliens Tränen warfen ihn nieder. In diesem Augenblick hörte man, wie eine Tür ungestüm geöffnet wurde, und die Worte: »Frau d'Aiglemont, bist du hier?« widerhallten wie ein Donnerschlag im Herzen des Liebespaares. Der Marquis war zurückgekommen. Ehe Julie die Geistesgegenwart gewinnen konnte, kam der General aus seinem Zimmer und näherte sich dem seiner Frau.
Die sonderbaren Worte dieses Ehemannes riefen ohne Zweifel gewisse Hoffnungen in dem jungen Engländer wach. Er trachtete mit Ungeduld nach einem Augenblick, wo er mit Herrn d'Aiglemont allein sein könnte, und die Gelegenheit dazu bot sich bald.
Madame d'Aiglemont hatte eines Tages zu ihrer Tochter gesagt, die Prinzessin de Cadignan hätte sie besucht, und Moina rief bloß: »Wie? sie hat sich deinetwegen bemüht?« Die Miene, mit der diese Worte gesprochen wurden, die besondere Betonung, die die Komtesse ihnen gab, verrieten, wenn auch in kaum merklicher Form, eine Verwunderung, eine vornehme Geringschätzung.
Wenn ich so zu Ihnen spreche, so bin ich dazu in gewissem Sinne berechtigt, denn ich habe die Gewißheit, Frau d'Aiglemont retten und dem Leben und dem Glück zurückgeben zu können. Es ist wenig natürlich, daß ein Mann meines Ranges Arzt sei, allein der Zufall hat es so gefügt, daß ich Medizin studiert habe.
Die Marquise hatte es an die Tochter abgetreten, der sie ihr ganzes Vermögen geschenkt hatte. Für sich selbst hatte sie nur eine kleine lebenslängliche Rente zurückbehalten. Die Komtesse Moina de Saint-Héreen war das letzte Kind, das der Frau d'Aiglemont verblieben war.
Seine Tugenden kamen ihm ebenso zustatten wie seine Fehler. Seine Tapferkeit brachte ihm einen hohen Ruf als Soldat ein, der auch durch nichts Lügen gestraft wurde, weil er nie selbständig kommandiert hatte. Sein männliches, edles Gesicht ließ große Gedanken vermuten, und seine Physiognomie hatte für niemand, außer seiner Frau, etwas Hohles. Indem Marquis d'Aiglemont alle Welt seine unechten Talente loben hörte, glaubte er schließlich selbst daran, daß er einer der hervorragendsten Männer bei Hofe sei, wo er dank seinem
So hatte die Marquise, die etwas schwerhörig geworden war, Moina niemals dazu bewegen können, lauter zu sprechen, wenn sie mit ihr redete; aber als sie sie mit der Naivität der Leidenden einmal bat, einen Satz zu wiederholen, den sie nicht verstanden hatte, so gehorchte die Komtesse wohl, doch mit so unverhohlenem Unwillen, daß Frau d'Aiglemont ihre bescheidene Bitte nie mehr wiederholte.
Ihre Gesellschaft wurde der Marquise de Listomere so lieb und kostbar, daß sie schließlich in ihre Nichte ganz vernarrt war und sich gar nicht mehr von ihr trennen wollte. Ein Monat genügte, so hatte sich zwischen ihnen eine ewige Freundschaft gebildet. Nicht ohne Verwunderung bemerkte die alte Dame, daß sich in den Gesichtszügen der Frau d'Aiglemont eine große Veränderung zu zeigen begann.
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