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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Lernen konnte er hier nichts mehr und wußte er sich die Langeweile auch zu vertreiben, so wünschte er doch sehnlichst, Mutter Theres möchte die Zügel ein bischen länger machen und dies war nicht der Fall, so lange der Benedict zur Schule ging. Die ganze Weisheit des Vaters bestand in dem Sätzlein: Bete und arbeite!
Die Freundlichkeit, Güte und Liebe des starken Benedict gegen die schwachen Mädlen war auch der Rosa unvergeßlich geblieben, deren Geschick sich minder freundlich gestaltete, als das der Kameradinnen, so daß sie ohne Gottes besondern Schutz leicht ein weiblicher Zuckerhannes hätte werden mögen, deren es jährlich mehr im Badischen wie anderwärts gibt.
Jetzt stolzirt der Benedict an schönen Sommerabenden als freier Mann in der Gegend herum, die Gestalten seiner Romane steigen von den Burgruinen herab in die Ebene, wandeln um ihn herum und er entdeckt gar viel Ritterliches und Fräuleinhaftes in den schöngeputzten Städtern und Städterinnen.
In diesem Augenblick tritt jedoch die Ursula, Hansjörgens Mutter in die Stube und sagt zum Benedict: "He, Benedict, wollt Ihr tanzen? Weißt wohl, daß ich nichts dagegen habe, wenn´s Zeit ist, doch ist heute nicht Freitag Abend? Was fällt dir auch ein, an einem solchen Abend blasen zu wollen? Kommt am Sonntag oder an einem Tage in der nächsten Woche!"
Der Benedict ist in diesem Augenblicke wiederum der Held, der Wohlthäter des Saales, er empfängt den Lohn des Fleißes und der Geschicklichkeit, der Werkmeister drückt ein Auge zu, der Verwalter wird nichts von diesem Salate erfahren, den die Hausordnung keineswegs ausdrücklich verpönt, aber auch nicht ausdrücklich billiget, so daß er möglicherweise eine Zeile im Strafbuch nach sich ziehen könnte.
Plötzlich fragt der Vater draußen mit einer Stimme nach dem Benedict, welche diesen zittern macht; rasch öffnet er die Kammerthüre und ruft: "Was ist's, was gibts?" Die Frage ist noch nicht recht heraus, fühlt sich der Benedict am Titus gefaßt, hageldichte Schläge versetzt ihm der Jacob mit einem vierfachen, reichlich mit Knöpfen versehenen Seilstumpen und brüllt. "Wo hast du Geld geliehen?"
Heimliche Schulden drückten den Benedict und seitdem er so gründlich erfahren, was der Vater von Schulden halte, wars ihm desto unlieber, weil die Mutter gar zu scharfe Augen machte, wenn sie den Marktkorb zurüsten half.
Hat ein Romanenheld jemals den Silberschein des Mondes in die unterste Hölle verflucht, so ist dieser der Benedict gewesen, während der nächtlichen Galoppfahrt aus Wanzenau.
Eine Hauptkrankheit aller Gefangenen ist die Schwindsucht, Schwindsüchtige sind bekanntlich die Letzten, welche an die Nähe ihres Todes glauben und haben auch keinen schmerzhaften Tod. Ganz schön und leicht und ohne alle Gewissensscrupeln war der Zuckerhannes gestorben, einen ähnlichen Tod wünschte sich auch der Benedict. Doch nicht der Tod, sondern ein neues Leben sollte ihm in der Zelle werden.
Jetzt hobelt der Beglückte an seinen Faßdauben, wirft von Zeit zu Zeit sehnsüchtige Blicke nach dem Arbeitstische des Benedict und wünscht eine Gelegenheit herbei, einen Augenblick hinüber zu springen.
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