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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Arnold betrachtete Borromeo und die Frau und lauschte ihrem spärlichen Gespräch. Sie sprachen wie durch eine Wand. Sie sahen einander nie an, ohne daß in ihren Blicken etwas wie Unmut oder Feigheit lag. Noch gestern hätte Arnold das nicht gespürt. Einen Augenblick lang wollte er das rätselhafte Dunkel, das zwischen den zwei Personen herrschte, durch eine ehrliche Frage ergründen.
»Nun haben wir unsern Waldmenschen glücklich hier«, sagte Frau Borromeo, indem sie spöttisch lächelte, als belustigte sie die Verwunderung ihrer Gäste. »Ich erzählte Ihnen ja von ihm«, wandte sie sich zu Hyrtl. Baron Drusius knackte mit den Fingern und fragte mit einer Teilnahme, die Arnold unerklärlich war: »Sie sind Landwirt?« »Bis jetzt war er Landwirt«, fiel Anna Borromeo ein.
Anna Borromeo, die nach Hause wollte, hatte ihn gesucht. Schweigend saß er neben ihr im Wagen. Sie beugte sich vor und drückte beide Hände an die Augen. »Hüte dich vor dieser Natalie,« sagte sie plötzlich. »Es ist kein wahrer Blutstropfen in der Person. Sie spielt mit sich und mit den Menschen.« »Sie ist nicht schlechter als andere,« gab Arnold kühl zurück. »Ihr seid alle so.
Die Sache ist die, daß er mich nicht einmal seine Hand ergreifen ließ. Er hat mich weggeschickt.« »Ich danke Ihnen, Doktor«, erwiderte Anna Borromeo freundlich. »Ich selbst begreife nichts davon. Noch gestern war er in der besten Verfassung ...« Der Arzt zuckte die Achseln. »Vielleicht eine geschäftliche Katastrophe –, obwohl er für solche Dinge doch immer ziemlich unempfindlich war.
Und er gelangte zu dem Schluß, daß es ja nur auf ihn selbst ankam, daß Borromeo die Entscheidung von ihm selbst abhängig gemacht hatte. Er brauchte nur zu reden. Als ob gemeinschaftliche Qual sie beide in diesem Punkt erfülle, teilte er Anna ruhig mit, was er für das beste halte. Sie stimmte ihm nicht zu, riet aber auch nicht ab; sie schwieg. So kam der Abend.
»Im Nichts. Ganz recht. Im Nichts,« flüsterte Borromeo. »Willst du den Skandal?« fuhr die Frau ernster fort. »Willst du, daß ich gehe?« »Ich will nicht einsam draußen leben in der Natur, Anna. Das macht mich kaput,« sagte Borromeo auf einmal erregt, völlig gegen seine sonstige Art. Er zitterte am ganzen Körper. »Also willst du reisen, Friedrich?« fragte Anna liebevoll.
Die Begrüßung war kurz und ohne Worte. Doktor Borromeo winkte Arnold und Ursula, das Zimmer zu verlassen. Die beiden
»Morgen abend –?« Arnold zögerte, als besinne er sich, ob nicht andere Verabredungen ihn verpflichteten. Dann versprach er zu kommen. Anna reichte ihm die Hand und ging. Arnold wanderte beunruhigt, ja, in seinem Tiefsten beständig zitternd, durch die Zimmer. Vierundfünfzigstes Kapitel Um fünf Uhr morgens erwachte Friedrich Borromeo nach kaum zweistündigem Schlaf.
Er schüttelte müde den Kopf. »Höre mich,« begann Anna wieder. »Wie wäre es, wenn du nach Podolin gingest und dort –. Man würde dir die beste Pflege verschaffen ...« Sie verstummte. Borromeo schaute seine Frau groß und kalt an und erwiderte langsam: »Podolin? Ich?« Er trat zum Tisch und stützte beide Arme auf die Platte. »Eher gleich verdorren,« murmelte er vor sich hin.
Zurechtfinden kann ich mich hier nicht. Also sage mir, was soll ich tun? Wie soll ich’s anfangen?« »Ei, ei, so ungestüm,« erwiderte Borromeo.
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