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Auch die kleine Masikas wurde in solchen Handarbeiten unterrichtet, wiewohl sie sonst nicht wie eine Dienerin gehalten, sondern wie ein verwöhntes deutsches Kind, dem es an nichts fehlt, aufgezogen wurde. Ihre Taufmütter sorgten für sie und liebten sie mit mütterlicher Zärtlichkeit. So erreichte sie das Alter von sechzehn Jahren und war nun zu einer schönen Jungfrau aufgeblüht.

Schon von weitem hörte man ein Sausen und Rauschen als würde das schwerste Heufuder am Boden hingeschleift. Endlich wurde des Schlangenkönigs Kopf mit goldener Krone sichtbar, aber in demselben Augenblicke hatte Masikas ein Steinlein in einen Nord-Adler verwandelt, setzte sich mit ihren drei Dienern auf seinen Rücken und der Vogel trug sie hoch in die Lüfte.

Auf sein Bitten wurde ihm das Kind gelassen, aber die Jungfrau sagte: »Eine von uns Schwestern wird jeden Tag kommen, nach der kleinen Masikas zu sehenSo geschah es auch wirklich; täglich kam eine Jungfrau, um das mutterlose Kind zu sehen, und brachte ihm schöne Kleider, süße Kuchen und vielerlei hübsche Spielsachen. Nach einem Jahre beschloß der Wittwer eine andere Frau zu nehmen.

Masikas erwiderte: »wir haben keinen Mundvorrath von Hause mitgenommen!« »Aber doch die Steinchenversetzte der Lakai hinter der Kutsche »gebt nur wieder eins herMasikas reichte ein Steinchen hin, der Mann blies wieder darauf und rief: »Her gedeckter Tisch mit SpeisenAugenblicklich stand ein gedeckter Tisch mit köstlichen Speisen vor Masikas.

Wohin die Töchter gekommen sind, habe ich nicht erfahren, möglich, daß die Schlange sie gefressen hatMasikas vermuthete sogleich, daß ihre Pathen aus der Grotte die verschwundenen Töchter sein könnten, aber sie wollte nichts sagen bis sich ihre Vermuthung bestätigen würde, damit die Freude der Eltern desto größer wäre.

Dieser wurde, als er es las, bleich wie der Tod und stammelte mit erschreckter Stimme: »Verzeiht, verzeiht, geehrte hochgeborene « allein die Jungfrau hob drohend den Finger und sagte: »Still, still! taufet das Kindlein, wir haben weiter nichts zu redenDer Geistliche taufte das Kind und gab ihm den Namen Masikas, doch zitterten dem Manne die Hände, während er die heilige Handlung vollzog.

Der Weise sagte, nachdem er die Hand der Masikas betrachtet hatte: »Eure Reise führt morgen in einen dichten Wald, und da werden euch drei Thiere entgegenkommen, erstens eine Hirschkuh, dann ein alter Wolf und endlich ein Bär.

Drei Tage vor der Hochzeit kam die älteste der Jungfrauen und sagte: »Masikas darf nicht länger bei dir bleiben, ich will sie heute mit mir nehmen. Du bekommst wohl eine zweite Frau und kannst mit der Zeit wieder Vater werden, aber Masikas findet keine zweite Mutter wieder.

Endlich wurden die beiden Diener gerufen, bejahrte Männer, welche Masikas vorher nie gesehen hatte, und es wurde ihnen bedeutet, daß sie das Mädchen auf der Reise zu beschützen hätten. So machte man sich denn auf den Weg; Masikas trug das kleine Körbchen, in welchem sich die goldenen Schächtelchen befanden.

Da sagte eines Tages die älteste Taufmutter zu ihr: »Meine liebe Masikas! Die Zeit ist da, wo wir uns trennen müssen. Hoffen wir aber von der Güte unseres Gottes, daß die Trennung nicht lange dauern werde. Wenn alles glücklich abläuft, so kommen wir wieder zusammen und dann kann uns nichts mehr trennen, als der Tod.