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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Er liebte Frau d'Aiglemont mit der Ehrlichkeit der Liebe, mit der Inbrunst, die der ersten Leidenschaft eine unsagbare Anmut, eine Lauterkeit verleiht, von der der Mann, wenn er später noch einmal liebt, immer nur Bruchstücke wiederfindet: wonnevolle Leidenschaften, von den Frauen, die sie hervorgerufen haben, fast immer mit Wonne genossen, weil sie in dem schönen Alter von dreißig Jahren, dem Höhepunkt der Poesie des Frauenlebens, den Verlauf solcher Leidenschaften voll überschauen können, und ihr Blick in die Zukunft ebenso sicher ist wie der in die Vergangenheit.

Dieser vielsagende Druck flößte dem zaghaften Liebhaber Mut ein. Die Freuden dieses Augenblicks und die Hoffnungen auf die Zukunft, alles floß in eine Regung zusammen in die der ersten Liebkosung, des keuschen, bescheidenen Kusses, den Frau d'Aiglemont der Wange rauben ließ. So gering die Gunst war, um so mächtiger, um so gefährlicher wurde sie.

»Auch einer von denen, die Sie auf dem Gewissen habensagte die alte Dame. Frau d'Aiglemont sah ihre Tante halb verwundert, halb beunruhigt an.

»Ist dir nicht wohlfragte der Oberst d'Aiglemont. »Nicht dochentgegnete die junge Frau mit augenblicklicher Lebhaftigkeit. Sie sah ihren Mann lächelnd an und setzte hinzu: »Schlafen möchte ichPlötzlich hörte man den Galopp eines Pferdes. Victor d'Aiglemont ließ die Hand seiner Frau los und sah nach der Biegung hin, die die Straße an dieser Stelle machte.

»Madame de Saint-Héreensagte ein heiratsfähiges Mädchen, »veranstaltet für ihre Mutter prachtvolle Soiréen und hält einen Salon, wo ganz Paris verkehrt.« »Und kein Mensch sich um die Marquise kümmertsetzte der Parasit hinzu. »Tatsache ist, daß Madame d'Aiglemont nie allein istbemerkte ein Geck, um den jungen Damen das Wort zu reden.

Der General, der sonst immer in der Stadt speiste, war zu Hause geblieben. »Sie werden recht glücklich sein, Frau Marquisesagte Herr d'Aiglemont und setzte die Tasse, aus der er eben seinen Kaffee getrunken hatte, auf den Tisch. Der Marquis sah mit halb trauriger, halb boshafter Miene Madame de Wimphen an und setzte hinzu: »Ich fahre zu einer langen Jagd zusammen mit dem Oberjägermeister.

Madame d'Aiglemont hatte, wie man sich in der Gesellschaft erzählte, auf höchst tragische Weise eine bildschöne Tochter verloren, deren Schicksal fast unbekannt geblieben war, und einen kleinen Jungen, der im Alter von fünf Jahren verunglückt war.

»Glaube mir, bleib Junggeselleantwortete d'Aiglemont. »Helenens Bett hat Feuer gefangen; meine Frau ist darüber fast zu Tode erschrocken, daß sie nun wieder auf ein Jahr krank ist, wie der Arzt sagt. Heiratest du eine hübsche Frau, so wird sie häßlich; heiratest du eine Frau in blühender Gesundheit, so wird sie kränklich. Du hältst sie für leidenschaftlich sie ist aber kalt.

Bald glaubte er auch, die Beweggründe dieser Neugierde zu erkennen; er berauschte sich an Hoffnung oder sah alles wieder sehr kühl an, je nach der Auslegung, mit der er diesen Höflichkeitswunsch erklärte, der in Paris ja so alltäglich ist. Bald war es alles, bald war es nichts. Schließlich wollte er dem Verlangen, das ihn zur Frau d'Aiglemont zog, widerstehen; aber er ging dennoch hin.

Bei diesem Worte schloß Frau d'Aiglemont die Augen, senkte den Kopf und stieß den leisesten aller Seufzer aus. Sie blickte nach oben, als gehorche sie dem unüberwindlichen Gefühl, das uns in den großen Krisen des Lebens veranlaßt, Gott anzurufen; dann heftete sie einen Blick schrecklicher Majestät und doch auch tiefen Schmerzes auf ihre Tochter.

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