United States or Lesotho ? Vote for the TOP Country of the Week !


Wir hörten den Schrank öffnen und schliessen. Zwei stille Minuten verstrichen. Argenson stiess die Türe auf. Weg war Père Tellier. Hatte er der Einflüsterung Argensons nicht geglaubt und nur die Gelegenheit ergriffen, aus unserer Gegenwart zu entrinnen? Oder hatte er sie geglaubt, der eine Dämon seines Ordens aber den andern, der Stolz den Ehrgeiz überwältigt?

"Sire, ich gehorche", sagte Fagon, "und tue eine untertänige Bitte. Ich habe heute den Père Tellier in Eurer Gegenwart misshandelnd mir eine Freiheit genommen und weiss, wie ich mich aus Erfahrung kenne, dass ich, einmal auf diesen Weg geraten, an demselben Tage leicht rückfällig werde.

In diesem Augenblick trat Père Amiel ein, schritt auf und nieder, beschnüffelte die Tafel, verstand und tat dergleichen, der Schäker, als ob er nicht verstünde. Aber: 'Bête Amiel! dummer Amiel!'scholl es erst vereinzelt, dann aus mehreren Bänken, dann vollstimmig, 'bête Amiel! dummer Amiel! Da Schrecken wurde die Tür aufgerissen. Es war der reissende Wolf, der Père Tellier.

'Halb zwölf. Père Tellier hält seine Bauerzeiten fest. Er speist Punkt Mittag mit Schwarzbrot und Käse. Wir finden ihn. Argenson zog mich mit sich fort. Wir stiegen ein und rollten. 'Ich kenne den Knaben', wiederholte der Minister. 'Nur eines ist mir in seiner Geschichte unklar. Es ist Tatsache, dass die Väter damit anfingen, ihn zu hätscheln und in Baumwolle einzuwickeln.

'Ein riesiges Unrecht! wütete der Knabe. 'Père Tellier, der Wolf, hat Julian mit Riemen gezüchtigt, und er ist unschuldig! Ich bin der Anstifter! Ich bin der Täter!

An der Wand stand ein Geldschrank von solcher Größe, daß er sichtlich noch andre Dinge als bloß Geld und Banknoten enthalten mußte. In der Tat lieh Lheureux Geld auf Pfänder aus. In diesem Schrank lagen unter anderm die Kette der Frau Bovary und die Ohrringe des alten Tellier.

'Père Amiel! die Gräfin brach in ein tolles Gelächter aus, bis sie das Zwerchfell schmerzte , 'Père Amiel hat eine Nase! aber eine Nase! eine Weltnase! Stelle dir vor, Fagon, eine Nase, welche die des Abbé Genest beschämt! Was ich im Collège zu schaffen hatte? Ich holte dort meinen Neffen ab du weisst, Fagon, ich habe die Kinder von zwei verstorbenen Geschwistern auf dem Halse meinen Neffen, den Guntram armer, armer Junge! und wurde, bis Père Tellier, der Studienpräfekt, zurückkäme, in die Rhetorik des Père Amiel geführt. O Gott! o Gott! Die Gräfin hielt sich den wackelnden Bauch. 'Hab' ich gelitten an verschlucktem Lachen! Zuerst das sich ermordende römische Weibsbild! Der Pater erdolchte sich mit dem Lineal. Dann verzog er süss das Maul und hauchte: 'Paete, es schmerzt nicht! Aber was wollte das heissen gegen die sterbende Cleopatra mit der Viper! Der Père setzte sich das Lineal an die linke Brustwarze und liess die

"Fagon", sagte der König mit Würde, "du hast den armen Père Tellier wegen einer geschmacklosen Rede über seinen Vater beschimpft und redest selber so nackt und grausam von dem deinigen. Unselige Dinge verlangen einen Schleier!" "Sire", erwiderte der Arzt, "Ihr habet recht und seid für mich wie für jeden Franzosen das Gesetz in Dingen des Anstandes.

'Mit Vergunst, Herren', lispelte der Jesuit schämig, 'ich habe mich noch nie vor weltlichen Augen umgekleidet. Argenson fasste ihn an der Soutane. 'Ihr haltet Wort? Père Tellier streckte drei schmutzige Finger gegen etwas Heiliges, das im Dunkel einer Ecke klebte, entschlüpfte und schloss die Tür bis auf eine kleine Spalte, welche Argenson mit der Fussspitze offenhielt.

Dann veränderte er das Gesicht und beugte sich vor dem Minister halb kriechend, halb spöttisch: 'Exzellenz, ich bin Euer gehorsamer Diener, aber Ihr begreift: ich kann die Gesellschaft nicht so tief erniedrigen, einem Knaben Abbitte zu leisten. Argenson wechselte den Ton nicht minder gewandt. Er stellte sich neben Tellier mit einem unmerklichen Lächeln der Verachtung in den Mundwinkeln.