Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 24. Mai 2025


Nechlidow richtete sich straff auf, verschränkte die Arme über der Brust und sagte: »Es tut mir leid, daß ich die hier übliche gemütliche Handhabung der Geschäfte ein wenig störe. Hätte ich mich jetzt nicht zum Worte gemeldet, wäre die Wiederwahl des bisherigen Vorstehers wohl glatt erfolgt. Ich aber möchte verhindern, daß sie überhaupt erfolgt

Wir stehen da vor einem System von Intriguen, an dem das Mißtrauen, das Nechlidow aussät, nur zum Teil Schuld haben kann. Sie müssen doch mindestens eine Vermutung haben, wie dieser seltsame Mißgriff geschehen konnte

Ganz heiser sagte er, während der Schweiß ihm in zwei Rinnen die Wangen entlang lief: »Wünscht jemand noch das Wort? Herr Nechlidow, bitteNechlidow sprach von seinem Platze aus: »Nachdem der bisherige Vorsteher offen den Bruch der Verfassung erklärt hat, behalten wir uns alle Schritte vor, wie auch die Abstimmung ausfallen mag

Er sah Paul Seebeck an, und dieser erwiderte starr den Blick. Dann ließ Nechlidow seine Augen wieder über die Versammlung gleiten und fuhr fort: »Wenn jetzt nicht ein energischer Schritt getan wird, verläuft die mit solchem Pathos angelegte Sache kläglich im Sumpf.

Nechlidow sprang auf sie zu, hob sie auf, drückte sie an seine Brustsie schlug die Augen auf, lächelte noch einmal, wollte die Hand heben, aber ließ sie schlaff wieder fallen. Ihr Haupt sank zurückEin Ruderboot wandte sich um die Landspitze, die die bewohnte Bucht von der Irenenbucht schied. »Das ist Silberland«, rief Paul Seebeck Frau von Zeuthen zu.

»Unsere Gründung«, sagte Herr von Rochow und bewegte wie segnend die Arme, »unser großes Kind, das wir geboren haben, und das so traut und doch wieder so fremd dort unter uns liegt. Ein eigener, lebendiger Körper.« »Und was sind wir in diesem Körperfragte Paul Seebeck, die Arme über der Brust verschränkt haltend. »Doch wohl das Gehirn«, sagte Nechlidow ruhig.

Wieder war der Jahrestag der Gründung herangekommen, und die Gemeinschaft war versammelt. Die Vorsteher hatten Rechenschaft über das verflossene Jahr abgelegt. Es sollte jetzt zur Neuwahl geschritten werden. »Wünscht jemand das Wortfragte Jakob Silberland, der wie immer den Vorsitz innehatte. »Nicht? Dann –« »Ich bitte um das Wort«, rief Nechlidow überlaut und ging auf’s Podium.

Herr von Rochow und Paul Seebeck hatten ihr ganzes Vermögeneine halbe Million und zweihundertfünfzigtausend Markin diesen Papieren angelegt, Otto Meyer konnte fünfzigtausend beisteuern, und Edgar Allan zwanzigtausend. – Jakob Silberland, Nechlidow und Melchior besaßen nichts, konnten also auch nicht die fehlenden hundertachtzigtausend aufbringen, etwas, was Jakob Silberland in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer sehr bedauerte.

Dann blieb er vor Frau von Zeuthen stehen: »Es gibt Augenblicke«, sagte er, »wo ich meine, daß Nechlidow recht hat. Wenn ich aber dann an meinem Schreibtische sitze, meine Papiere heraussuche und mich frage, was ich denn hätte anders machen sollen, dann finde ich nichts.

Er ist ein großer Gründer, aber ein schlechter Ausbauer. Ich bitte die Versammlung, nicht Paul Seebeck sondern mich zum Vorsteher zu wählen; mich treibt kein Ehrgeiz, sondern nur die Liebe zur Sache. Und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, daß ich keine Sentimentalitäten und persönlichen Rücksichten kenneMit zusammengekniffenen Lippen verließ Nechlidow das Podium.

Wort des Tages

kapitelherren

Andere suchen