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Die imitatio Christi gehört zu den Büchern, die ich nicht ohne einen physiologischen Widerstand in den Händen halte: sie haucht einen parfum des Ewig-Weiblichen aus, zu dem man bereits Franzose sein muss oder Wagnerianer... Dieser Heilige hat eine Art von der Liebe zu reden, dass sogar die Pariserinnen neugierig werden. Man sagt mir, dass jener klügste Jesuit, A. Comte, der seine Franzosen auf dem Umweg der Wissenschaft nach Rom führen wollte, sich an diesem Buche inspirirt habe.

Ich lasse den Rest meiner menschlichen Beziehungen billig; ich möchte um keinen Preis die Tage von Tribschen aus meinem Leben weggeben, Tage des Vertrauens, der Heiterkeit, der sublimen Zufälle der tiefen Augenblicke... Ich weiss nicht, was Andre mit Wagner erlebt haben: über unsern Himmel ist nie eine Wolke hinweggegangen. Und hiermit komme ich nochmals auf Frankreich zurück, ich habe keine Gründe, ich habe bloss einen verachtenden Mundwinkel gegen Wagnerianer et hoc genus omne übrig, welche Wagner damit zu ehren glauben, dass sie ihn sich ähnlich finden... So wie ich bin, in meinen tiefsten Instinkten Allem, was deutsch ist, fremd, so dass schon die Nähe eines Deutschen meine Verdauung verzögert, war die erste Berührung mit Wagner auch das erste Aufathmen in meinem Leben: ich empfand, ich verehrte ihn als Ausland, als Gegensatz, als leibhaften Protest gegen alle "deutschen Tugenden" Wir, die wir in der Sumpfluft der Fünfziger Jahre Kinder gewesen sind, sind mit Nothwendigkeit Pessimisten für den Begriff "deutsch"; wir können gar nichts Anderes sein als Revolutionäre, wir werden keinen Zustand der Dinge zugeben, wo der Mucker obenauf ist.

Es wäre interessant, die vielfältigen und in ihren Folgen verhängnisvollen antisemitischen Machenschaften aufzudecken, mit denen in den siebziger und achtziger Jahren die eingeschworenen Wagnerianer in einem seltsamen Zustand von Bezauberung und geheimnisvoller Unruhe die deutsche Welt über das Mißverhältnis zwischen Wagner, dem expressiven Deutschen, und Wagner, dem Musiker, hinwegzutäuschen wußten; denn dort war die Zentralhexenküche.

Wagner ist das Gegengift gegen alles Deutsche par excellence, Gift, ich bestreite es nicht... Von dem Augenblick an, wo es einen Klavierauszug des Tristan gab mein Compliment, Herr von Bülow! , war ich Wagnerianer.

Durch Nietzsches Abkehr von Richard Wagner war eine leise Entfremdung zwischen beiden eingetreten, denn Gersdorff wurde ein um so leidenschaftlicherer Wagnerianer, je mehr sich der Meister zu den Ideen seines Parsifal entwickelte. Als wir in Karlsbad zusammentrafen, war Wagner kaum ein Jahr tot, und sein Wesen, seine Werke, seine Weltanschauung bildeten den Inhalt fast aller Gespräche.

Durch Gutzkow kamen sie von selbst in die Literatur hinein, und von der Literatur ganz sachte in die Musik. Alfred Sturm war fanatischer Wagnerianer; nach zwei Takten schwamm er schon »auf wolkigen Höh’n«; Asmus folgte ihm darin nicht einmal bis über die Bäume. Da kam ihm nun eine köstliche List. Er brachte das Gespräch auf Wagner und ließ sich in weniger als zehn Minuten bekehren.

Die Musik freilich wird wohl nicht überall Beifall finden. Die Freunde der Harmonie werden sagen, es sind zu viel Wagner'sche Anklänge vorhanden, die Wagnerianer werden die Musik zu dünn und zu wenig überwältigend finden. In der That ist Verdi bei dieser Composition ganz aus seiner Rolle gefallen.