Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 13. Juni 2025


Aber sie schien längst damit abgefunden, daß ihre Tochter in einer anderen Welt lebte als sie selbst, und so wenig sie früher besondere Teilnahme gezeigt hatte, so gleichmütig beachtete sie die meine; zumal da Asja in ihrer Gegenwart mit derselben Gelassenheit und Selbstverständlichkeit sprach, in der sie früher geschwiegen hatte.

Sie schien verlegen und fuhr unbeholfen fort: »Sie haben mir vor ein paar Tagen von diesem Mädchen erzählt. Wie war doch ihr Name?« »Asja.« »Ja, Asja. Jetzt denke ich daran und beschäftige mich damit. Ich wollte Sie nicht wegen Ihrer Schuld mahnen, deshalb bin ich nicht gekommen; meine Bitte geht dahin, Sie möchten von Asja noch erzählen, nur so dies und das, was sie sagt und von ihren Ansichten

Aber die schwermütigen Bewegungen, in die mein Geist geriet, und die Beunruhigungen, die mit meiner Liebe zu Asja über mich kamen, zerstörten mir die letzte Eintracht, in der ich mich zu den Dingen meines Lebens geglaubt hatte, und so gering meine Zufriedenheit gewesen sein mochte, nun erst spürte ich, daß ich aufgescheucht worden war.

Ich fühlte, wie über alles lieb ich Asja hatte, befreite meine heißen Augen und sah sie wieder an, von einer furchtbaren Ahnung überwältigt. Ich erblickte ihr zur Hälfte abgewandtes Angesicht, und Grauen und Wehmut schüttelten mich mit unbarmherziger Gewalt. Ich mußte mich wieder abwenden, um nicht laut nach ihr zu rufen.

So beruhigte es mich fast, daß Asja nicht antwortete, obgleich meine persönlichen Liebespflichten und mein unpersönliches Verlangen nach den Wundern ihrer Worte sich oft miteinander vermischten, so daß ich sie nicht mehr zu scheiden vermochte. Asja wandte sich ab gegen die Wand, die Linie ihres Nackens und der Schulter, unter dem Haar, verrieten mir eine Miene schweren Leides.

Sie stellte noch eine kleine Glocke neben das Bett, seufzte auf, mit einem langen Blick auf die Kranke, und gab mir die Hand. »Wenn Sie an die Bücher denken wollenIch versprach es und begleitete sie an die Tür. Sie kam noch einmal zurück: Es stünde Kaffee im Rohr, wenn ich etwas wollte, oder vielleicht auch, daß Asja darum bäte. Sie selbst ginge bis zum Mittag in die Papierfabrik.

Es begleiteten uns noch einige Leute, die mir fremd waren, es mochten Bewohner des Hauses sein, in dem Asja gestorben war, arme, fremde Gestalten, wie wir, die niemand kannte. Neben dem Wagen her schritt ein junger Pfarrer, dessen Gestalt und Bewegungen, in seiner Amtstracht, mich beschäftigten. Da der Weg schmaler wurde, blieb er stehen, ließ den Wagen an sich vorüber und trat an meine Seite.

Als ich nach einem unruhigen Tag, der mich zerstreut und gequält hatte, am Abend zu Asja kam, saß sie ruhig in ihrem Bett und richtete ihre Blicke auf mich, als sei sie um mich in Sorge. Ich empfand die Aussage ihrer Züge so deutlich, als sagte sie zu mir: Leb nun wohl.

Sind es nicht Menschen wie wir, und sind nicht wir wie alle? Dieses Wort aber schließt aus und sondert, entscheidet und verwirft. Ist das das Wesen der Liebe?« »Jaantwortete Asja, »ich habe es gesagt

So sind Gegenwart und Zukunft, Zeit und Ewigkeit einig, einig in einem Sinn, der sie läutert und der ich binZuweilen, wenn ich von Asja kam und der Tag noch dauerte, durchschritt ich die Straßen der lauten Stadt, mischte mich unter Menschen und betrachtete ihr Tun und Treiben, als sei ich in eine ganz neue Welt verschlagen, auf einen fremden Stern.

Wort des Tages

zähneklappernd

Andere suchen