Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 19. Juni 2025


Sophie zeigte mit kindlicher Freude ihr alle die Spielsachen und Bilder, die sich vorzugsweise ihrer Gunst erfreut hatten, und da das Kind dies nur leise flüsternd that, und Angés sich ebenso mit ihm unterhielt, so störte das nicht im mindesten die Rede, welche Herr Adrianus van der Valck jetzt vor dem Halbkreise, der ihn umgab, zu halten begann, und deren Inhalt sich um die unsterblichen Sätze drehte: daß Gott im Anfang ein Männlein und ein Weiblein erschaffen und in eigener allerhöchster Person geäußert habe, es sei nicht gut, daß der Mensch allein sei, daß folglich jeder Mensch, nämlich Mann, einer Gehülfin bedürfe, die um ihn sei; daß ferner alles irdische Glück, wonach auch alles Streben hauptsächlich ziele, in Erfüllung göttlicher Weltordnung und der Gründung eines häuslichen Herdes gesucht und gefunden werde.

Auch sein Ziel war nahe, näher als er selbst glaubte; gleichwohl versäumte er nicht, Alles vollends zu vernichten, was noch zu vernichten war, die Briefe der Großmutter, die Briefe und die Schenkungsurkunde Georginens, seine früheren Reisepässe, ein Flammenopfer nach dem anderen; ferner Leonardus’ Testament und Schenkungen, alle Quittungen, alle Danksagungen. – Alter Adrianus van der Valck! sprach er sinnend: Du, der mich rechnen lehrte, was sagst du zu meinem Rechnungsabschluß?

Und nun? Drei Herzen klopften stark und angstvoll in peinlicher Verlegenheit der noch peinlicheren entgegen. Herr Adrianus lenkte die hohen Gäste den Freunden zu, und sprach mit Bezug auf die Fremden: Diese Herrschaften kennen einander, dies ist mein Sohn Leonardus.

Es fiel dem Vice-Admiral nicht im Entferntesten ein, diese seine Scherzworte ernst zu meinen, aber Herr Adrianus, dem als Kaufmann nichts lieber war als baare Münze, nahm auch diese Worte für solche, und sein Zorn regte sich auf gegen Leonardus, der ihm den luftigen Springinsfeld, wie er nun Ludwig schon in Gedanken nannte, in das Haus gebracht mit derLandläuferin.

In den vordern Zimmern wurden schlürfende Tritte vernommen, weibliche Stimmen, es rauschten Gewänder von reichen und schweren Stoffen. Herr Adrianus drückte Ludwig die Hand, erhob sich und sagte: Die Damen kommen, erlauben Sie mir, Herr Graf, die gegenseitige Vorstellung.

Diese Einladung an sich durfte nicht befremden, die reichen Kaufleute Amsterdams bildeten eine höchst achtungswerthe Aristokratie, kein Fürst brauchte sich ihrer zu schämen, das hatten schon die deutschen Kaiser Maximilian I. und Karl V. sattsam bewiesen, und es war gerade nicht unbekannt, daß der Ahnenbaum des Handelshauses van der Valck zu Amsterdam seine Wurzel bis zu den Zeiten Kaiser Sigismund’s hinab erstreckte. – Herr Adrianus war unglücklich in seinem Gemüth und mit sich selbst im Zwiespalt, er hatte sich die Vorgänge des heutigen Abends so schön ausgemalt.

Der alte Herr Adrianus führte die Damen zunächst dem jungen Grafen vor, welche, während er ihre Namen nannte, steife Knixe machten; eben so steif war ihre Haltung und Tracht, letztere sehr einfach, aber reich, und Alles an Stoffen der Gewande wie am Schmuck von höchster Gediegenheit.

Nach gegenseitigen verbindlichen Worten fragte der Mittlere der Gekommenen etwas hastig den Hausherrn: Sind die Personen bei Ihnen, Herr van der Valck, von welchen Sie mir geschrieben? Auch die kleine Marie? Excellenz halten zu Gnaden! antwortete Herr Adrianus: das Kind ist da, aber Marie ist nicht sein Name; irre ich nicht, so hörte ich dasselbe Sophie rufen.

Du siehst ja, daß es geschieht, lieber Adrianus, erwiederte zufrieden die Hausfrau. Des Herrn Erbprinzen Hoheit stippen so eben höchstihren Zuckerkuchen in den Thee. In Adrianus Innerem kämpften widerstrebende Gefühle und ein Zweifel jagte den anderen.

Herr Adrianus hatte, während die Gesellschaft sich der Betrachtung der erwähnten, wie auch anderer kostbarerer und in jeder Beziehung anziehenderer und werthvollerer Bilderbücher hingab, auf den Wink eines Dieners unbemerkt das Zimmer verlassen und empfing mit ehrfurchtvollem Gruße in einem der vorderen Säle die drei Herren.

Wort des Tages

kupees

Andere suchen