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Eine Viertelstunde später war der »schöne Adolf« an der Portierloge vorbeigekommen, sorglos sein Spazierstöckchen schwingend, und hatte gerufen: »Adiö, Binder! Ich hab’ gekündigtUnd der alte, erfahrene Torhüter hatte gedacht: So e Lump! So e ganz gemei’ Dreckviech! Pfui Deiwel!

Unsereins, der anständig ist, bringt’s natürlich zu nichtsSelbst der alte Binder mußte sich kopfschüttelnd sagen: »Merkwürdige Zuständ’ herrsche uff unserer Bank! No ja, es is halt e AffestallBenno hörte die gehässigen Reden, die sich Martha zur Zielscheibe nahmen, aber er verteidigte sie nicht mehr in seinen Gedanken.

Alle standen ängstlich auf, Binder erhob den Stock, das Tier machte einige Sätze, blieb aber auf einmal stehen, schnupperte, trabte auf Caspar zu, der bleich und stille saß, wedelte mit dem Schweif und leckte die herabhängende Hand des Jünglings. Mit einem lodernden ungewissen Blick sah es ihn an, voll Ergebenheit fast, eine Zärtlichkeit erwartend, und es war, als erbitte es Verzeihung.

Er ging zum Bürgermeister, zeigte ihm seine Orden, die Beglaubigungen fremder Höfe, sogar vertrauliche Briefe hoher Fürstlichkeiten; Herr Binder, bei aller Ehrfurcht vor Seiner Lordschaft, bedauerte, den einstimmigen Beschluß des Kollegiums nicht rückgängig machen zu können.

Was will er eigentlich mit dem Hauser? Darauf las Bürgermeister Binder mit besonderem Nachdruck eine Stelle aus der Zuschrift des Grafen vor, worin es hieß: »Der Unterzeichnete fühlt um so mehr den Beruf, sich des unglücklichen Findlings anzunehmen, als er bei langem Umgang mit ihm die selbst einem Vaterherzen wohltuende Erfahrung gemacht hat, wie sehr ihm dies kindliche Gemüt in liebender Anhänglichkeit und Dankbarkeit ergeben ist

Und doch war es nur ihre lachende Jugend, die sie mit einem Glanz von Hoheit umgab und jeden für sie einnahm, der mit ihr sprach, vom gestrengen Direktor Hermann bis hinab zum alten unbestechlichen Binder und dem stets übersehenen Benno Stehkragen. Nachmittags erwartete Martha die gleiche eintönige Arbeit.

Er eilte nach dem Effektenbureau, blieb aber unterwegs stehen, machte kehrt und lief nach der Portierloge. »Sie, Binderfrug er den Portier, »was war denn das für eine, die da eben ’raus ging? Die Blonde, SchlankeDer Portier legte die Zeitung weg und erwiderte uninteressiert: »Ich waaß net! Beim Alte war se! Drowwe in der Direxio’

Wer auf einem Scheiterhaufen schmort, hat einigen Grund, wenn er die Regeln der Höflichkeit vergißtBinder senkte den Kopf und schwieg verwundert. Dann erklärte er den Zweck seines Besuchs. Daß Daumer die Absicht habe, Caspar aus seinem Haus zu entfernen, sei dem Präsidenten wahrscheinlich bekannt.

Wittmann grinste. »Direktor Hermann hat kein schlechtes GeschmäckchenEr blickte den Portier, weitere Auskunft erwartend, an. Allein der alte Binder hatte keine Lust zu zweideutigen Gesprächen. Überdies konnte er Wittmann nicht leiden, über dessen herrisches Auftreten er manches Unliebsame gehört hatte. Von seinem Sohn, der im Kontokorrent beschäftigt war.

»Gu’n Nacht, Vadder Bittenbergergrüßte der alte Binder, als Bittenberger an der Portierloge vorbeikam. Auch der alte Binder hatte schon lange ungeduldig darauf gewartet, daß »die oben in der Expedition« endlich fertig würden, aber er ließ den kranken Kollegen nichts von seiner Ungeduld merken. »Gu’n Nacht, Vadder Bittenberger! Alleweil fleißig! Alleweil morjens der ehrschte, awends der letzte