Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 25. Mai 2025


Da sah Traule den hellen Engel an, schüttelte den blassen Kopf mit den feuchten Haaren, die der Tau der Nacht benetzt hatte, und indem ein Beben durch ihr gebrechliches Körperchen ging, sagte sie zu ihm: Nimm mir nicht den Schmerz, den laß mich haben. Gib meinem Herzen mehr deiner himmlischen Gaben.

So kam es, daß eines Nachts, zur Zeit, als schon die letzten Sommerblumen verwelkt waren, ein Engel vom Himmel niederstieg und vor Traule hintrat. Das Mädchen erschrak nicht, sondern lächelte ihm auf ihre Art entgegen, die ich innig liebte und nie vergesse.

Zwölftes Kapitel Traule Ein warmer Frühlingsabend zog über die Waldwiese und ihre Leute, es war einer von jenen unbeschreiblich klaren Abenden, die die Herzen aller Wesen in einen Frieden versenken, wie niemand ihn nennen kann.

Von ihrem Glänzen wurde der Wald umher hell, es brach bis hoch empor in die Blätter meiner Krone. Der Engel und Traule flogen miteinander empor in den Morgenwind und verschwanden im Hellen unter den letzten Sternen. Schlaft ihr schon, ihr Blumen, meine Lieben? Dies ist Traules Geschichte, bewahrt sie eurem Gemüt, und Traules Herzensgut sei auch euer FriedenDreizehntes Kapitel Der Maikäfer

Sagte ich euch nicht, als ich euch von Traule erzählte, daß Leid und Freude aus der gleichen Quelle entspringen, und daß sie gleicherweise hervorströmen, wenn die geheimnisvollen Gründe der Brust erschlossen sind?

Traule fand den Freund ihres Lebens tot am Bach. Sein Lockenhaar ringelte sich wie in kleinen Goldbächen in das zerstampfte Rasengrün, er lag mit weit ausgebreiteten Armen, die Augen geöffnet, als lauschte er immer noch, wie zuvor, auf Traules Tritt im Laub.

Aber wie tausendmal schöner ist es so, als wenn das Leben an den Türen des Herzens vorübergeht, ohne sie erschlossen zu haben. Ach, Traule, ich liebe mein Leben sehr, seit ich dich liebhabe, ich habe alles Vergangene vergessen, und mit dir ist jede Zukunft leicht zu ertragen.‹ ›Ich bleibe immer bei dir,‹ antwortete Traule, ›bis an mein Todesende.‹

Ich rauschte im Frühwind und warf meinen Tau auf Traule, denn mir war, als dürften die rauhen Männer sie nicht in ihrem Schmerz finden. Und das Mädchen, das mich liebhatte, verstand die Warnung meiner Stimme und erhob sich langsam und lauschte in die feuchte Dämmerung hinaus. Wie erschrak ich da über ihr Angesicht!

Es war ein herrlicher Anblick, ihn so auf seinem weißen Pferd durch den Frühlingswald reiten zu sehen, im Grünen, unter dem Jubel der Vögel dahin, unter dem schimmernden Himmelsblau. Traule hatte am Bach in meinem Schatten geschlafen, nachdem sie zuvor im klaren Wasser gebadet hatte, und sie erwachte vom Klirren der Zügel, die mit Silber verziert waren, und vom Schnauben des Pferdes.

Traule lag über dem Toten, so erstarrt vom Gram ihrer Seele, als sei auch sie gestorben, sie bedeckte den Körper, den sie liebte, mit dem ihren, und ihre kleinen braunen Waldhände hielten zur Rechten und Linken sein Gesicht. Mit dem Morgenwind hallte der stürmische Ruf einer Trompete durch die Dämmerung. Eine zweite fiel aus anderer Ferne ein, und ihr wildes, angstvolles Mahnen weckte den Wald.

Wort des Tages

verschobene

Andere suchen