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Aktualisiert: 25. Juni 2025


Die Bäume standen in blütenschwerer Fülle, und als sie den Weg zur Wartburg hinaufstiegen, hemmte sie immer von neuem ihre Schritte, um ihre Blicke ringsum auf die Gegend zu werfen, oder bei Lichtpunkten auf das vor ihnen liegende Thal hinabzuschauen. Ange wohnte vor der Stadt in einer von ihrem Auslugepunkte linksseitig belegenen kleinen Villa.

Als die Gouvernante zurückkehrte, verbarg Ange die Depesche, schützte Müdigkeit vor und zog sich zurück. In ihrem Zimmer angekommen, sank sie in einen Stuhl und weinte sich aus. „O Carlos, Carlos!

Ange, der es in ihrer angstvollen Lage und angesichts von so viel Herzlichkeit schon auf den Lippen gezuckt hatte, vorzutragen, was sie beschäftigte, atmete erleichtert auf und nahm sogleich das Wort: „Sie kommen mir in Ihrer Güte zuvor, gnädige Frau: ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Ich hätte allerdings wohl eine große BitteSie stockte. Olga horchte auf.

Am folgenden Vormittage schlich Ange sie hatte durch Zufall erfahren, wo sie gegen Pfand ein Darlehen erhalten konnte mit zagendem Herzen ins Versatzamt und verschaffte sich das Geld, dessen sie so dringend benötigt war.

Ich bitte gehorsamst, die gräflichen Kinder grüßen zu wollen, denen ich nicht einmal ein Lebewohl sagen konnte u.s.w.“ Ange las diesen Brief in tiefster Bewegung. Was hätte sie darum gegeben, wenn die Dinge, die sich enthüllt hatten, nicht geschehen wären. Plötzlich lag ihr Leben vor ihr wie eine endlos zu durchschreitende Wüste, und doch fühlte sie jetzt schon, daß sie erlahmte.

Sag mir, was Dich beunruhigt, mein Carlos, was Dich bedrückt neben Deiner Krankheit, um die ich Tag und Nacht sorge,“ hob Ange endlich an und schmiegte sich fester an die Brust ihres Mannes. Clairefort zitterte, als ob er an ein Verbrechen erinnert werde. Sie fühlte es. Ein drängendes, unerklärlich angstvolles Gefühl jagte durch ihr Inneres.

Ich höre, daß Carlos seinen Abschied nehmen will, daß er ihn nehmen muß “ „Wie?“ unterbrach ihn Ange ängstlich. „Ja! Sein Zustand sein hartnäckiges Nervenleiden macht ihm die Ausübung seiner militärischen Pflichten unmöglich. Besser denn, bei Zeiten die anstrengende Thätigkeit einstellen. Aber dadurch wird sich Ihre Einnahme noch mehr verkleinern, Ange “ „Ja gewiß!“ sagte sie tonlos.

Ange schüttelte den reizenden Kopf, aber in das bleiche Gesichtchen stahl sich ein schelmischer Ausdruck. „Da ist sie ja! Da ist sie ja! Und Du hast gar nichts gemerkt!“ jubelte sie, zog das hinter dem Rücken versteckte Püppchen hervor und legte es ihm in die Arme. „Ist sie hübsch, Onkel?“ „Sehr hübsch, Ange.“ „Ich habe noch eine, aber “ „Nun?“

Nachmittags gab Ange einer Bitte der Kinder nach, mit ihnen einen Spaziergang zu unternehmen. Sie verständigte Tibet, daß sie zum Abendbrot zurückkehren werde, und machte sich mit ihren Lieblingen auf den Weg zur Wartburg.

Ange verneinte und gab, wenn auch höflich, durch ihre Miene zu verstehen, daß sie keinerlei Gespräch anzuknüpfen wünsche. „Werden Sie auch in Frankfurt übernachten, gnädiges Fräulein?“ begann der Fremde trotzdem von neuem. „Vielleicht mein Herr!“ und Ange wandte zur größeren Erhärtung ihrer entschiedenen Abwehr den Blick gegen das Fenster und schaute hinaus.

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