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Zuletzt, als er meinen unerschütterlichen Willen sah, half er mir selbst, mich in seinen Kleidern zu vermummen, und drückte mir einen alten zerrissenen Strohhut, mit dem er im Garten zu arbeiten pflegte, tief in die Stirn. Ich gehe aber mit, Herr Amadeo, sagte er. Ich fürchte, es ist einer nötig, der Euch am Arm zurückhält, wenn Ihr den Kopf verliert. Wer weiß, ob er nicht recht behalten hätte!

Ich wollte sie im Taumel des Glücks in die Arme schließen, aber sie trat sanft einen Schritt zurück. Nein, Amadeo, sagte sie, das darf nicht sein. Du weißt nun, daß ich dein bin und nie eines anderen sein werde. Aber laß uns ruhig bleiben. Ich habe alles bedacht in dieser langen Nacht.

O Amadeo, wie hundertmal habe ich Pläne gefaßt, zu dir zu fliehen und dann offen vor der Welt zu bekennen, daß ich dein Weib bin und sein werde bis in alle Ewigkeit. Aber du weißt nicht, wie mächtig sie sind. Wenn wir jetzt fortreisten Tag und Nacht, sie holten uns ein, und es wäre dein sicherer Tod. Und dann mein armer Vater! Er überlebte es nicht, sich von mir zu trennen, und so!

Das andere überlaß nur mir, und versprich mir auch, seine Frau nicht ins Vertrauen zu ziehn. Das wäre das Allerschlimmste, weil sie mich nicht liebt und es nicht gern sähe, wenn ich glücklich würde. Ach, Amadeo, ist es denn möglich, daß du mich liebst, ganz so, wie ich dich liebe?

Du sollst nicht über mich zu klagen haben. Ich kann alles, was du mir zutraust. Ich umarmte sie in heftiger Bewegung. Komm! sagte ich dann und stand auf. Wir wollen etwas essen, uns für die Wanderung zu stärken. Sie fuhr zusammen. Heute schon, Amadeo?

Wenn man ein alter Mann ist, fallen einem die Zügel aus der Hand. Aber es gibt Dinge, Amadeo, die mich wieder unter Waffen bringen bis an die Zähne. Da hast du meine Hand darauf, sie wird deine Frau. Komm heute abend; du sollst sie hier finden. Umarme mich, mein Sohn! mache sie glücklich; sie hat es tausendmal um ihren alten Vater verdient.

Meine Frau läßt dich grüßen. Sie kam mir erst mit dummen Einreden. Es ist da ein Vetter in Rom, ein junger Laffe, der vor einem Jahr, als er fortging, sagte: Hebt mir die Bicetta auf, ich will sie heiraten. Aber das war Spaß, und ich und du, wir meinen es im Ernst, und du sollst sie haben, Amadeo. Es ist wahr, seufzte er, ich lasse manches gehn, wie's Gott gefällt.

Gleich darauf versuchte sie wieder zu lächeln. Es ist nichts, Amadeo, hauchte sie mühsam, die Hand aufs Herz gepreßt. Ich fühle keinen Schmerz, ängstige dich nicht. Bist du mir böse, daß ich fortging, ohne dich zu wecken? Ich sah dich so sanft schlafen, und ich dachte auch, es hätte keine Gefahr. Woher sie es nur wissen, daß du zurückgekehrt bist?

Am Abend aber habe er sich, ohne eine Silbe zu sprechen, gegen sie verneigt und sich sofort in sein Zimmer zurückgezogen. So kann es nicht fortgehen, sagte ich plötzlich, nachdem ich lange geschwiegen hatte. Es ist deiner so unwürdig wie meiner. Wir müssen ein Ende machen; es kostet nichts mehr als deinen Entschluß; der meine ist schon gefaßt. Amadeo! sagte sie und sah mich groß an.

Nun haben sie es dahin gebracht, daß ich nur zu wählen hatte zwischen zwei Sünden: mich dem zu ergeben, den ich verachte, oder wie ein Dieb in der Nacht zu dem zu schleichen, der vor der Welt nie mehr der Meine sein soll. Aber nicht wahr, Amadeo, Gott mißt mit anderem Maß als diese selbstsüchtigen Menschen? Er will nicht, daß ich dir die Treue breche.