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Ein Fehltritt, dann ist's geschehen und so ging es einmal dem Rosele, diesem schwachen Kinde; sein Fuß gleitete aus und der Milchkorb lag auf der Straße. Wie hat das Kind vor Angst und Schrecken gezittert und gebebt, als die Scherben der Milchtöpfe klapperten!

"Der Duckmäuser hat einen haushohen "Krattel," meint immer, er sei Etwas Besseres als Andere, das hat ihm das Genick gebrochen! ... Wozu ist denn der Mensch auf der Welt, wenn er nicht einmal ein bischen ein Schwein sein darf? ... Kannst Dich noch so tugendhaft anstellen, deßhalb siehst Du die Marzell, die Susann, das Rosele und wie deine "Menscher" alle geheißen haben, doch in den nächsten 10 Jahren nicht wieder!" spottet der Exfourier.

Kein Mensch wußte jedoch, daß der Schweinhirt zum Hobisten geworden und in der Kaserne zu Freiburg sei, Mutter Theres hatte sich ihr banges und doch halbfreudiges Ahnen beim Durchmarsche durch Freiburg auch nicht erklären können. Jetzt sagte das Rösele, was und wo der Benedict zu finden, gab sich selbst zu erkennen und suchte die Alte zu bewegen, mit ihr in die Stadt zurückzugehen.

Am folgenden Tage Abende bringt ihm eine Frau einen Brief vom Rosele voll zärtlicher dringender Bitten um Aufschluß über sein befremdendes und kränkendes Benehmen, voll liebreicher Mahnungen und gutgemeinter Warnungen. Benedict sagt der Ueberbringerin einen Ort, wohin er am Sonntage kommen und die Antwort mitbringen werde.

Am nächsten Morgen trennen sich alle Drei, sie versprechen bald möglichst wieder zusammenzukommen, die Mutter hat fahren sollen, doch es durchaus nicht gethan, der Sohn hat zuerst dem Rösele ein kleines, dann der Mutter ein großes Geleit gegeben und kehrte glücklicher als je in die Kaserne zur Klarinette und zu den Büchern zurück, welche der große Trommelschläger indessen für ihn ausgelesen hat.

Mutter und Sohn sind glücklich, am glücklichsten ist das Rösele, welches bald mit ihr vor Freuden weint, bald ihn wie ein Engel anlächelt und sich von diesem Tage kindlich an Mutter Theres anschmiegt.

Der Vater kommt eben recht in Zug, da meint das Rösele unwillig: "Das ist nichts, Vetter, Ihr braucht ihm nicht noch zu sagen, wie er sich zu verhalten habe! ... Wißt Ihr, was er braucht? ... er braucht Etwas, das hat niemand, niemand kann ihm's geben... er bleibt bei mir!" #DER DUCKM

Wer sich ob der Betrübniß des Benedict am meisten freut, ist außer der Mutter Klara natürlich das Rösele, welches laut darüber jubelt, weil der Himmel bereits ihr Flehen erhört habe.

Von Zeit zu Zeit brachte er seinem Rösele kleine Geschenke, vergaß niemals, dem Straßenbasche einige Päcklein ächten Portorikos, der kleinen Johanna und andern Kindern Milchbrödlein mitzubringen.

Freudig wird er vom Straßenbasche, Saumathis, vom Rosele und allen Bekannten empfangen, doch Roseles Antwort lautet untröstlich genug. Was er, der Vater, die Geschwister, die Mädlen der schwarzen Schwitt, der Korbhannes sammt der Ursula und vielen Andern nicht vermocht hatten, setzte auch das Rosele nicht durch, im Gegentheil erging es ihr am schlechtesten.