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Zum Teil knüpfen diese Versuche an Gedanken an, die schon vor dem Kriege wieder eine Rolle zu spielen begannen. Kaum ein geschichtsphilosophischer Versuch der Gegenwart zeigt sich z. B. nicht irgendwie durch Nietzsches starke Anregungen bedingt.

Bei allem Verständnis für jugendliche Neigungen und Torheiten wird es jeder Mutter, jedes Vaters berechtigtes Bestreben sein, dem Kinde die Erfahrungen des eigenen Lebens zunutze zu machen. Nietzsches herrliches Wort: Nicht fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! entspricht dem Wunsch, der, seit es Mütter gibt, ihr Denken und Fühlen beherrscht.

»Diese Maria ist die Personifizierung der Idee Nietzschesfügte enthusiastisch ein anderer hinzu, »sie hat die Umwertung aller Werte für sich vollzogen, sie steht jenseits von gut und böse, sie ist der Übermensch, obwohl sie ein Weib istDer Übermensch, diese Maria, die sich von einem Elenden hatte verführen lassen?! dachte ich.

Daher Nietzsches Vorliebe für Horaz als einen sehr männlichen Dichter, daher Lionardos Wunsch: vor allem als Mathematiker, Goethes: recht sehr als Staatsminister zu gelten. Ich liebe die italienischen Kirchen und das Leben in ihnen.

Im Zeitalter der Romantik hätte sie sich sehnend dem Unendlichen zugewandt; im Zeitalter Nietzsches, Bergsons, Simmels lodert ihr Wollen und Sehnen in metaphysischer Glut zum Endlichen, zur Wirklichkeit, zum Leben zurück. Das Leben wird ihr zum höchsten, zum einzigen Wert. Ihre Gestalten sind Kinder der Reflexion und der Sehnsucht wie sie, oder ihr Wunsch und Gegenbild: Kinder des Lebens.

Ein halbes Kind war ich gewesen, als ich aus Nietzsches Fröhlicher Wissenschaft den ersten Ruf persönlicher Befreiung vernahm: »Das Leben sagt: Folge mir nicht nach; sondern dir! sondern dirGalt nicht derselbe Ruf heute der Menschheit? Am letzten Tage meines londoner Aufenthalts traf ich auf der Straße eine Kapitänin der Heilsarmee, die mich herzlich begrüßte.

»'Solchen Menschen, welche mich etwas angehen, wünsche ich Leiden, Verlassenheit, Mißhandlung, Entwürdigung, ich wünsche, daß ihnen das Elend der Überwundenen nicht unbekannt bleibt: ich habe kein Mitleid mit ihnen, weil ich ihnen das einzige wünsche, was heute beweisen kann, ob Einer Wert hat, oder nicht, daß er standhält ...« las er. »Diese Worte Nietzsches habe ich abgedruckt, weil sie meine eigene tiefe Überzeugung aussprechen

Als Lyriker gehört er zu den edelsten deutschen Lyrikern. »Frei« war Nietzsches Kunst geheißen, »fröhlich« seine Wissenschaft. Alle seine Lieder sind trunkene Lieder. Ob er sie singt in Venedigs brauner Nacht an der Rialtobrücke oder sie von San Marco gleich Taubenschwärmen ins Blau hinaufsendet und wieder zurücklockt, ihnen noch einen Reim ins Gefieder zu hängen.

Durch Nietzsches Abkehr von Richard Wagner war eine leise Entfremdung zwischen beiden eingetreten, denn Gersdorff wurde ein um so leidenschaftlicherer Wagnerianer, je mehr sich der Meister zu den Ideen seines Parsifal entwickelte. Als wir in Karlsbad zusammentrafen, war Wagner kaum ein Jahr tot, und sein Wesen, seine Werke, seine Weltanschauung bildeten den Inhalt fast aller Gespräche.

»Das, mein liebes Schwesterchen, ist aber kein Originalgedanke Nietzsches, sondern eine Forderung, die schon Fichte und Kant und viele andere mehr ausgesprochen habenantwortete der Professor. »Ich fürchtete schon, wir beide könnten uneins werden, und nun sehe ich, daß selbst Ihre Verteidigung Nietzsches nur ein neuer Beweis unserer Einigkeit ist