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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Aber auch oben hatte man Jakob Silberlands Untergang gesehen. »Jetzt ist es genug!« rief Edgar Allan Hauptmann von Rochow zu. Dieser nickte. Und einige Minuten später donnerte das schwere Festungsgeschütz, begleitet vom Knattern der beiden Maschinengewehre. Dies war aber nur ein Signal für den Kreuzer, seinerseits das Feuer zu verstärken. Und jetzt galten seine Schüsse nicht mehr dem Hafen.
»Was brauchen wir eigentlich,« wandte sich Otto Meyer an Herrn von Rochow, »eine Strandbatterie und –« Hauptmann a. D. von Rochow schüttelte den Kopf: »Eine Strandbatterie hat gar keinen Sinn; die schießt ein Kriegsschiff in einer Viertelstunde zusammen. Nein, ein schweres Festungsgeschütz und einige Maschinengewehre hier oben für alle Eventualitäten genügen.
»Gewiß, die Möglichkeit ist da. Einer von uns müßte mit dem nächsten Schiffe nach Sidney und sehen, was er dort ausrichten kann«, sagte Jakob Silberland eifrig. »Wenn Herr von Rochow als Fachmann mir helfen will, baue ich Ihnen in sechs Wochen Befestigungen auf, die dem Kriegsschiff eine harte Nuß zu knacken geben werden.
Man drückte ihm die Hand, und schweigend trat er an das Geschütz. Hauptmann von Rochow warf noch einen Blick auf seine fliehenden Soldaten, dann ging er zu Seebeck hinauf. Seebeck konnte ihm nur flüchtig zunicken, denn jetzt geschah draußen etwas Sonderbares: der Kreuzer stellte sein Feuern ein, und die Dampfbarkasse wurde ins Wasser gesenkt.
Seien wir einmal ehrlich: ist das nicht ganz genau unsere Lage? – Ich überlasse Ihnen, die Parallele zwischen der Eingewöhnung des Eskimos in unsere Kultur und unserer Erziehung zu ziehen.« Minutenlanges Schweigen folgte. Dann ergriff Herr von Rochow das Wort: »Ich finde Ihren Gedanken wundervoll und unwiderleglich.
Paul Seebecks Vorschläge wurden einstimmig genehmigt, obwohl sich manche recht zögernd von den Sitzen erhoben. Unter dem brausenden Beifall der Versammlung verkündete Herr von Rochow darauf die Autonomie der Gemeinschaft auf der Schildkröteninsel. Noch immer keine Entscheidung von Sidney.
Erst jetzt waren sie zum ersten Male offiziell versammelt; so hatte es Paul Seebeck gewollt. Mehrere Wochen hatte er ihnen Zeit gelassen, um alles in Ruhe zu überlegen und sich einander kennen zu lernen. Alle sieben waren da: am Tischende saßen Paul Seebeck, Jakob Silberland und Hauptmann a. D. von Rochow, dann kamen Edgar Allan und Referendar Otto Meyer, zuletzt Nechlidow.
Als erster ergriff Herr von Rochow das Wort: »Man kann Nechlidow nicht einmal einen Vorwurf machen; er hat nur aus den reinsten Motiven heraus gehandelt, freilich ohne die Tragweite seines Vorgehens auch nur im Entferntesten zu übersehen.« »Ach wissen Sie was, Herr von Rochow«, unterbrach ihn Paul Seebeck müde, »es mußte einmal so kommen.
Denn Hauptmann von Rochow hatte als Fachmann diese Stelle als die geeignetste gewählt, ganz abgesehen davon, daß sich nur hier die Arbeiten in völliger Heimlichkeit hatten vornehmen lassen. Ein mit Stahlplatten bedeckter Schacht führte von Paul Seebecks Kohlenkeller mehrere Meter tief hinab, und dort unten war ein Gewölbe ausgehauen, in dem die Geschütze stehen sollten.
Rasch hatte sich's herumgesprochen, und als Tag und Stunde da waren, waren einige zwanzig Kameraden in dem vorerwähnten Lokal erschienen: Itzenplitz, Jürgaß und Britzke, Billerbeck und Diricke, Graf Haeseler, Graf Herzberg, von Rochow, von Putlitz, ein Kracht, ein Klitzing, und nicht zum letzten ein schon älterer Lieutenant von Zieten, ein kleines, häßliches und säbelbeiniges Kerlchen, das durch entfernte Vetterschaft mit dem berühmten General und beinahe mehr noch durch eine keck in die Welt hineinkrähende Stimme zu balanciren wußte, was ihm an sonstigen Tugenden abging.
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