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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Was hindert mich, dies hier", er packte mit beiden Fäusten den Purpur über seiner Brust, "in Fetzen zu reißen und Angela als mein Weib an das Herz zu drücken? Ich bin jung genug dazu, und ich speie auf das kirchliche Gaukelspiel!..."
"Das ist die himmlische", meinte Lukrezia, "ganz nach dem Katechismus!" "Himmlisch oder irdisch!" bekannte Angela, "aus dieser Liebe bin ich das Weib Don Giulios geworden." Die Herzogin stellte sich erstaunter und erzürnter, als sie war: "So konntest du dich gegen mich und den Herzog vergehen, du Arge!
"Doch was fangen wir mit diesem an?" sagte er höhnend und deutete auf die Mitte des Saals, wo der Graf in längerer und sorgfältig begründeter Rede um die Hand der verstummten Angela warb. Jetzt aber öffnete sich die Tür, und der Blinde erschien auf der Schwelle. "Vergebt, Herr da ist mein Gemahl!" rief Angela selig und eilte zu ihm.
Wenn ihr Dienst sie nicht an die Herzogin fesselte, bewohnte Angela das einsame Erkerzimmer eines festen Eckturmes, der einen inneren Hof beherrschte und in dem unteren Teile seiner undurchdringlichen Mauern das Privatarchiv des Herzogs barg. Um diesen Zufluchtsort zu erreichen, eilte die bange Angela die Schloßtreppen hinan.
Gewiß, er wird Euch halten und retten, wenn Euch nicht das Verhängnis gewaltig fortreißt." Die Herzogin, die wieder völlig heiter war, sagte jetzt mit wunderbarem Leichtsinn: "Ich werde Eure Sorge beherzigen. Aber, Freund, nun genug von mir! Spendet mir lieber einen Rat für jene dort ", sie blickte nach der wandelnden Angela, "die mir in weit näherer Gefahr zu schweben scheint. Seht hin!"
Da wandte sich die vor ihr schwebende Donna Lukrezia rasch nach ihr um, ein bleicher Blitz schoß aus ihren bläulichen Augen, und sie rief: "Womit ängstigt er dich, Angela? Wisset, Don Ferrante, und präget Euch ein: wer Angela zu nahe tritt, der tritt mir zu nahe. Und Lukrezia Borgia wollet Ihr nicht zur Gegnerin haben!" Das wollte Don Ferrante von ferne nicht. Er lächelte liebenswürdig.
Er hatte das edle Mädchen von Anfang an als ein eigenwilliges und unerzogenes Geschöpf betrachtet doch, o Wunder, seit einiger Zeit geschah etwas mit Angela. Ihre Härte und Herbigkeit verschwand wie die einer schwellenden Frucht, die an der Sonne reift, und welche andre Sonne konnte sie gezeitigt haben als die Sonne der Liebe?
Gleichgeblieben, wie der Kerker Don Giulios, war sich auch der Stand der flavianischen Güter, die der Fiskus zu genießen fortfuhr, da die Gerichte über deren endgültigen Besitz noch nicht gesprochen hatten. Gleichgeblieben war sich die mühselige Werbung des Grafen Contrario um Donna Angela.
Welcher Sterbliche aber konnte dieses stolze Herz besitzen, wenn nicht Graf Contrario? Im Streite seiner Gedanken erbat er sich ein Jahr Bedenkzeit. Während Angela, immer stiller werdend, am Hofe von Ferrara in der demütigenden Gewißheit lebte, daß der Herzog ihr Dasein als ein Übel empfand, dessen er sich gern entledigt hätte, trat Donna Lukrezia auf die Höhe ihres Glücks.
Strozzi fragte schroff, ob es gleich sein dürfe, und der Greis ging ihm voran, nachdem er das Haupt bejahend gebeugt hatte. Die Herzogin aber ließ sich von Angela stillschweigend an die Sänfte geleiten. "Ich nehme nicht von dir Abschied", sagte sie. "Du folgst mir, lieber heute noch, nach." Sie hätte ihr gerne erspart, was kommen mußte, wie sie selber davor auf die Seite wich.
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