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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Selten fand eine Probe statt, bei welcher der Kapellmeister den Hobisten Benedict nicht andonnerte oder strafte, dieser gewann bald Aehnlichkeit mit seinem ersten Vorbilde, dem Compagnieschneider, insofern auch er bereits immer Zimmerarrest hatte.
Er sah in Schills Benehmen nur einen sträflichen Mangel an Subordination und machte ihm harte Vorwürfe, welche einen Wortwechsel nach sich zogen und mit einem Zimmerarrest endigten, dem der Gekränkte sich geduldig unterzog. Aber nicht so geduldig nahmen Soldaten und Bürger auf, was für eine Ungebührnis ihrem Liebling widerfahren sei.
Eines Tages nämlich sprach der Oberst zum Kapellmeister: "Hören Sie, Ihr Hobist, der Benedict, ist kein schlechter Kerl, aber er wird durch seine verfluchte Leserei ein größerer Narr, denn der große Trommelschläger! ... Der Kerl hockt noch im Zimmerarrest, dauert mich halb und halb und wenn zuweilen sein Schatz vom Rheine herüberkommt, um ihn zu besuchen, so wollen wir nichts dagegen haben.
An Fastnacht bekamen alle Hobisten, sogar Meister Feucht für 3 Tage Urlaub, Benedict sollte beim Adlerwirth im Rheindorfe drüben aufspielen der Kapellmeister jedoch gab ihm an der Stelle des Urlaubes drei Tage Zimmerarrest.
Der Oberst hatte den Hobisten in den Zimmerarrest und damit in die ohnehin geliebte Romanenwelt hineingeprügelt, drei Monate lang lebte der Hobist dem Obersten zum Trutz sehr glücklich in Burgen, bei Turnieren, focht wacker gegen Sarazenen, befreite mehr als Ein Ritterfräulein mit blauen Augen und hochwallendem Busen, oder zog sich als weitgefürchteter Räuberhauptmann in unzugängliche Felsburgen zurück.
Eines Morgens steht der Lesefreund sehr frühe auf, setzt sich ans Fenster, liest und vergißt vor lauter Lesen das Morgenessen, liest fort, bis der Kapellmeister erscheint. Jetzt steht er auf, schleppt seine große Trommel an ihren Platz, haut während der Probe ingrimmig auf das Kalbsfell hinein, schlägt einigemal fehl und erhält dafür 2 Tage Zimmerarrest, um die Gedanken zu sammeln.
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