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Aktualisiert: 19. Juli 2025
Endlich verstummten die Glocken, die Männer nahmen Abschied von den Ihrigen Seppi, der soeben gekommen war, sprach mit Fränzi und den Kindern und wären die anderen nicht ganz im eigenen Kummer gefangen gewesen, so hätte ihnen die fahle, schmerzzerrissene Gruppe schon die Lösung eines Geheimnisses gebracht. So blieben die Dörfler alle in dunkler Furcht und gräßlicher Spannung.
Immer noch schweben sie, einer um den anderen, viele Kirchtürme hoch, herab, und einen um den anderen stößt Seppi Blatter, auf ihm stehend, in die Reifen, löst die Seile der eingehängten, schwingt sich zum folgenden, und an den Felsen zeichnet die wieder erstehende Leitung eine dunkle Linie. Oft aber verzögert sich das Werk.
»Macht nichts ich bin nicht gern der Unglücksrabe,« antwortete der Kaplan mit seiner hohlen Stimme. »Ich glaube beim Eid, Seppi Blatter fällt die elende Hitze und erst dort oben man wird da unten dumm, dort oben aber wird einer verrückt die Männer, die stürzen, thun's, weil sie vom Sonnenstich wahnsinnig geworden sind.« Bälzi nahm einen Schluck. »St.
Er schluchzt die dünnen Thränen fließen über seine abgehärmten Wangen. »Seppi Blatter Fränzi ihr habt mir's nicht zu streng gemacht. Und Josi, wenn du wegen Thöni Grieg etwas auf dem Gewissen hast, so nehme ich es dir ab.« Da antwortet Josi: »Nein, Vater, ich bin frei von Schuld. Thöni Grieg ist zehn Schritt vor mir gestürzt.«
Du wolltest mich, das arme Mädchen, nicht mehr für dich, aber du gönntest mich auch keinem anderen. Wie David den Urias in den Krieg geschickt hat, schickst du Seppi an die Weißen Bretter nicht daß du mich, das schon fast alte Weib, mehr möchtest, aber du hassest ihn!« So sprach Fränzi mit ihrer tiefen und schönen Stimme. Der Presi zitterte und mußte sich halten.
»Und nun sollte ich auch dich herzlich um etwas bitten, Vögelchen. In grenzenlosem Leid hat dich der selige Seppi beschimpft. Vergieb ihm, Binia!« Statt jeder Antwort preßte das Kind das Köpfchen an die Brust der Frau, nicht anders, als wäre sie die Mutter. »O, Fränzi, ich höre Euer Herz das ist so ein liebes, warmes Herz.«
Drei Weiber zugleich poltern an die Thür des Gotteshauses, ein anderes liegt ohnmächtig in den Nelken, die Gebete rauschen nicht mehr, sie rasen zum Himmel. Da knarrt das Schloß der Weibel tritt hervor. Tödliche Stille »Seppi Blatter hat sich freiwillig gestellt!« Lautes Weinen bildet die Auslösung der Spannung. Aus der Kirche ergießt sich die dunkle Schar der Männer.
Der Schrei verzehn- und verhundertfacht sich ein dunkler Körper fällt und wird größer im Fallen, er gleitet wie ein Schatten die Weißen Bretter hinab. Seppi Blatter ist am Ende seines Werkes abgestürzt. Der Gottesdienst schweigt. Josi ist brüllend wie ein Stier aufgesprungen und will sich in die Glotter stürzen, in der sein Vater vor seinem Blick verschwunden ist.
Als er gegangen war, schritt der Presi schwer auf und ab: »Heimkommen, Binia! Die Luft ist rein. Seppi Blatter, wir wollen dafür sorgen, daß dein Spiel verloren ist!« Dann stutzte er: »Dieser Josi Blatter der stirbt in Indien nicht. Der kommt eines Tages wieder heim und dann ist die Not um Binia größer als jetzt. Das Kind muß jung heiraten.«
Wo hast du dir das Herz hergenommen, ihn grad an dem Tag, wo du dich mit der Cresenz verlobt hast, mit dem Kaufbrief zu kreuzigen? Das gefällt uns nicht. Wenn du Seppi Blatter die hundertachtzig Franken aus Anlaß deiner Verlobung geschenkt hättest, so hätte es mich und die Cresenz gefreut. Man hätte dann aus dir etwas Glück gespürt. Jetzt aber kränkt sich Cresenz.«
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