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Aktualisiert: 27. Mai 2025
Selten fand eine Probe statt, bei welcher der Kapellmeister den Hobisten Benedict nicht andonnerte oder strafte, dieser gewann bald Aehnlichkeit mit seinem ersten Vorbilde, dem Compagnieschneider, insofern auch er bereits immer Zimmerarrest hatte.
Mutter Klara und Rösele haben feine, blendendweiße Leinwand, woran übrigens im gesegneten Breisgau kein Mangel ist, hergegeben, damit der bierdürstende Compagnieschneider 2 paar Sommerhosen daraus mache; die Mutter des blinden Michel sorgte für Leinwand zu Unterhosen und Kamaschen, die Mutter des Saumathes brachte Hemden und Schuhe, der Straßenbasche und Andere schwitzten etwas Geld, das Rösele legte 3 baare Gulden dazu; noch nach Mitternacht geben einige Buben dem Benedict das Ehrengeleite eine gute Strecke weit und kehren erst auf sein wiederholtes Geheiß singend und jodelnd ins Dorf zurück.
Also hat's der Compagnieschneider Feucht vom Bodensee seit vielen Jahren gehalten; alle Obersten und Generale Europas würden ihn nicht dazu bringen, frei und freiwillig eine Nadel zu berühren, im Arrest dagegen ist er anerkannt der eifrigste und beste Schneider des ganzen Regimentes und dereinst wird er im Arrest oder im Rausche Abschied von der Welt nehmen und diese wird um ein Original ärmer geworden sein.
"Weiß nicht, er hat ... lange Finger, er ist tauglich!" lächelt der Oberarzt, Eine Viertelstunde später mißt der Compagnieschneider im Zimmer der Staabscompagnie dem Benedict Rock und Hosen an und prophezeit, er werde die Montur meisterhaft machen, doch koste es ein Maaß Bier.
Der Benedict erschrickt nicht wenig, wie er in diesem Hobisten sein nachahmungswürdiges Muster, nämlich den Compagnieschneider Feucht erkennt. Doch, wem ein Unglück begegnet ist, pflegt nicht Versuche zum Singen zu machen, der ganzen Welt Brüderschaft anzubieten und vor der Kaserne in seligem Entzücken zu jauchzen.
Kannst Dir leicht denken, daß mich Meister März arg langweilte, doch habe ich mich stets nach den Leuten gerichtet, diesmal befand ich mich in der höchsten Noth, er versprach mir Alles, was ich brauche und der Wein sammt dem Likör, welchen er neben seinen Bibeln in der Truhe des Wagensitzes hatte und gegen Abend so wacker genoß, daß ich an den Compagnieschneider Feucht dachte, setzten mich so ins Feuer, daß ich schon auf dem Wege ein geistliches Lied von ihm erlernte, welches er abwechselnd unter Weinen und Lachen sang und dessen Melodie ich auf der Klarinette nachspielte.
Der Duckmäuser hörte auf, den Compagnieschneider als sein Vorbild zu betrachten, er dachte an Rosa und seufzte. Unter 30 bis 40 Mann sollte es keinen braven und frommen geben?
Montags nach der Austheilung der Menage mißt ihm der Feucht, der Compagnieschneider die Sommerhosen an und während der Operation fällt es dem Benedict bei, dieser Schneider sei das erbaulichste Muster eines stillen, frommen, gottesfürchtigen Soldaten. Weßhalb?
Doch jedes Wort, was der Straßenbasche vorgepredigt, klingt fort in unserm Rekruten und so oft er sich dem Compagnieschneider nähern will, glaubt er aus dem ernsten, strengen Gesichte desselben folgende Worte des Straßenbasche zu lesen: "Ein Rekrut soll sich vor allen längerdienenden Leuten stets in ehrerbiethiger Stellung und Entfernung halten, sich nicht vorwitzig oder gar frech in deren Reden mischen und Vorgesetzten jedes Ranges nur wenn er von diesen Etwas gefragt wird, anständig, bescheiden, kurz und wahrhaftig antworten!"
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