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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Man öffnete das grosse Hofthor. Einen Moment stand der ganze Horizont in Flammen, ehe es sich wieder hinter ihnen schloss. Sie waren ganz schwarz wie auf Feuer gezeichnet, eine schwarze Kutsche mit schwarzen Pferden und einem kohlschwarzen Kutscher auf dem Bock. ... Er wusste, er fuhr einen Sterbenden. Der Fremde war verschwunden.
Hilft sich die Natur nicht selbst, so hat jede Abweichung Tod oder schweres Leiden zur Folge. Berücksichtigt man, dass die Kajan den bei der Geburt sterbenden Frauen kein ehrenvolles Begräbniss und glückliches Leben im Jenseits zugestehen, so ist die Angst, mit welcher diese ihrer Entbindung entgegensehen, begreiflich.
Aber auch bei Sterbenden muß man gewesen sein, muß bei Toten gesessen haben in der Stube mit dem offenen Fenster und den stoßweisen Geräuschen. Und es genügt auch noch nicht, daß man Erinnerungen hat. Man muß sie vergessen können, wenn es viele sind, und man muß die große Geduld haben, zu warten, daß sie wiederkommen. Denn die Erinnerungen selbstes noch nicht.
Das hat der Künstler mit sich allein abzumachen, niemand darf da ein Wort mitreden, oder gar ein abfällig Urteil fällen. Nur die wenigen, denen er einen Einblick gewährt in sein Schaffen, +weil sie ihn lieben+, nur die dürfen schweigend zuschauen, dürfen erzählen Wilde erzählt das Märchen von der wunderschönen Rose, die aus dem Herzblut der sterbenden Nachtigall erwuchs.
Eine Kluft war jäh aufgerissen zwischen ihr und ihm, die ganze Tiefe zwischen dem Lebenden, dem alles freistand, und einer, der der Tod keine Wahl mehr ließ, gähnte ihn an. »Was geht das Geschick dieser Sterbenden mich an!« Und er erinnerte sich dumpf, daß er einige Augenblicke früher ihr zugerufen hatte: »Was geht mein Schicksal dich an!« Und er hatte sie retten wollen, und auf sich selbst gezielt.
Aber es ging nicht lange, so hörte schon wieder alles auf, denn kaum hatte Heidi eine Geschichte zu lesen begonnen, die von einer sterbenden Großmutter handelte, als es auf einmal laut aufschrie: »Oh, nun ist die Großmutter tot!«, und in ein jammervolles Weinen ausbrach, denn alles, was es las, war dem Heidi volle Gegenwart, und es glaubte nicht anders, als nun sei die Großmutter auf der Alm gestorben, und es klagte in immer lauterem Weinen: »Nun ist die Großmutter tot, und ich kann nie mehr zu ihr gehen, und sie hat nicht ein einziges Brötchen mehr bekommen!«
»Das Problem der Menschheit!« Seebeck lachte auf. »Da draußen haben Sie das Problem der Menschheit!« Und er wies auf das Kriegsschiff hinaus, das jetzt langsam sein Feuern einstellte. »Seebeck, schämen Sie sich! Wer wird einen Spezialfall verallgemeinern. Hören Sie, ich habe nicht mehr viel Zeit, glaube ich.« Paul Seebeck verschränkte die Arme und sah dem Sterbenden gerade ins Gesicht.
Das Einfachste zu tun, was ihn aus seiner Bedrängnis befreit hätte, sich abzuwenden und wegzugehen, war ihm durchaus unmöglich. In dieser Not griff er zu einem sonderbaren Hilfsmittel: er riß seine Zigarettendose aus der Tasche, entnahm ihr eine Zigarette und hielt sie dem Sterbenden hin.
»Ja«, sagte Felix, »ich bin so müde.« Und Paul Seebeck bettete den sterbenden Knaben so gut er konnte auf den Boden. Unter seinem Maschinengeschütz lag Otto Meyer, ein Granatsplitter hatte ihm den Oberschenkel zerfetzt. Er reichte Seebeck die Hand: »Du, sag mal, kannst du mir nicht irgend einen passenden Ausspruch empfehlen?
Automatisch wandte er nach einer Weile den Kopf zur Sterbenden hin, sah das weiße Gesicht an, das von einer plissierten, gestärkten Krause umrahmt war, und beugte sich plötzlich mit einem Ruck staunend vor: es schien ihm, als sei die Mutter um viele Jahre jünger geworden. Die Falten der Strenge waren vollkommen weg.
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