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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Ihr Entschluß hielt bis vier Uhr stand: das war die Zeit der Besuche des Chevaliers. Er ging durch die Gasse hinter dem Garten des Palastes Campobasso und sah das Signal, das die Unmöglichkeit einer Zusammenkunft bekanntgab; er eilte, sehr zufrieden damit, zur Gräfin Orsini. Die Campobasso fühlte den Wahnsinn fast über sich Herr werden. Die sonderbarsten Gedanken und Entschlüsse hetzten sie.
Auch erwähnte sie der Absicht, nächstes Jahr nach Frankreich zu reisen, um den berühmten Mathematiker Saugrenue von der Pariser Universität, mit dem sie in Korrespondenz stehe, persönlich kennenzulernen. »Vielleicht mache ich mir das Vergnügen,« sagte sie lächelnd, »mich auf dem Weg in Ferney aufzuhalten, um aus Voltaires eigenem Mund zu erfahren, wie er die Streitschrift seines gefährlichsten Widersachers, des Chevaliers von Seingalt, aufgenommen.« Casanova, die Hand auf der Seitenlehne des Wagens, neben Marcolinens Arm, dessen sich bauschende Hülle seine Finger streifte, erwiderte kühl: »Es wird sich weniger darum handeln, wie Herr Voltaire, als vielmehr wie die Nachwelt meine Schrift aufnimmt; denn diese erst wird ein Recht darauf haben, die endgültige Entscheidung zu treffen.« – »Sie glauben,« meinte Marcolina ernsthaft, »daß in den Fragen, die hier zur Sprache stehen, überhaupt endgültige Entscheidungen gefällt werden können?« – »Diese Frage wundert mich aus Ihrem Munde, Marcolina, deren philosophische, und wenn das Wort hier angebracht erscheint, religiöse Ansichten mir zwar keineswegs an sich unbestreitbar, aber doch in Ihrer Seele – falls Sie eine solche als vorhanden annehmen – vollkommen fest gegründet schienen.« – Marcolina, der Spitzen in Casanovas Rede nicht achtend, sah ruhig zum Himmel auf, der sich in dunkler Bläue über die Wipfel der Bäume breitete, und erwiderte: »Manchmal, besonders an Tagen wie heute,« – und in diesem Wort klang nur für Casanova, den Wissenden, aus den Tiefen ihres erwachten Frauenherzens eine bebende Andacht mit – »ist mir, als wäre all das, was man Philosophie und Religion nennt, nur ein Spiel mit Worten, edler freilich, doch auch sinnloser als alle andern sind.
Die beiden Ricardi drückten ihr Entzücken aus, die Bekanntschaft des Chevaliers zu erneuern, mit dem sie in Paris vor Jahren zusammengetroffen waren. Casanova erinnerte sich nicht. Oder war es in Madrid?... »Das wäre möglich,« sagte Casanova, aber er wußte, daß er die beiden niemals gesehen hatte.
Erst heute auf der Parade habe ich Ihre Wohnung von dem Leutnant Riccaut erfahren. Franziska Gnädiges Fräulein, hören Sie? Das ist des Chevaliers Minister. "Wie heißen der Minister da drauß auf die breite Platz?" Tellheim Ich bin Ihnen für Ihre Mühe sehr verbunden. Feldjäger Es ist meine Schuldigkeit, Herr Major. Szene Tellheim. Das Fräulein. Tellheim Ah, mein Fräulein, was habe ich hier?
Es war heller Tag, als er den Palast Campobasso verließ. Er hatte der neu Bekehrten das Versprechen abgefordert, an diesem Tag Sénecé nicht zu empfangen. Dieses Versprechen war der Fürstin nicht schwer gefallen: sie glaubte, daß sie fromm sei und fürchtete zugleich, in den Augen des Chevaliers durch eine Schwäche verächtlich zu erscheinen.
Sie trocknete die Tränen und schien wieder beruhigter. "Chevalier, wir müssen ein Ende machen", begann sie ruhig; "Sie besuchen häufig die Gräfin ..." Da erbleichte sie. Und nach einer Weile: ... "Wenn du sie liebst, geh alle Tage hin, meinetwegen! Aber komm nicht mehr hierher." Sie hielt wie gegen ihren Willen an. Sie erwartete ein Wort des Chevaliers; das Wort wurde nicht gesprochen.
Mit einem kleinen krampfhaften Zucken preßte sie durch die Zähne: "Das soll mein Todesurteil sein, und das Ihre." Diese Drohung wirkte entscheidend auf die zage Seele des Chevaliers, der bis dahin über die unvorhergesehene Krisis nach solcher Hingabe nur erstaunt war. Er begann zu lachen. Ein plötzliches Rot bedeckte die Wangen der Fürstin, die wie Scharlach wurden.
'Entzückende Hände hat sie', sagte er. Da stieß er zu seiner größten Freude auf einen Brief. 'Dieses Gemach ist also von einer offensichtlich jungen und schönen Frau bewohnt. Ein Mann macht ihr die Cour und ohne Glück. Des Chevaliers Neugierde war zunächst befriedigt, und eine große Müdigkeit kam über ihn.
Daß sie, mich hier durch Erzählen festhaltend, nur die Wache erwarten, nach der sie meinetwegen geschickt haben? Komme, was mag ich glaube, in meinem Leben habe ich keine schönere und eindrucksvollere Frau gesehen. Der Verdacht des Chevaliers wuchs, als die junge Dame zu ihm mit einem unerklärlichen Lächeln sagte: "Wollen Sie mit uns in eine ganz nahe Galerie treten, Chevalier?"
Heiteren Wesens hatte er seinem Körper schon jenes liebenswürdige Balancieren eines Chevaliers gegeben, der den Weinen des Landes herzhaft zugesprochen, denn er fand es so lustiger wie sicherer, den Edelmann anzusprechen wie ein leicht Trunkener.
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