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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Neben dem Bett stand auf einem kleinen Tischchen eine Tasse, eine Kerze und ein Krug. Ein Buch in rotem Einband, aus dem ein paar lose Blätter Papier hervorschauten, lag zwischen einer Blumenvase und einem Stück Brot. »Liest Asja vielfragte ich. Die Mutter nickte. »Ich gehe um Bücher, aber die Leute leihen sie ungern. Wenn Sie Bücher hätten ...«

Ich war an jenem Tag noch von der Frühe her bekümmert und sorgenvoll, wie so manchen Morgen hindurch, den ich allein verbrachte und nicht zu verwenden wußte, da er ein einziges Warten auf die Stunde war, in der ich Asja zu Gesicht bekommen sollte.

Ich konnte ihr Fenster, das auf einen Hof hinausführte, durch den Mauerspalt zweier Häuser von der Straße aus sehen. Der Schuster Stevenhagen, der neben dem Eingang im Hinterhaus seine Wohnung hatte, öffnete mir auf mein Pochen, wie schon oft, und ließ mich ein. »Wie geht es Asjafragte er, ohne über mein spätes Eindringen ein Wort zu verlieren.

Die Macht eines solchen Glaubens, groß genug, vermag Wüsten der Herzen in fruchtbares Land zu verwandeln, vom trocknen Firmament brechen die feuchten Schauer, und der Sand begrünt sich. »Was quält dichfragte Asja mich. Oh, über diesen unvergeßbaren Ernst ihrer Fragen, ich habe ihn niemals im Leben wiedergefunden.

Und ich werde vergessen, daß ich in der Heimat war, denn ich weiß nicht, was dir Kraft gibt, allein zu sein und im Hellen zu verharren. So sagte ich auch dieses eines Abends Asja, wie groß doch mein Vertrauen war.

Asja sah lange vor sich hin, als warte sie auf etwas, ihre Züge nahmen an Trauer und Hilflosigkeit zu und sie begann stockend: »Ich denke wohl darüber dies und jenes, aber ich vertraue meinen Gedanken nicht. Sie erscheinen mir wie dahinziehende Wolken, und was sie mir an Klarheit bringen, liegt nicht in ihnen, sondern über ihnen und scheint erst durch sie hindurch, sobald sie sich lichten.

Nur wenn langsam ein schlummernder Sinn der Zugehörigkeit, bei langem Verweilen unter ihnen, in mir neu erwachte, kam ein sonderbares Lächeln auf, das ich fürchtete. Es entstand gewissermaßen ohne mich in mir, und ich ward unruhig und oft zornig vor Sorge. Dann dachte ich: Asja, deine Welt wird in mir versinken, diese große Welt, die nur der Jugend aufglüht.

»Denke doch jetzt nicht an das Geld, Asja, denke daran, was es für dich tun soll.« »Ach, es war so, wie du gesagt hast! Ich denke nicht an das Geld, ich denke an dichSie sah mich schweigend an, dann kam Sorge in ihren Zügen auf und sie bat noch einmal: »So nimm es und bring es wieder fort.« »Du weist das Geld zurück, Asja?« »Alles, was man für Geld haben kann, ist nichts wert.

Ich nahm mir vor, überhaupt nicht mehr in die Druckerei zu gehen, und meine alte Verpflichtung gegen eine wertvollere einzutauschen, gegen die, Asja zu Diensten zu sein so lange sie noch lebte. Was galten mir äußerliche Verluste gegen das Glück der inneren Entbundenheit, in der ich nach diesem Vorsatz, wie neugestärkt, dahinschritt.

Ruhe sanft, schlaf wohl, Asja, du ewig Geliebte in der seligen Ruhlosigkeit deines lebendigen Lebens tief in mir und aller Liebe. Es wurde so dunkel, daß ich kaum noch den Weg erkannte, obgleich die Augen sich leicht an Finsternis gewöhnen, wenn sie sich langsam mit ihrem Hereinbrechen, wie von innen her, öffnen.

Wort des Tages

zähneklappernd

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