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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Außer mir ist kein Schicksal, nur ich selbst kann mich vernichten.« Der Diener trat ein und flüsterte Arnold etwas zu. Er ging hinaus, über den Korridor in das Empfangszimmer, wo Anna Borromeo saß und ihm ruhig entgegenlächelte. »Ich wollte doch einmal sehen, wo du residierst,« sagte sie, und ihre Stimme klang ein wenig heiser.
Gründe gegen dieses kindliche Unterfangen waren natürlich leicht zu finden. Aber Borromeo schämte sich plötzlich seiner Gründe. »Lassen wir es heute,« sagte er, winkte mit der Hand ab und ging hinaus. Kaum war der Morgen angebrochen, als sich Arnold auf den Weg zur Elasserschen Wohnung machte.
Sie hatte ihm geschrieben, einen langen Brief mit hundert Entschuldigungen, er möge nicht böse sein, sie werde auf Ehrenwort das geliehene Geld am ersten Januar zurückerstatten, er solle sie doch besuchen und damit zeigen, daß er ihr noch freundlich gesinnt sei. Sie gingen ein Stück Wegs, ohne daß Borromeo, was ihn beschäftigte, in Worte zu fassen vermochte.
Arnold blickte ihn aufmerksam an. Ein innerer Unwille erhob sich in ihm gegen die eisige Trauer dieses Mannes. »Ich bedürfte selbst des Rates«, wiederholte Borromeo. Erschrocken zuckte Arnold zusammen; doppelt erschrocken, als er den verehrenden, klaren, gläubigen Blick des Oheims auf sich ruhen fühlte.
Hinter den Zelten wurden die Damen des Festes und mehrere Herren sichtbar. Anna Borromeo verlor keine Bewegung Arnolds aus den Augen. »Ich habe kein Geld mehr«, sagte Arnold und blickte sich um. »Aber Kredit, so viel Sie wollen!« rief Dora.
Es war ein altes Gebäude, das in einer engen, finstern, gewundenen Gasse der innern Stadt lag. Ein Diener kam, um das Reisegepäck in Empfang zu nehmen. Borromeo führte Arnold sogleich in das obere Stockwerk, das ihm zur Wohnung dienen sollte. Die Zimmer waren hoch und still.
Der Jude soll sein Kind wieder haben oder mich soll der Teufel holen.« Mit wachsendem Erstaunen hatte Borromeo zugehört. Eine Art Rührung erfaßte ihn, die aber gleich wieder verdrängt wurde von einem dumpfen Mißtrauen gegen diesen »Idealismus«, wie er es innerlich nannte, und den gläubig hinzunehmen, sich gleichsam alle Erfahrungen seines Lebens sträubten.
Arnold war Anna Borromeo fast dankbar für dieses Schreiben, durch welches sein Schwanken beendigt und der Entschluß der Abreise bewirkt wurde. Er freute sich auf die Stadt, und gleich teilte er Hanka seinen Vorsatz mit. Fünfundvierzigstes Kapitel Da es mit Agnes besser ging, wollte Hanka ebenfalls in die Stadt zurückkehren und Arnold war es angenehm, Gesellschaft zu haben.
Als er an einem Morgen mit Borromeo allein beim Frühstück saß, begann er offen: »Könntest du mir nicht sagen, was dich so niederdrückt? Muß denn alles so sein, wie es ist?« Borromeo zog die Brauen langsam empor. Seine beiden Augensterne rollten erlöschend in die Winkel. »Du fragst wie ein Jüngling«, sagte er, »aber ich kann dir nicht antworten wie ein Mann. Lassen wir das.
»Hast du mir etwas zu sagen, Friedrich?« fragte Frau Borromeo sanft. »Geben Sie acht, Lina, Sie tun mir weh,« wandte sie sich an das Fräulein und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. »Ich wollte dich nur verständigen, Anna, daß es mir unmöglich ist, zu Pottgießer zu gehen,« sagte der Doktor.
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