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Dann erlaube ich mir, dem Herrn Amtsgerichtsrat eine weitere erfolgreiche Kur zu wünschen“, sagte Emanuel höflich, verneigte sich, ergriff seine kleine Handtasche und wollte gehen. Da aber hatte ihn Gottfried am Arm. „Nein, lieber Emanuel, wir bleiben Freundeauch draußen –, verstehst du? Von dem blödsinnigen Kastengeist bin ich im Ferienheim befreit worden.“

Herr Amtsgerichtsrat Dr. – nein Gottfried Stumpe, erhob sich. „Ich!“ „Ach soSie, Gottfried! Nu, Sie helfen auch beim Rübenabkloppen.“ Gottfried erblaßte. Zu widersprechen wagte er nicht. Er hörte nur noch mit beißendem Ingrimm, daß Barthel den Methusalem aus Anlaß seines Briefes einen Tag beurlauben wollte. Methusalem aber wies die Ehre zurück.

Auf die gewohnte AnredeHerr Amtsgerichtsrathatte er beinahe völlig vergessen. Sie war ihm wie ein Klang aus sagenhafter Zeit. Er war einfach Gottfried. „Gottfried“, hatte gestern die dicke Susanne gesagt, „helfen Se mir mal meine Brille suchen; ich hab mir se verlegt und muß die Butterrechnung schreiben.“

Herr Amtsgerichtsrat Dr. – nein, Gottfried Stumpe, hätte nie gedacht, es nötig zu haben, sich um das besondere Wohlwollen eines Bauern Barthel oder einer Frau Susanne bemühen zu müssen. Er verschmäht auch alle Liebedienerei, um sich Vergünstigungen zu verschaffen.

Wiewie bei Champagner“, stammelte Herr Hirsemann. „Blödsinn“, knurrte der Amtsgerichtsrat; „das is Kohlensäure; die is dem Wasser eingepumpt; alles künstlich, nichts natürlich; ich kenn doch die Wasserpfützen drübenBetrug is es, glatter Betrug!“ So wartete man, bis sich die Kohlensäure verflüchtet hatte, dann trank der Bäcker und sagte: „’s schmeckt ’n bissel salzig.“

Wie er allein über Liszt urteilte. Dem Amtsgerichtsrat war klar, daß der Mann, der sich unter dem Namen Emanuel Geibel versteckte, eine eminente Größe der Rechtswissenschaft war, hoffentlich der künftige Minister. Dann würde vieles an den unhaltbaren verrotteten Zuständen der heutigen Rechtspflege gebessert werden.

Gottfried stand so verdattert da, daß in die weichen Züge Emanuel Geibels wieder die essigsaure Schärfe trat, die aber doch nur zu den resignierten Worten führte: „Gottfried! Sie waren da drinnen Gottfried und ich Emanuelwer wir draußen sind, braucht uns nicht mehr zu kümmern, braucht Sie nicht zu genieren.“ „Ich bin Amtsgerichtsrat Dr. Stein“, sagte Gottfried noch ganz benommen.

Da ist dem Amtsgerichtsrat etwas schwindelig geworden.

Emanuel setzte die Handtasche auf die Straße. „Ich danke dir!“ sagte er schlicht, aber in tiefer Freude. Sie schieden voneinander. Der Amtsgerichtsrat ging mit beklommenem Herzen, das jeder hat, der von einem Freunde Abschied nahm, nach dem Rübenfelde. Da waren die Leute fleißig an der Arbeit.

Aber sie trägt das Koppel nicht, sie hat es dem Methusalem um die Ohren schlagen wollen. Dieser Methusalem ist ein ganz netter Kerl; nur, er erlaubt sich zuviel Frechheiten. Ihn, den Amtsgerichtsrat, hat er gezeichnet. Aber nur von hinten. Er sagt, er hätte einen interessanten Rücken. Das Waschwasser ist abscheulich kalt. Und der Spiegel ist klein. Von ordentlichem Frisieren ist keine Rede.