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Aktualisiert: 25. Mai 2025
Zürnen Sie mir denn immer noch, weil ich damals sagte, Sie sollten einen Anstandskursus nehmen?« Nun lachte sie herzlich. »Das war doch nicht so bös gemeint! Herrjeh, man legt doch nicht jedes Wort auf die Goldwage! Sagen Sie, tragen Sie mir wirklich immer noch dieses dumme Wort nach?« Benno schüttelte traurig den Kopf.
Denn in diesen Träumen sangen die Engel, bliesen die pausbäckigen Posaunenchöre des Himmels, und in der Mitte stand Benno Stehkragen als Musikdirektor, mit einem großen Tintenbleistift als Dirigentenstab, und nur von Zeit zu Zeit klopfte er ab: »’n Augenblick! Bitte, ’n Augenblick! Ich muß nur mein’ Taktstock neu spitzen!«
Solch krauses Zeug redete Benno der erstaunten Katharine vor, die nicht wußte, sollte sie lachen oder ernst bleiben. »Und weshalb grüßen Sie mich immer?« frug sie. »Ich kenne Sie doch gar nicht.« »Kennt mich der Mond?« gab Benno zurück. »Und doch grüßt er mich jeden Abend! Außer es is grad Neumond.«
Ich bin gestern von einer längeren Kunstreise zurückgekehrt, die mich an die verschiedensten Fürstenhöfe führte. Davon ein andermal! Heute feiere ich die Wiederverlobung mit meiner geliebten Braut. Wenn Sie aber ein andermal wiederkommen, junger Mann, sollen Sie uns hochwillkommen sein!« Damit machte er eine gravitätische Verbeugung und schloß die Türe. Fort, fort! stöhnte Benno. Nur fort!
Benno stachelte sich selbst zum Haß auf, redete in sich hinein: Hätte ich einen solchen Schuldschein gegen Wittmann oder Hermann, auch ich würd’ keine Gnade kennen! Aber er glaubte seinen eigenen Racheschwüren nicht.
Es fiel Benno auf, daß Wittmann seltener die Kunstwerke als die darstellenden Künstler kritisierte, die er offenbar für den wichtigeren Teil hielt, und daß er nach Altfrankfurter Tradition mit Vorliebe, auf Kosten der gegenwärtigen Bühnenkräfte, ehemalige, zum Teil längst verstorbene Theatergrößen Frankfurts himmelhoch pries.
»Wenn Se das Blatt so hoch halten, kann ich nix gucken!« entgegnete Benno seelenruhig, nahm die Faktura, rückte die vorsintflutliche Brille zurecht und prüfte langsam das Schriftstück. »Ich frage Sie, ob Sie das geschrieben haben?« herrschte ihn der Bureauchef ungeduldig an. »Meine Handschrift is es!« erklärte Benno, und es zuckte um seine Mundwinkel wie amüsiertes Lächeln. »So!
Wenn aber einmal ein Lächeln über sein hübsches Gesicht glitt oder gar seine Augen tiefere Empfindungen widerspiegelten, dann war der so schön, daß er einem Maler hätte Modell stehen können. „Wie heißt Du?“ „Graf Benno von Clairefort.“ Nie nannte er sich anders, aber seltsamerweise rief dies selbst bei Erwachsenen kein Lächeln hervor.
Benno fühlte sich erleichtert, als der höllische Spuk vorüber war und die Leute aus dem Zuschauerraum strömten, um sich während der großen Pause zu ergehen. Als er die Treppe nach dem Foyer hinunterstieg, klopfte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Er wandte sich um und sah in Papa Käsbergers strahlendes Gesicht.
Durch die Stille brach das Rattern eines nahen Eisenbahnzuges und lenkte Bennos Gedanken wieder vom Himmel auf die Erde. Er hatte nun den Wald betreten, und Dunkel umfing ihn. Die Baumkronen standen so dicht, als schmiegten sie sich furchtsam aneinander, die Büsche und Sträucher verschwammen zu einer Nebelmauer. Benno ging, wohin ihn der Weg führte; er hatte kein bestimmtes Ziel.
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