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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Sterben! durchfuhr es ihn kalt, Hier sterben, ganz allein. . . . . Und Weixler? . . . Er mußte erfahren, was mit dem . . . . mußte! . . . . Mit übermenschlicher Anstrengung stemmte er seinen Kopf, mit der Linken, so weit hoch, daß er einige Schritte weit den Graben überblicken konnte.

Wie durch einen Schleier hindurch sah er Weixler, an sich vorbei, der Kompagnie nacheilen, und lief hinüber, wo neben etwas Unsichtbarem zwei Sanitätssoldaten knieten. Der Verwundete lag am Rücken; seine flammend roten Haare umrahmten ein grün-graues, gespenstisch-regungsloses Gesicht.

Niemand dachte daran, aus Weixler einen weichherzigen Philanthropen zu machen; und er sollte, so mir nichts, dir nichts, auf Befehl, ein blutrünstiger Haudegen werden? . . . Er war nun mal nicht mehr zwanzig Jahre alt, wie der Weixler, und diese stillen, traurigen Männer, die man so grausam aus ihrem Erdreich gerissen hatte, waren ihm jeder mehr, als nur ein Gewehr, das man in Reparatur schickt, wenn es beschädigt, gleichgültig liegen läßt, wenn es unbrauchbar geworden ist.

Er mußte doch sehen! . . . schleuderte den Kopf nach vorne und stieß einen röchelnden Schrei aus, einen Schreckensschrei, als er erkannte, daß der Unglückliche seine Eingeweide hinter sich herzog. Weixler! entfuhr es ihm gellend, von heißem Mitleid durchzittert. Der Angerufene wandte sich langsam, sah fragend zu Marschner hinunter, blaß, traurig, mit erschrockenen Augen.

Nun wußte er ja Bescheid. Konnte sichs beiläufig ausrechnen, was der Weixler schon alles an ihm beobachtet, wie der sich schon insgeheim über seine Rührseligkeit mokiert haben mußte, wenn ein einfacher Mensch, wie dieser Tischlergeselle, seine geheimsten Gedanken erriet!

Die Leute sollten sich einen Augenblick verschnaufen; waren seit vier Uhr morgens schon unterwegs; hatten Tüchtiges geleistet mit ihren vierzigjährigen Beinen. Er merkte es an sich selbst. Mitleidig blickte er auf die blauroten, schweißüberströmten Gesichter, und fuhr zusammen, als er Leutnant Weixler mit großen Schritten auf sich zukommen sah.

Hier aber mußte er diesen Menschen schonen, hier war der Leutnant Weixler in seinem Recht, wuchs von Minute zu Minute, überragte alle, schwamm obenauf, während die anderen, mit der Last ihrer gereiften Menschlichkeit behängt, klotzig versanken. Hier galten andere Gesetze! Der finstere Schacht, in dem man nun mit zitternden Knien vorwärts wankte, führte zu einer Insel, die nur der Tod umspülte.

Wahrlich, wenn man die Sache so aus der richtigen Perspektive sich ansah, als vorbeigaloppierender Generalstäbler, der das Ziel, den Sieg, den man früher oder später, bei Gläserklirren bejubeln wird, im Auge hat, dann hatte der Weixler eigentlich recht!

Ihm galt die Tat als feiger Meuchelmord, aber er und sein Gewissen hatten hier nichts zu sagen, hatten sich hierher verirrt, und mußten Unrecht behalten. Was sollte er tun? Gab er den Befehl schriftlich aus der Hand, dann bescherte er Weixler eine erwünschte Gelegenheit, sich hervorzutun, und brachte sich selbst vor den Auditor. Und diesen Triumph wollte er dem hämischen Kerl nicht gönnen!

Der rothaarige Feigling mit seinem Gewimmer, die Kinder, die ihrer Ernährer beraubt einem Bettlerdasein, dem Sumpf, vielleicht dem Gefängnis entgegenreiften alles Statisten, Hintergrund, dessen Dunkel leuchtend den Heldenmut des Leutnant Weixler hob. Vierzehn blutige Leiber säumten den Weg, den er furchtlos gegangen. Mußten seine Augen nicht Hochmut sprühen? . . . .

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