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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Die Freundschaft zwischen den Whigs und Tories hatte die Gefahr, welche sie erzeugt, nicht überdauert. Während des Marsches des Prinzen aus dem Westen hatten sich bei verschiedenen Gelegenheiten Spaltungen unter seinen Anhängern gezeigt. So lange der Ausgang seines Unternehmens noch zweifelhaft war, hatte seine geschickte Leitung diese Zerwürfnisse ohne Mühe geschlichtet. Aber von dem Tage seines triumphirenden Einzugs in den St. Jamespalast an war eine solche Leitung nicht mehr möglich. Indem sein Sieg die Nation von der Furcht vor papistischer Tyrannei befreite, hatte er ihm zugleich die Hälfte seines Einflusses entzogen. Alte Antipathien, welche geschlummert hatten, so lange die Bischöfe im Tower und die Jesuiten im Staatsrathe saßen, so lange loyale Geistliche zu Dutzenden ihres Lebensunterhalts beraubt und loyale Gentlemen zu Hunderten ihres Friedensrichteramtes entsetzt wurden, erwachten jetzt mit erneuter Heftigkeit wieder. Der Royalist schauderte bei dem Gedanken, daß er mit allen Denen verbündet sei, die er von Jugend auf am meisten gehaßt habe: mit ehemaligen Anführern der Parlamentsarmee, die sein Landhaus erstürmt, mit ehemaligen Parlamentscommissaren, die sein Vermögen sequestrirt hatten, mit Männern, welche das Ryehouse-Gemetzel angestiftet und an der Spitze der Insurrection im Westen gestanden hatten. Auch die theure Kirche, der zu Liebe er nach einem qualvollen Kampfe seine Unterthanentreue gegen den Thron gebrochen, war sie wirklich in Sicherheit? Oder hatte er sie von einem Feinde befreit, nur um sie einem andren preis zu geben? Allerdings waren die papistischen Priester in der Verbannung, in Verstecken oder im Gefängniß. Kein Jesuit oder Benedictiner, dem sein Leben lieb war, wagte es jetzt, sich in seiner Ordenstracht zu zeigen. Aber die Presbyterianer- und Independentenprediger zogen in langer Procession zu dem Oberhaupte der Regierung, um ihm ihre Huldigung darzubringen und wurden eben so freundlich empfangen, wie die wahren Nachfolger der Apostel. Einige Schismatiker sprachen die Hoffnung aus, daß bald jede Schranke, die sie von geistlichen

[Patriotismus der protestantischen Nonconformisten Londons.] In diesem Augenblicke erwarben sich die protestantischen Dissenters der Hauptstadt einen Anspruch auf die ewige Dankbarkeit ihres Vaterlandes. Die Regierung hatte sie bisher als einen Theil ihrer Stärke betrachtet. Einige von ihren thätigsten und lautesten Predigern hatten, durch die Gnadenbezeigungen des Hofes bestochen, Adressen zu Gunsten der Politik des Königs zu Stande gebracht. Andere, welche durch die Erinnerung an viele schwere Unbilden sowohl der anglikanischen Kirche als dem Hause Stuart entfremdet waren, hatten mit boshafter Schadenfreude gesehen, wie der tyrannische Fürst und die tyrannische Hierarchie durch bittere Feindschaft von einander getrennt waren und sich gegenseitig überboten, um den Beistand von Secten zu erlangen, die sie noch unlängst verfolgt und verachtet hatten. Aber so natürlich dieses Gefühl auch sein mochte, man hatte sich demselben lange genug hingegeben. Die Zeit war gekommen, wo man eine Wahl treffen mußte, und die Nonconformisten traten in einer hochherzigen Regung auf die Seite der Anglikaner, um gemeinschaftlich mit ihnen die Grundgesetze des Reichs zu vertheidigen. Baxter, Bates und Howe zeichneten sich durch ihre Anstrengungen, dieses Bündniß zu Stande zu bringen, besonders aus; aber die edle Begeisterung, welche die Gesammtheit der Puritaner beseelte, erleichterte ihnen die Aufgabe. Der Eifer der Pfarrer wurde von dem ihrer Gemeinden noch übertroffen. Diejenigen Presbyterianer- und Independentenprediger, welche Lust zeigten, mit dem Könige Partei gegen die Landeskirche zu nehmen, wurden nachdrücklich bedeutet, daß, wenn sie ihr Verfahren nicht änderten, ihre Gemeinden sie fernerhin weder hören noch bezahlen würden. Alsop, der sich mit der Hoffnung geschmeichelt hatte, daß er im Stande sein werde, einen großen Theil seiner Anhänger dem Könige zuzuführen, sah sich plötzlich von Denen, die ihn kurz zuvor noch als ihren geistlichen Führer verehrt hatten, verachtet und verabscheut, verfiel darüber in eine tiefe Schwermuth und verbarg sich vor den Blicken der Welt. Bei mehreren londoner Geistlichen erschienen Deputationen, um sie zu bitten, daß sie die Masse der Dissenters nicht nach den kriechenden Schmeicheleien beurtheilen möchten, welche kürzlich die Spalten der Gazette gefüllt hätten, und forderten sie, als bei dem großen Kampfe in vorderster Reihe stehend, auf, mit männlicher Tapferkeit für die Freiheiten Englands und den den Heiligen überlieferten Glauben zu streiten. Diese Versicherungen wurden freudig und dankend aufgenommen. Unter Denen aber, die sich zu entscheiden hatten, ob sie am nächsten Sonntage, den 20. Mai, dem Befehl des Königs nachkommen wollten oder nicht, herrschte noch immer große

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