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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Sie sperrte Borromeos Zimmer zu und steckte den Schlüssel in ihre Tasche. Eine halbe Stunde später kam Arnold. Er hatte noch gestern telegraphische Anweisung für die Aufnahme in Podolin getroffen und den dortigen jungen Arzt, der alte war verstorben, mit einem Wagen auf die Station bestellt. Das teilte er Anna Borromeo mit, aber sie nahm es kühl auf.

Dann schlug er plötzlich die Hände zusammen und wandte sich ab. Anna blickte ihn strenge an. Das Mädchen trat ein und berichtete: »Der gnädige Herr hat mir nicht geantwortet.« »Nehmen wir also einstweilen Platz, Arnoldsagte Anna in gesellschaftlichem Ton. Kaum saßen sie, so öffnete sich die Türe und Borromeo erschien auf der Schwelle.

»Ist der Herr zu Hausefragte Anna Borromeo sogleich, als ihnen das Mädchen geöffnet hatte, und die Antwort lautete bejahend. »Gutfuhr Anna fort, indem sie Schleier, Hut und Jacke abnahm, »wir wollen in einer Viertelstunde zu Abend essen. Benachrichtigen Sie den Herrn, daß ich auf ihn warte, ich allein, verstehen Sie? Niemand ist sonst zugegen

»Ein ganz köstliches Weibchen«, meinte Drusius und schnalzte mit der Zunge. »Ein Rokoko-Figürchen, ein Sprühgeist. Für dieses Frauchen könnte ich eine Heldentat verrichtenHyrtl sah gelangweilt aus. Seine Augen ruhten schwermütig-messend auf Anna Borromeo. »Wie stehen die Montan-Papierefragte ihn Frau Anna lächelnd und tippte mit der Fingerspitze eine Brotkrume von ihrem Kleid.

Arnolds Gesicht wurde dunkelrot. »Kannst du mich abhalten zu tun, was ich mußfragte er. Wie unerquicklich, dachte Borromeo. Er glaubte sich auf Kampf gefaßt machen zu sollen. Das erbitterte ihn. »Was hast du vorfragte er gedehnt und widerwillig. »Die Sache ist diebegann Arnold. »Elasser, der Jude, bekommt seine Tochter nicht. Sie haben sie ins Kloster gesteckt, das wirst du wissen.

Dieser Mensch aber hat die Ruhe, das zu erwarten, was die Natur in ihm erschafft –« Er hielt inne, als er das ungläubige Lächeln Annas bemerkte, schob mit einem wunderlichen Ausdruck seinen Kragen zurecht und verließ das Zimmer. Anna Borromeo läutete dem Zimmermädchen, welches über eine Stunde um sie beschäftigt war. Als sie fertig war und in das Speisezimmer trat, kam auch schon Arnold herab.

Darauf verabschiedete sie sich und Frau Borromeo schien sehr erleichtert, als sie ging; Arnold beobachtete es an dem versteckten Spiel der Augen und ihn verdroß das liebenswürdige Lächeln, das Hinabbeugen über die Treppenbrüstung, das Winken mit der Hand, womit Anna Borromeo ihrem Gast das Geleit gab. Natalie Osterburg war trotz ihrer zweiunddreißig Jahre noch die zierlichste Frau.

Er setzte sich in ein leeres Abteil und gab dem Schaffner ein Geldstück, damit er ihn allein lasse. Der Zug setzte sich in Bewegung, und Borromeo schloß die Augen. Plötzlich aber erwachte in ihm ein tiefer Widerwille gegen das Ziel seiner Fahrt.

Ihm war es klar geworden, daß eine geregelte Tätigkeit, die auf Taten zielt, mehr ist als eine verfrühte Tat. Er beschloß sich an Verena zu wenden, welche ihm vielleicht eine geeignete Person empfehlen konnte. Zu seiner Arbeit hatte er nun die schönste Muße; Frau Anna war auf dem Land, Borromeo war in Prozeßangelegenheiten nach Ungarn gefahren. Der Sommer und Sonnenschein zog Arnold nicht ab.

Viele Stunden waren vorbei, es mochte gegen vier Uhr morgens sein, als das Rädergerassel eines Wagens laut wurde. Ursula erwachte, sprang empor, ein Gebet flüsternd, und als sie fertig war, trat Friedrich Borromeo ein. Zum drittenmal seit wenig Monaten; er war schon vorbereitet auf den Anblick einer Toten. Trotzdem, als er am Bett der Schwester stand, schluchzte er trocken vor sich hin.

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