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Aktualisiert: 24. Juni 2025


Blätter säuselten, die Blüthen dufteten, der Mondschein schlummerte süß auf dem grünen Rasen, durch die Guitarre Zulma's klang ein leiser Hauch. Abdallah. O Zulma, wie hab' ich diesem Augenblick entgegengesehn! Was hatt' ich dir zu sagen, und nun, meine Zunge ist stumm, kaum bin ich mich meiner selbst bewußt. Zulma.

Die Stadt mit ihren runden Moscheen lag vor ihm, die Fenster im Pallast Ali's glänzten blendend in der Sonne, er glaubte Zulma's Gestalt an jedem Fenster zu sehen, seine Schwärmerei sahe ihre Blicke, mit denen sie wehmüthig nach ihm hinstarrte; ohne an die Gefahren zu denken, denen er sich unbedachtsam Preis gab, ging er in die Stadt hinein.

Abdallah sahe immer starr vor sich nieder, nur zuweilen drückte er heftig und stumm Zulma's Hand, sie sahe oft besorgt nach ihm hin, aber er bemerkte ihre Blicke nicht und brütete wieder in seinem dumpfen Nachsinnen weiter. Die Feierlichkeit war geendigt, Ali und die Gäste entfernten sich, um im Garten die frische Kühle der Abendluft einzuathmen, Abdallah und Zulma standen allein im Saale.

Nur ein einziges Licht wandelte noch hinter den Vorhängen umher und seine Einbildung schuf Zulma's Gestalt in dem Zimmer hinzu, er sahe sie unruhig auf und niedergehn, er hörte seinen Namen nennen und starrte lange mit unverwandtem Auge zum Pallast hinauf.

Du siehst traurig auf diese Worte hin und fühlst, daß du Zulma's Liebe nicht verloren geben kannst, du zweifelst, ob du dieses Unterpfand deines Glücks selbst gegen die Tugend auswechseln solltest, du kannst nicht zurückschreiten, ohne den Fuß über den Strom zu setzen, der dein Glück und Unglück scheidet.

Das einzige lebendige Licht in der großen todten Steinmasse des Pallastes, die Erinnerung Zulma's neben seiner Verzweiflung ließ einen wunderbaren Schein in die tiefen Schachten seiner Seele fallen, so wunderbar wie eine verirrte Blume, die zu früh in einem schönen Wintertage aufbricht.

Das Liebliche und die Gräßlichkeit sahen sich an und wollten sich die Hand reichen, aber Abdallah trat zwischen beide und ging mit dem Schauder, ein dichter Nebel verfinsterte Zulma's Sonne in seiner Seele, sie ging in ihm auf, aber nur hinter einen Wolkenvorhang, es war die wehmüthige Erinnerung einer Freude, auf die er nicht mehr zu rechnen wagte.

Zulma ergriff seine Hand. Lügner, sagte sie leise, und dieser Ring, sie hielt ihm den Zaubertalisman an der linken Hand entgegen. Ein dumpfe Bangigkeit zog durch Abdallah's Brust, es war ihm, als würden furchtbare Gestalten aus den rauschenden Gebüschen hervortreten; er verschloß die Augen und verbarg sein Haupt an Zulma's Busen.

Warum rufst du nicht mehr Zulma's Namen aus? sagte er bitterlächelnd, wirst du mir sie itzt noch abkämpfen wollen? Kann ich nun ruhen, ohne deine Eile zu fürchten? Nun wirst du sie nicht gewinnen, die Würmer nehmen dich in Besitz! Nun ist sie mein, mein! o ich will es dir in die Ohren schreien, bis du von neuem fluchst, Zulma ist mein!

Durch jedes Wolkengebilde blickte Zulma's Gestalt hindurch, sie stand in den Sonnenstrahlen, die sich auf den Wellen brachen und lächelte ihm entgegen, in den Gebüschen am gegenüberliegenden Berge säuselte ihr Name, die ganze Natur umher war nur ein Wiederhall seiner Empfindungen.

Wort des Tages

araks

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