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Aktualisiert: 10. Juli 2025
Obgleich er über diesen Fund einigermaßen verwundert war, sprach er doch gegen Niemand davon. Die kleine Masikas war sieben Jahre alt geworden, als ihre Mutter plötzlich schwer erkrankte, so daß man schon nach einigen Tagen keine Hoffnung mehr haben konnte. Die Kranke sehnte sich, vor ihrem Tode noch das heilige Abendmahl zu nehmen, und so wurde der Geistliche herbeschieden.
Wir müssen jetzt von dem Lebenslaufe der kleinen Masikas erzählen. Unweit des bezeichneten Felsblockes lag drei Spannen tief unter dem Rasen eine Fliese, eine Klafter breit und anderthalb Klafter lang, die sich beim richtigen Drauftreten wie eine Kellerluke aufthat, den Ankömmling hereinließ und dann augenblicklich wieder zufiel.
Dieser blies drei Mal darauf und sagte: »Kutsche mit vier Pferden vorgefahren!« Augenblicklich stand die Kutsche mit den Pferden da. Masikas ward als Herrschaft in die Kutsche gesetzt, der eine Mann setzte sich als Kutscher auf den Bock, der andere als Lakai hinten auf, und dann ging die Reise rasch vorwärts.
Sie waren eine Weile im Walde vorwärts gegangen und des Mädchens Abschiedsthränen waren trocken geworden, da sagte der eine ihrer Begleiter: »Wir können nun doch den langen Weg nicht zu Fuße zurücklegen.« Masikas fragte: »wo sollen wir denn Pferde hernehmen?« Der Mann erwiderte: »Pferde und sonstige Reisebedürfnisse stecken in eurem Korbe in den goldenen Schächtelchen.« Masikas sah ihn zweifelhaft an, als wollte sie den Sinn dieser Spottrede herausbringen.
Ganz so geschah es die folgenden Tage, so daß es ihnen an nichts mangelte nur wurde der Masikas auf der weiten Reise die Zeit lang; sie wünschte sich weibliche Gesellschaft. Mehr zum Spaße als in Absicht nahm sie ein Steinchen zwischen die Finger, blies darauf wie sie es bei den Männern gesehen, und rief: »Zofe herbei!« Augenblicklich saß ein feines Mädchen neben ihr.
Der Fremde Alte sagte: »Dank dir, Masikas, theures Glückskind! du hast uns aus langer Gefangenschaft erlöst. Ich war vor siebenhundert Jahren ein reicher König im Südlande, hier steht meine Gemahlin und dort mein Sohn; unsere drei Töchter sind dahin. Der böse Schlangenkönig des Nordens überwältigte mein Reich und verschlang alle meine Unterthanen.
Alles was wir bis jetzt der Pathe geschenkt haben, bleibe dir und deiner jungen Frau, nur die drei goldenen Schachteln, welche wir am Tauffeste dem Kinde schenkten, muß ich mitnehmen.« Der Mann sträubte sich zwar nach Kräften dagegen, allein es half ihm nichts. Weinend bat die kleine Masikas: »Ich will zur Taufmutter gehen!« und der Vater mußte endlich nachgeben.
Von da oben sahen sie, wie die ungeheure Schlange Wagen und Pferde hinunterschluckte, als wären es junge Mäuslein gewesen. Sieben Tage flog der Nord-Adler mit seiner Last in Wolkenhöhe weiter; die Nächte schlief er auf dem Wolkenrande und die auf seinem Rücken Sitzenden litten an Nichts Mangel, da ihnen die Steinchen in den Goldschächtelchen der Masikas alles gewährten was sie brauchten.
Wohl empfand Masikas großes Herzeleid, aber nicht geringer war die Betrübniß der Taufmütter, als die Stunde des Scheidens kam. Sie wollten in Thränen zerfließen, als sie ihre Pathe umarmten und ihr Kuß auf Kuß gaben.
Die Stufen hinabsteigend, gelangte die kleine Masikas mit ihrer Taufmutter auf einen schönen Hof, in welchem ein aus Glas aufgeführtes Gebäude stand; das war die Wohnung der Jungfrauen, man nannte sie den Sitz der Grottennymphen . Hier befanden sich viele dienende Frauenzimmer, welche allerlei feine weibliche Handarbeit fertigten.
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