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Nach drei Kirchweihtagen wußte er wieder einmal, Tanzen sei auch eine Arbeit und das Rosele pries sich glücklich, weil er mindestens nicht bei ihr seine Müdigkeit und Abgeschlagenheit aller Glieder geholt hatte; die alten Herzkäfer der schwarzen Schwitt dagegen meinten, er habe ihnen unsäglich viel Ehre angethan, doch hätte er mit Jeder noch ein bischen mehr walzen können!

Das Rösele hat ihm mit weinenden Augen so dringend empfohlen, Gott vor Augen zu haben und sich an brave, erfahrene Kameraden zu halten, der Duckmäuser muß Vorbilder suchen und diese sich zu Freunden machen, hat bereits seine Augen prüfend umhergeworfen.

"Rösele, am nächsten Samstag gehen wir wieder einmal auf den Wochenmarkt, nach Freiburg hinüber und wollen sehen, was er macht!" "Ja, ich mag gar nichts mehr hören!" "Sei doch nicht so einfältig, hast verweinte Augen und ganz umsonst; er ist ja kein Kind mehr und sieht an Andern, wie weit er mit dem Leichtsinn kommt."

Nachts kommt er in das Rheindörflein, wo Rosa wohnt und wo er als Knecht des Saumathis so glücklich gelebt hat; er will in den Adler, da begegnet ihm sein alter Freund und Gutthäter, der Straßenbasche, packt ihn am Arm und zwingt ihn, mit ihm zu gehen. "Was hat's Rosele verbrochen, daß Du sie so verächtlich von Dir stießest? Warum kannst Du so gegen uns sein, was haben wir Dir zu Leide gethan?

Rösele wiederholt Alles, was sie drinnen gesagt hat, der Benedict entgegnet "Denk' doch auch an den Vetter, den Straßenbasche! Frag' ihn, ob er auch je so grenzenlos leichtsinnig gewesen sei, wie Du? Und ob er sich auch soviel eingebildet hat, wie Du? Wirst ganz andere Dinge hören, als man von Dir hören kann!"

Lesefrüchte Es steht zu vermuten, daß der Straßenbasche ein oder auch zweimal die Treppen des Commandantenhauses hinanstieg, um den Herrn Obersten, seinen alten Kriegsgefährten zu besuchen, die angetastete Ehre seines Rosele zu retten und für den Benedict ein gutes Wort einzulegen.

Benedict gedachte der bangen Ahnungen des Rosele; eine schöne Gelegenheit zur Erlernung des Schreinerhandwerkes bietet sich ihm an, er faßt ein Herz, geht zum Oberst und fordert seinen Abschied. Brav durchgewalkt kehrt der Verzweifelnde in sein Compagniezimmer zurück, welches er drei Frühlingsmonate nicht mehr verlassen darf.

Der Benedict faßte noch zuerst Muth und Besinnung und erzählte ihnen sehr Tröstliches von seinem Zellenleben, was die Beiden ruhig machte. Wie groß und mannhaft ist der Johannesle geworden und jetzt verheirathet, wie sehr hat das Rosele gealtert und wie manche Thräne mag über diese braunen, gefurchten Wangen geflossen sein!

Einen Brief nach dem andern, einer rührender als der andere, schrieb derselbe an die Mutter, um ihr Herz zu erweichen; nie erhielt er eine Antwort und weil er nicht mehr zum Rosele hinüber durfte, kam dieses mit und ohne den Straßenbasche zuweilen herüber.

Die Meisten kannten den Duckmäuser von Kindesbeinen an, sie wollten den Schiedsrichter zwischen der Margareth und dem Rosele machen und bei dieser Gelegenheit wurden alle Streiche, welche der Gegenstand ihres Streites jemals begangen, öffentlich besprochen; er erfuhr, daß die Wände Ohren haben; gar Vieles kam jetzt erst zur allgemeinen Kenntniß und er selbst war gescheidt und edel genug, bei der Aufdeckung seiner unsaubern Stücklein selbst mitzuwirken; dafür redeten Viele auch vom Guten, was er an sich trug und vollbracht hatte.