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Es muß doch mal vorübergehen, dachte sie. Aber das war nicht der Fall. Alices Verzauberung oder richtiger ihre Verliebtheit erhöhte das Schwindelgefühl. War er eigentlich so häßlich?

Die Pelerine, die auf den Rücken umgeschlagen war, zog der lange Kaplan nicht nach vorn zurück, als der Wagen hielt; in der Flottwellstraße stieg er langsam aus der Droschke, ging ruhig an den Staunenden vorbei in das Haus Alices. Rauchige Luft in ihrem Korridor, die Lampions und Girlanden hingen noch und lagen zertreten auf dem Flurteppich.

Mary aber, die die ganze Zeit über dagesessen und nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, brach jetzt los: "Was geht mich Dein Protégé an?" Und als sei das nicht genug, beugte sie sich vor und sah in Alices lustige Augen hinein. "Du verwechselst uns beide wohl. Du bist selbst in ihn verliebt. Meinst Du, ich habe das nicht lange gesehen?

"Ja, ich brauche wohl nicht erst zu sagen, wer das ist?" lachte Alice. "Nein!" sagte er und starrte Mary an, daß sie rot wurde. "Aber, mein Gott, wie konnten Sie das wagen!" Alices Stimme war's. "Ach, das ist nicht so gefährlich, wie es aussieht", antwortete er, ohne ein Auge von Mary zu wenden. "Es ist bloß ein Kniff. Ich habe es schon vorher zweimal gemacht." Er sprach nur zu Mary.

Anders Krog hatte irgendwo altes chinesisches Porzellan gesehen, auf das er Lust bekommen hatte; aber Alices guter Rat war hierzu von größter Wichtigkeit. Mary war überzeugt, sie allein zu treffen, in der Regel freilich mit irgendeinem Modell. Sie ging direkt hinein, ohne mit dem Pförtner zu sprechen. Alice öffnete ihr selbst.

Sie taute auf, ja, sie konnte nicht anders, sie lächelte sogar und war tatsächlich nahe daran, seine ausgestreckte Hand zu fassen, als sie sah, wie seine Augen blitzschnell an ihr vorbeiglitten und mit einem ganz, ganz kleinen Triumph wieder zurückkehrten. Da wandte auch sie den Kopf und begegnete Alices Augen. In ihnen lag eine ganze Welt von Schelmerei und Freude. Eine abgekartete Sache also!

Lassen Sie mich überlegenVerschwand im Wohnzimmer, wo es sofort stille wurde und Tuscheln entstand; dann führte er den Kaplan in Alices Schlafzimmer. Alice erschien, nur an der Stimme kenntlich, in gelbseidenem Mantel mit tollen Fabelstickereien, einen züngelnden Katzenkopf vorgebunden.

Ihr müßt ja selbst am besten wissen, in was für einem Verhältnis Ihr zueinander steht. Mich geht es nichts an. Aber das 'Sie', an dem Ihr festhaltet, ist doch wohl nur ein Deckmantel?" Alices Lachen erstarb. Sie wurde blaß, so blaß, daß Mary erschrak. Mary wollte die Augen wieder abwenden, konnte es aber nicht. Alices Augen hielten sie während des schmerzlichen Überganges fest, bis sie erloschen.

Sie stand wieder vor der kraftvollen Gestalt des Athleten, sie fühlte wieder Alices wissende Augen auf sich ruhen. Sie zitterte, als sie einen Schrei des Kindes da oben hörte. In ihrer Erregung war sie nahe daran, auch zu schreien. Was konnte da nur los sein? Auf die Seite ging kein Fenster hinaus. Aus der Tür zu sehen, wagte sie nicht, denn sie hatte nichts an.

Wenn wir vor diesem Hintergrund die großen philosophischen Werke von Platon über Leibniz, Kant und Hegel bis zu Peirce und anderen Revue passieren lassen, sehen wir Alices Kummer in einem anderen Licht. Abgesehen von Wittgenstein hat wohl kaum jemand Anstoß an der menschlichen Fähigkeit genommen, einzelnen Wörtern soviel unterschiedliche Bedeutung zukommen zu lassen.