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Aktualisiert: 22. Juli 2025
Aber der Eifer, der Anglikaner gegen Dissenters und Dissenters gegen Anglikaner entflammt hatte, war durch gemeinsame Widerwärtigkeiten und Gefahren so gedämpft worden, daß die Lauheit, die man ihm früher als Verbrechen angerechnet, jetzt als eine seiner Haupttugenden betrachtet wurde.
[Patriotismus der protestantischen Nonconformisten Londons.] In diesem Augenblicke erwarben sich die protestantischen Dissenters der Hauptstadt einen Anspruch auf die ewige Dankbarkeit ihres Vaterlandes. Die Regierung hatte sie bisher als einen Theil ihrer Stärke betrachtet. Einige von ihren thätigsten und lautesten Predigern hatten, durch die Gnadenbezeigungen des Hofes bestochen, Adressen zu Gunsten der Politik des Königs zu Stande gebracht. Andere, welche durch die Erinnerung an viele schwere Unbilden sowohl der anglikanischen Kirche als dem Hause Stuart entfremdet waren, hatten mit boshafter Schadenfreude gesehen, wie der tyrannische Fürst und die tyrannische Hierarchie durch bittere Feindschaft von einander getrennt waren und sich gegenseitig überboten, um den Beistand von Secten zu erlangen, die sie noch unlängst verfolgt und verachtet hatten. Aber so natürlich dieses Gefühl auch sein mochte, man hatte sich demselben lange genug hingegeben. Die Zeit war gekommen, wo man eine Wahl treffen mußte, und die Nonconformisten traten in einer hochherzigen Regung auf die Seite der Anglikaner, um gemeinschaftlich mit ihnen die Grundgesetze des Reichs zu vertheidigen. Baxter, Bates und Howe zeichneten sich durch ihre Anstrengungen, dieses Bündniß zu Stande zu bringen, besonders aus; aber die edle Begeisterung, welche die Gesammtheit der Puritaner beseelte, erleichterte ihnen die Aufgabe. Der Eifer der Pfarrer wurde von dem ihrer Gemeinden noch übertroffen. Diejenigen Presbyterianer- und Independentenprediger, welche Lust zeigten, mit dem Könige Partei gegen die Landeskirche zu nehmen, wurden nachdrücklich bedeutet, daß, wenn sie ihr Verfahren nicht änderten, ihre Gemeinden sie fernerhin weder hören noch bezahlen würden. Alsop, der sich mit der Hoffnung geschmeichelt hatte, daß er im Stande sein werde, einen großen Theil seiner Anhänger dem Könige zuzuführen, sah sich plötzlich von Denen, die ihn kurz zuvor noch als ihren geistlichen Führer verehrt hatten, verachtet und verabscheut, verfiel darüber in eine tiefe Schwermuth und verbarg sich vor den Blicken der Welt. Bei mehreren londoner Geistlichen erschienen Deputationen, um sie zu bitten, daß sie die Masse der Dissenters nicht nach den kriechenden Schmeicheleien beurtheilen möchten, welche kürzlich die Spalten der Gazette gefüllt hätten, und forderten sie, als bei dem großen Kampfe in vorderster Reihe stehend, auf, mit männlicher Tapferkeit für die Freiheiten Englands und den den Heiligen überlieferten Glauben zu streiten. Diese Versicherungen wurden freudig und dankend aufgenommen. Unter Denen aber, die sich zu entscheiden hatten, ob sie am nächsten Sonntage, den 20. Mai, dem Befehl des Königs nachkommen wollten oder nicht, herrschte noch immer große
Indessen hatte der Anglikaner noch immer viele Bedenken des Gewissens und der Ehre zu überwinden, ehe er sich zum gewaltsamen Widerstande gegen die Regierung entschließen konnte. Man hatte ihn gelehrt, daß das göttliche Gesetz passiven Gehorsam ohne Bedingung oder Ausnahme vorschreibe.
Dennoch wurde er von der großen Masse der Anglikaner gepriesen, als ob er der muthigste und makelloseste aller Märtyrer gewesen wäre. Das Alte und das Neue Testament, die Martyrologien von Eusebius und von Fox wurden durchstöbert, um Parallelen für seine heldenmüthige Frömmigkeit zu finden.
Es war gewiß, daß dem Könige im Herzen die Anglikaner lieber waren als die Puritaner; es war gewiß, daß, so lange er noch Hoffnung hatte, die Anhänger der Staatskirche zu gewinnen, er den Puritanern nie die geringste Freundlichkeit erwiesen hatte.
Die so lange durch tödtliche Feindschaft getrennt gewesenen Anglikaner und Puritaner, näherten sich einander mit jedem Tage mehr und mehr und jeder Schritt zur Einigung vermehrte den Einfluß des Mannes, der ihr gemeinsames Oberhaupt war. Wilhelm eignete sich in jeder Beziehung zum Vermittler zwischen diesen beiden großen Parteien der englischen Nation.
Konnte es also wohl einem Zweifel unterliegen, daß er selbst jetzt noch die Puritaner willig aufopfern würde, wenn die Anglikaner sich seinen Wünschen fügten? Sein wiederholt gegebenes Versprechen hatte ihn nicht abgehalten, die gesetzlichen Rechte der Geistlichkeit anzutasten, welche so viele sprechende Beweise von treuer Anhänglichkeit an sein Haus gegeben hatte.
Jeder Mayor, jeder Alderman, jeder Stadtschreiber von Berwick bis Helstone war Tory und Anglikaner; aber Tories und Anglikaner waren jetzt dem Souverain nicht mehr ergeben.
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