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Das Trini dankte hocherfreut und lief davon, hörte auch nicht zu rennen auf, bis es oben beim Häuschen angekommen war. Jetzt stürmte es in die kleine Stube hinein, wo es fast dunkel geworden war. Nur ein letzter, lichter Streifen am Abendhimmel schimmerte noch in das Fenster hinein, dort wo die Großmutter saß.

Denn wie ein Reh die steilen Höhen hinaufspringen, konnte nur das Trini, dem an Kraft und Behendigkeit nicht ein einziges Mädchen seines Alters gleichkam. Oben gab es viel Arbeit. Die Beeren waren reif und schön und dufteten herrlich, aber sie mußten erst gesucht werden.

Ihr Enkelkind, das fröhliche Trini, das sie von klein auf erzogen hatte, war zwölf Jahre alt geworden. Es sollte im Frühling aus der Schule entlassen werden und dann in einen Dienst gehen. Heute früh nun war der ferne Vetter unten aus dem Reußtal heraufgekommen und hatte der alten Kusine den Vorschlag gemacht, das Kind ihm anzuvertrauen.

Und nun haben wir ja für einige Tage genug." Die bleiche Frau hatte bei diesen Worten die Hände gefaltet, als danke sie im stillen noch für die große Wohltat. Jetzt schoß das Trini davon mit einer Freude im Herzen, wie es in seinem ganzen Leben noch keine empfunden hatte.

Trini stürzte fort, und ein ungeheures Freudengeschrei brach bei der Kinderschar aus, als es die

"Ich darf nicht hinein", sagte es schluchzend, "die Mutter ist krank und schon zu Mittag hatten wir fast nichts mehr zu essen. Dann sagte sie, für den Abend bringe ich, will's Gott, etwas heim, wenn ich in die Beeren gehe und sie dann gleich ins Wirtshaus trage. Ich würde dann ein Schwarzbrot mitbringen, meinte die Mutter. Aber sieh, Trini, nur die habe ich."

Erst dann kamen noch einige der süßduftenden Beeren in den Mund und schmeckten herrlich nach der harten Arbeit. Vorher hätten sie aber dem Trini gar nicht geschmeckt, denn es war ihm, als gehörten sie alle der Großmutter, bis keine einzige Beere mehr in den Kratten hineinging. Das Trini strengte sich sehr an, für seine liebe Großmutter auch etwas zu tun.

Bei einem elenden, kleinen Häuschen, an dem die alten Fensterscheiben halb oder ganz zerbrochen und mit Papier verklebt waren, blieb es stehen und holte ein wenig Atem. Es war jetzt dunkel geworden. Durch die zerbrochenen Scheiben schimmerte ein dünnes Lichtlein. Auf einmal hörte das Trini ein leises Schluchzen ganz in seiner Nähe. Es schaute sich um.

Es konnte keinen Bissen hinunterbringen, und bis tief in die Nacht hinein hörte die Großmutter sein Schluchzen und Weinen. Das war ein neuer Kummer für die alte Waschkäthe. Sie hatte nicht geglaubt, daß das Kind sich so über den Vorschlag des Vetters aufregen würde. Kapitel Dem Trini wird etwas Neues verständlich Mehrere sonnige Tage waren seit dem leidvollen Abend vergangen.

Danke tausendmal!" rief ihm das Maneli aus allen Kräften nach, dann stürzte es in die Hütte hinein. Jetzt hielt das Trini auf einmal an und kam zurück gerannt. Es wollte sehen, was die Mutter beim Anblick von Manelis Kratten sagen wurde, der ja den ganzen Sommer lang nie so voll gewesen war. Durch die zerbrochenen Scheiben an dem niedrigen Häuschen konnte es alles sehen, was drinnen vorging.