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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Es handelte sich um das Leben Don Giulios und um den Frieden dieses Herzens" er blickte auf Donna Angela. "Im Grunde des 'vergessenen' Turmes liegt eine enge Kapelle, die zum Dienste der Gefangenen bestimmt ist und durch ein hochgelegenes, schmales, mit schweren Eisenstäben vergittertes Fenster kaum erhellt wird. Dorthin führe ich allsonntäglich Don Giulio und lese für ihn die Messe.

Jetzt wird behutsam auf das verrostete Schloß der Eichentür gedrückt. Sie öffnet sich knarrend, und auf den Zehen tritt Angela ein mit ernsten Augen, in Trauer gekleidet, um das Kraushaar einen schwarzen Schleier geschlungen. Sie eilt ans Fenster, öffnet es und sieht im Hofe das die beiden Este erwartende Schafott sich erbauen.

So erwuchs Angela kraft einer edeln Natur zu einem widerstandsfähigen und selbstbewußten Mädchen, zu dem, was das Jahrhundert in lobendem Sinne eine Virago nannte.

Aber Angela, deren Gegenwart Lukrezia unter der Übermacht ihres Gefühles vergaß oder für nichts achtete, wechselte die Farbe und erduldete für die andere alles Entsetzen des Frevels und alle Qualen der Schande. Jetzt umfing Lukrezia, vor dem Herzog niederstürzend, seine Knie, ergriff seine Hände und bedeckte sie mit Küssen. "Ich bin die Maria Magdalena", schluchzte sie.

Und Angela begann mit überschwenglichen Worten Don Giulios neues Wesen zu preisen und auch, ihr Glück... Doch das Unaussprechliche ließ sich nicht sagen, und sie schloß damit, Lukrezia zu umhalsen und bis zum Ersticken zu küssen. Während sich diese der Umarmung zu entziehen suchte, trat Pater Mamette mit schuldlosem und hellem Angesicht ein. Die Herzogin aber wandte sich entrüstet gegen ihn.

Ehe sie indessen antworten konnte, ergriff Ippolito, der sich nach einer von Angela aus leichten Grashalmen zusammengefügten Kette gebückt hatte, die eben ihren zitternden Händen entglitten war, wiederum das Wort: "Wie diese Ringe verkettet sich Absicht mit Absicht, um Euch zu kuppeln, Angela Borgia; aber wie ich Euch kenne und liebe, werdet Ihr diese Kette zerreißen, wie ich dieses nichtige Geflecht!

Nun war es seltsam, wie bei der Nennung dieses in Italien Reichtum und Ehrbarkeit bedeutenden Namens beide feindlichen Brüder in ein einträchtiges und einstimmiges Hohngelächter ausbrachen. Dann aber wandte sich der Kardinal mit erneuter Wut gegen seinen Mitlacher. "Es sei!" schrie er. "Donna Lukrezia verfüge! Sie wird etwas anderes finden, oder Donna Angela sich selbst besser beraten.

"Doch ich habe eine Bitte an dich, Bruder!..." Schon aber hatte sich die verzweifelte Angela von den Knien erhoben, stand vor dem Feuer und unterbrach ihn... "Trittst du immer der Gnade in den Weg, Widersacher! Beruhige dich, du wirst Blut trinken! Hier ist keine Gnade... Hier ist die Hölle!... Um dich, mit dir, in dir war die Hölle von Anfang an!

"Der gottlose Franziskaner", schalt sie ganz im Ernste, indem sie sich auf ihr Lager zurückzog, wo sie, ihr leichtes Haupt auf das Kissen legend und ihre Gedanken abwerfend, entschlummerte. Sie schlief in den hellen Morgen hinein, und als sie erwachte, erblickte sie Angela, die mit bittenden Augen an ihrem Lager kniete.

Zur Schande meiner Klugheit sei es eingestanden, mit meiner aus der Art geschlagenen Base, die im Schatten unseres Klösterchens den 'vergessenen' Turm besuchte. Strafe gehört ihr. Wir grenzen die beiden im Gebiete von Pratello ein und geben ihm Angela zur Hüterin." Ein wunderliches Gemisch von Entrüstung und Befriedigung erschien auf den Zügen des Herzogs.

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