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Aktualisiert: 20. Juni 2025
»Ich glaube, es ist nicht möglich, andere zu machen«, antwortete Borromeo mit einem Lächeln, welches ein vernichtendes Erbarmen mit dem Frager zeigte. Arnold wurde aus diesem wunderlichen Wesen durchaus nicht klug. Borromeo zeigte eine Einfachheit, die bis zur Hölzernheit ging, und eine ängstliche Sucht, unauffällig zu sein.
Es soll ein herrlicher Marmor sein, aus der besten Zeit, sagt die Borromeo.« So redete jede der drei Frauen von etwas anderem, und sie schienen einander trotzdem zu verstehen. Sie waren beweglich wie die Ringe im Wasser, die, um denselben Mittelpunkt entstanden, sich nie berühren können. Vierundzwanzigstes Kapitel
Er sagt, er hört Stimmen, und der Doktor von Podolin sagt, der gnädige Herr verliert den Verstand. Er sagt auch, der gnädige Herr, er will ans Gericht gehen, um sein Recht zu erhalten.« Anna Borromeo las vor. Arnold hatte die Lehne eines Stuhles gepackt, sie gegen die Knie gedrückt, so fest, daß die Lehne plötzlich am Sitz entzweibrach.
Aber das ließ ihn fast gleichgültig gegenüber dem einen Wort, das aus Borromeos Augen unsichtbar auf ihn zuströmte: Ungerechter! Borromeo stand etwas schwerfällig auf und sagte kurzangebunden: »Gut, ich gehe. Verlaß das Zimmer, Arnold.« Als Arnold draußen war, stellte sich Borromeo aufrechter Haltung ans Fenster und weinte.
Er geriet in Bestürzung, wenn er überlegte, wie wenig auch bei der günstigsten Fügung von diesem Reichtum für ihn abfallen konnte. Gegen Ende der Woche schrieb ihm Borromeo wegen der schwebenden Kapitalsangelegenheit. Er bat Arnold in sein Bureau. Arnold verschob es zwei Tage lang, dann nahm er einen Wagen und fuhr hin.
Plötzlich aber wandte sich Borromeo, schritt auf Arnold zu und wollte reden, da erwachte Arnold von der Berührung des Dieners, der seinem Herrn gefällig zu sein glaubte, wenn er ihn aus so unbequemer Schlafgelegenheit half. Er ging ins Badezimmer, ließ einen kalten Wasserstrahl über den Kopf laufen, trocknete und kämmte sich und verließ das Haus.
Auf einmal kam Natalie mit Lebhaftigkeit auf ihn zu und sagte: »Sind Sie nicht aus Podolin, Herr Ansorge? Haben Sie da nicht Doktor Hanka kennen gelernt? Anna Borromeo sagte mir, Sie kämen aus Podolin. Sie kennen Hanka? Und kennen Sie auch seine Frau, diese Beate? Ja? Erzählen Sie doch, – bitte!« Das alles sprudelte Natalie nur so.
Arnold konnte nicht anders, er mußte seinen Blick in denjenigen Borromeos tauchen; er versuchte nicht einmal, ihn abzuwenden. Und nicht vergaß er diesen Blick, der durch Traum, Schlaf und Wachen seine gleiche Gewalt behielt. Jetzt erst nahm er wahr, daß Borromeo alles wußte.
Das sind seine Worte.« Anna legte sich ermüdet auf das Sofa. Arnold verstummte. Die Vorstellung, daß Borromeo wissen könnte, was ihn mit Anna verband, versetzte ihn plötzlich in die größte Angst. Am nächsten Tag erzählte Anna, daß Borromeo dem Diener befohlen habe, sein Bett in dem Zimmer aufzustellen, welches an sein eigenes stieß.
Indem sie eintrat, so schien es, hatte sie alles zu ihrem Eigentum gemacht, die Wände, die Möbel, das Licht, die Luft und die beiden Männer. Arnold vergaß, ihre Hand zu ergreifen. Sie lachte, schüttelte den Kopf und fragte Borromeo, ob er zum Tee komme.
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