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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Seine ewig verschlossene, hohe, schmale Pforte war wunderbarerweise geöffnet, und davor hielt ein Reitergedräng. In der Mitte saß auf einem Schimmel ein schlanker Jüngling mit einer Binde über den Augen. Angela erblickte Don Giulio, von dem sie doch wußte, daß ihn der Herzog nach Fenestrella, auf eine Insel in den Pomündungen, hatte bringen lassen. Lebte dieser Don Giulio? War er ein Traum?
So fuhr sie fort, ohne zu ahnen, wer in ihrer Nähe wohne, sich jährlich wenigstens in der Adventszeit auf einige Tage zu den Klarissen zurückzuziehen, wohin sie Donna Angela jedesmal begleitete.
Angela antwortete mit festlichen Augen schade, daß der Blinde nicht hineinblicken konnte! : "Was wollet Ihr, Graf? Ich bin eine Borgia und bleibe eine Borgia, da müsset Ihr mir schon etwas zugute halten." Es entstand eine Pause. Graf Contrario aber wandte sich mit edelm Entschlusse an die Herzogin.
Denn", flüsterte er heiß, "Angela ließe sich eher von einem Dämon in die Hölle ziehen, wenn er sie liebte, als daß sie sich dazu darböte, die Summe eines Rechenexempels zu werden! So rede ich, wie redet Ihr, Schwägerin?" Er wandte sich mit einem Antlitz, das drohte und trauerte, gegen Lukrezia. Sie antwortete fest: "Ich aber vermähle diese mit dem Grafen Contrario.
"Keine Rede davon, erlauchte Frau! Ich tue mein mögliches, Donna Angela angenehm zu unterhalten und unserm Hause ihre Gunst zu erwerben." "Was beschreib' ich Euch noch Schönes, junge Herrin?" fuhr er fort, nachdem sich die Fürstin wieder abgewendet hatte. "Die unvergleichlichen und verbrecherischen Augen meines Bruders Don Giulio!
Nach seinem ganzen Reiseverfahren, besonders aber nach den Vorbereitungen zu seiner Wiederkunft, glaube ich, daß er wähnt, früher ein weibliches Wesen unseres Kreises verletzt zu haben, deren Schicksal ihn jetzt beunruhigt, wovon er sich befreit und erlöst fühlen würde, sobald er vernehmen könnte, daß es ihr wohl gehe, und das Weitere wird Angela mit Ihnen besprechen.
"Dieser Rechtshandel", plauderte der Herzog bequem, "ist eine langweilige Sache. Wir sollten sie endlich zu Schlusse bringen. Ich habe die fraglichen Akten gründlich studiert", er schlug mit der Hand auf einen Stoß Pergament, daß Angela den Staub einzuatmen glaubte. "Ihr wißt, Richter, ich fürchte mich nicht vor Akten, aber diesmal habe ich meine Mühe und das
Jetzt, jetzt trat er hervor und schritt auf ihr Lager zu, die Samtmaske, die er immer trug, von den wohlbekannten, bleichen Zügen hebend. Da stieß Lukrezia durchdringende Schreie aus und weckte damit die in der Kammer nebenan schlafende Angela, die ihr zu Hilfe eilte und bis zum Hahnenschrei neben ihr saß. Im ersten Morgenschimmer las die Herzogin den Brief Bembos zum andern und zum dritten Male.
Lukrezia war nicht im Zweifel, daß sie Don Giulios markige Stimme hörte; bevor sie aber die Bedeutung dieser in Wohllaut klagenden Worte erfassen konnte, antwortete eine andre Nachtigall aus den Feigenbäumen empor. Auch diese weiche Altstimme war ihr wohlbekannt. Angela sang: "Getrost!
Angela sprach deutlich vor den hundert und hundert Zeugen, und ihre Stimme klang über den Platz: "Schade, jammerschade um Euch, Don Giulio! Fürchtet Gottes Gericht!" Ein großes Schweigen entstand. Und noch einmal erscholl die Stimme des Mädchens über Don Giulio: "Schade um Euch!" Seltsam!
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