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Während die Schritte der Kinder auf dem Korridore verklangen, wandte sich Frau von Zeuthen an Paul Seebeck: »Ich erwarte noch einen Gast –« »Herrn von Rochowfragte Seebeck. »Rochow? Nein ... Wie kommen Sie auf ihn?« »Ach, ich bin in den letzten Tagen oft mit ihm zusammen gewesen; er ist ja einer von den Unsrigen.« »So? Das freut mich wirklich

Herr von Rochow hatte wohl zu viel Wein getrunken, denn sein Lächeln wurde blöder und blöder, und seine treuherzigen, blauen Augen verschwammen immer mehr. Edgar Allan hörte nur halb zu; mit einem Bleistiftstumpfe entwarf er auf dem weißen Tischtuche Hütten und Häuser in einem Stile, der in merkwürdiger Weise eine stark betonte Horizontale mit flachen Bogenlinien verknüpfte.

Er lief die Treppe hinunter, auf die Straße, schrie Hauptmann von Rochow zu: »Bleiben Sie hier. Handeln Sie nach Ihrem Gutdünkenund stürzte dem Hafen zu. Mehrere Granaten schlugen in seiner Nähe ein und bedeckten ihn mit Staub. Unten angekommen, sah er um sich. Alles lag schon in Trümmern. In der Fischerstraße standen nur noch einige Häuser.

»Sind die Staatsformen wirklich im Rückstandemischte sich Herr von Rochow ins Gespräch. »Ich möchte lieber sagen, daß sie eine viel vorgeschrittenere, gleichsam idealisierte Menschheit voraussetzen. Denken Sie doch an das Institut der Ehe, das die Monogamie voraussetzt, die es doch praktisch so gut wie gar nicht gibtJetzt sprang Melchior auf und streckte flehend die Arme aus.

Herr von Rochow und Paul Seebeck hatten ihr ganzes Vermögeneine halbe Million und zweihundertfünfzigtausend Markin diesen Papieren angelegt, Otto Meyer konnte fünfzigtausend beisteuern, und Edgar Allan zwanzigtausend. – Jakob Silberland, Nechlidow und Melchior besaßen nichts, konnten also auch nicht die fehlenden hundertachtzigtausend aufbringen, etwas, was Jakob Silberland in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer sehr bedauerte.

»Seltsam, daß derselbe Widerspruch heute in ganz anderem Zusammenhange wieder auftaucht. Ach, ich entsinne mich deutlich jenes Gespräches«, sagte Herr von Rochow. »Na, das Problem ist doch ganz dasselbe«, sagte Otto Meyer. »Formen, die die Menschen im Zusammenspiele schaffen, in ihrem Verhältnisse zum einzelnen Menschen. Apropos »Problem«, Herr Melchior, haben Sie es gelöst

Ein weißes Wölkchen erhob sich und eine halbe Minute später rollten drei dumpfe Schüsse über die Stadt. »Die waren blindrief Hauptmann von Rochow herauf. »Noch zwei Kilometer, und das Schiff kommt in den Bereich unserer MinenAber der Kreuzer drehte sich auf der Stelle und wandte der Stadt seine Breitseite zu.

Es handelte sich um eine Soldatenmißhandlung, wo Rochow in irgendwelcher inkorrekten Weise zu sehr für den Soldaten gegen den schuldigen Leutnant eingetreten ist. Aber jetzt zum Mittagessen erwarte ich einen jungen Freund, der Ihnen vielleicht große Freude machen wirdEs klingelte, und bald darauf stand ein bleicher, junger Mann mit tiefliegenden, rotumränderten Augen in der Tür.

Boote und Klippe waren verschwunden. Herr von Rochow griff sich mit beiden Händen taumelnd an den Kopf: »Deutsche, deutsche Soldaten«, murmelte er wie irrsinnig. Dann richtete er sich kerzengerade auf, zog einen Revolver aus der Tasche und schoß sich in die Schläfe. Seebeck wandte sich beim Knalle um; spöttisch lächelnd sah er auf die Leiche. Frau von Zeuthen war entsetzt aufgesprungen.

Allwöchentlich fanden jetzt im Volkshause Vorträge statt, die dann in der nächsten Nummer der von Herrn de la Rouvière mit Geschick geleiteten »Inselzeitung« gedruckt wurden. Paul Seebeck selbst hatte den ersten Vortrag gehalten; ihm folgte Jakob Silberland mit einem ganzen Zyklus volkswirtschaftlicher Vorträge, und nach ihm behandelte Herr von Rochow verschiedene schöngeistige Gebiete.