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Aber die Zulassung des Goettermutterdienstes ist ein arges Zeichen davon, wie schwach dem neuen Aberglauben gegenueber sich die Regierung fuehlte, vielleicht auch davon, wie tief er in sie selber eingedrungen war; und ebenso ist es entweder eine unverzeihliche Nachlaessigkeit oder etwas noch Schlimmeres, dass gegen eine Wirtschaft, wie die Bacchanalien waren, erst so spaet und auch da noch auf eine zufaellige Anzeige hin von den Behoerden eingeschritten ward.

Die ungemeine Nachsicht, welche Rom auch jetzt noch gegen die Griechen bewies, tritt erst recht in das Licht, wenn man sie mit dem gleichzeitigen Verfahren derselben Behoerden gegen die Spanier und die Phoeniker zusammenhaelt; Barbaren grausam zu behandeln schien nicht unerlaubt, aber wie spaeter Kaiser Traianus hielten es auch die Roemer dieser Zeit "fuer hart und barbarisch, Athen und Sparta den noch uebrigen Schatten von Freiheit zu entreissen". Um so schaerfer kontrastiert mit dieser allgemeinen Milde die empoerende, selbst von den Schutzrednern der karthagischen und der numantinischen Katastrophe gemissbilligte Behandlung von Korinth, welche durch die auf den Gassen von Korinth gegen die roemischen Abgeordneten ausgestossenen Schmaehreden auch nach roemischem Voelkerrecht nichts weniger als gerechtfertigt ward.

Die karthagischen Bevollmaechtigten nahmen dieselben an unter Vorbehalt der Ratifikation ihrer Behoerden, und es ging eine karthagische Gesandtschaft deshalb nach Rom ab.

Dass unter der Friedenspartei in Karthago manche weiter sahen, versteht sich; allein wie sie dachten, konnten sie schwerlich sehr geneigt sein, ueber den drohenden Sturm, den zu beschwoeren die karthagischen Behoerden laengst ausserstande waren, ihre roemischen Freunde aufzuklaeren und damit die Krise nicht abzuwenden, sondern zu beschleunigen; und wenn es dennoch geschah, so mochte man in Rom solche Parteidenunziationen mit Fug sehr vorsichtig aufnehmen.

Bevor aber die Buerger von Lutia sich entschieden hatten, erschien Scipio, benachrichtigt von den roemisch Gesinnten in der Stadt, mit Uebermacht vor ihren Mauern und zwang die Behoerden, ihm die Fuehrer der Bewegung, vierhundert der trefflichsten Juenglinge, auszuliefern, denen saemtlich auf Befehl des roemischen Feldherrn die Haende abgehauen wurden.

Bis dahin hatte Sulla den in der Hauptstadt regierenden Behoerden gegenueber geschwiegen; jetzt lief ein Schreiben von ihm an den Senat ein, worin er die Beendigung des Krieges berichtete und seine Rueckkehr nach Italien ankuendigte; die den Neubuergern erteilten Rechte werde er achten; Strafexekutionen seien zwar unvermeidlich, allein sie wuerden nicht die Massen, sondern die Urheber treffen.

Ueberhaupt wurde den Angehoerigen der regierenden Familien ohne Unterschied der Tuechtigkeit der Eintritt in den Senat eroeffnet, waehrend nicht bloss der aermeren und geringeren Schichten der Bevoelkerung der Eintritt in die regierenden Behoerden sich voellig verschloss, sondern auch alle nicht zu der erblichen Aristokratie gehoerenden roemischen Buerger zwar nicht gerade aus der Kurie, aber wohl von den beiden hoechsten Gemeindeaemtern, dem Konsulat und der Zensur, tatsaechlich ferngehalten wurden.

Selbst die Wahl eines Nachfolgers ging nicht von den Behoerden der Hauptstadt aus, sondern vom Heere, das heisst von den im Heere als Gerusiasten oder Offiziere dienenden Karthagern, die auch bei Vertraegen neben dem Feldherrn genannt werden; natuerlich blieb der Volksversammlung daheim das Bestaetigungsrecht.

Das Gemeindewesen in den Provinzen ward hierdurch nicht geaendert; die Gemeindebehoerden der unfreien Staedte blieben vielmehr, von besonderen Ausnahmen abgesehen, beschraenkt auf Verwaltung und Polizei und auf diejenige Jurisdiktion, welche die roemischen Behoerden vorzogen, nicht selbst in die Hand zu nehmen. Dieses war die Verfassung, die Lucius Cornelius Sulla der Gemeinde Rom gab.

Sie, die schon Hamilkars Plaene beschnitten und bemaengelt hatte, war keineswegs gemeint, den unbekannten jungen Mann, der jetzt in Spanien befehligte, auf Staatskosten jugendlichen Patriotismus treiben zu lassen; und Hannibal scheute doch davor zurueck, den Krieg in offener Widersetzlichkeit gegen die legitimen Behoerden selber zu erklaeren; er versuchte die Saguntiner zum Friedensbruch zu reizen; allein sie begnuegten sich, in Rom Klage zu fuehren.