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Natalie wechselte die Farben zwischen Blaß und Purpurrot. Man wartete nicht weiter mit dem Gruße. Klotilde und Natalie lagen sich an dem Halse und weinten. Meine ehrwürdige Mutter war von Mathilden umfaßt und an das Herz gedrückt.

Nach dem Mittagsessen kam das Gespräch auf die Brunnennymphe im Sternenhofe, und mein Gastfreund erzählte mir, wie sie erworben worden war. Ein Mann, der entfernt mit Mathilden verwandt war, hatte zu seinem großen Vermögen noch Erbschaften gemacht. Er verlegte sich auf Sammlungen.

Ich machte mich reisefertig. Es war mir erlaubt worden, von Mathilden Abschied nehmen zu dürfen. Sie weigerte sich aber, mich zu sehen. Ich ging daher in meine Wohnung, reichte dem alten Raimund die Hand und sagte: >Lebe wohl, Raimund.<« »>Lebt recht wohl, junger Herr<, antwortete er, >und seid recht glücklich.<« »>Du weißt nicht, Raimund!<«

Da ich nach einer Zeit meinen Gastfreund, Mathilden, Natalie und Gustav gegen den großen Kirschbaum zugehen sah, begab ich mich wieder in die Stube und holte mir meine Zeichnungsgeräte, die ich dort liegen gelassen hatte; denn der Abend war mittlerweile so dunkel geworden, daß ich zum Weiterzeichnen nicht mehr sehen konnte.

Dann entkleidete ich mich, schloß die Schlösser meiner Zimmer ab und begab mich zur Ruhe. Als ich schon zum Entschlummern war, kam mir der Gedanke, ich wolle nach Mathilden und ihren Verhältnissen eben so wenig eine Frage tun, als ich sie nach meinem Gastfreunde getan habe.

Ich glaube, es gibt mancherlei Künstler dieser Art, und dieser Umstand erfüllt mich seit jeher mit einer gewissen Genugtuung. In der Nähe des Teiches begegnete ich Mathilden. Sie schritt am Arm eines jungen Mannes, der aussah wie ein Korpsstudent und sich mir als Verwandter des Hauses vorstellte.

Sie gingen aus denselben aber wieder sehr bald hervor, man begab sich auf den Sandplatz vor dem Hause, und die Rosenschau wurde aufs neue vorgenommen. Es waren zum Teile noch die Stühle vorhanden, die man heute herausgetragen hatte, obwohl der Tisch schon weggeräumt war. Die Mutter setzte sich auf einen derselben und nötigte Mathilden, neben ihr Platz zu nehmen.

Als man endlich auf andere Gegenstände übergegangen war und über die Reise und ihre Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten gesprochen hatte, sagte mein Vater, daß wir noch sämtlich in Reisekleidern seien, daß wir ans verabschieden müßten, und er fragte, wann er die Ehre haben könnte, sich Mathilden wieder vorstellen zu dürfen. »Nicht Vorstellung«, erwiderte sie, »Besuch, wann ihr immer wollt

»>Mathilde, beruhige dich jetzt<, sagte ich, >ich werde den Knaben holen, wir werden mit ihm freundlich sprechen.<« »Ich tat es, trat mit dem Knaben an der Hand herein und wir sprachen mit dem Kinde und abwechselnd unter uns noch eine geraume Weile. Ich zeigte Mathilden hierauf das Haus, den Garten, den Meierhof und alles Andere. Gegen Abend fuhr sie wieder fort, um in Rohrberg zu übernachten.

»>Ich bekenne es<, antwortete sie, >und darum ist ja der Kummer, den ich und mein Gatte empfinden, so groß, daß wir unserem teuren Kinde und euch, den wir auch lieben, die Seelenkränkung nicht ersparen können.<« »>Ich werde morgen Mathilden sagen<, erwiderte ich, >daß sie ihrem Vater und ihrer Mutter gehorchen müsse.