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Aktualisiert: 17. Mai 2025


Im Gegenteil, heller und schimmernder als je prangten die eleganten Flügel ihrer Reklamefelder, und der Schützenautomat? War man nicht mit der Herstellung eines ersten Exemplares desselben schon seit Wochen beschäftigt? Kam nicht der tüchtigste und dienstfertigste aller Mechaniker fast täglich in die Villa, um mit Tobler Karten zu spielen?

Er bekam seine Papiere wieder zurück und konnte die Straße betreten. Die Glieder waren kalt und steif, im Kopf summte und läutete und schoß noch der Traum. Eine Stunde später stand er wieder inmitten der realen, Toblerschen Geschäfte. Reklame-Uhr und Schützenautomat winkten ihm ärgerlich und zugleich hilfeflehend entgegen, und Joseph schrieb wieder an seinem Schreibtisch.

Der Schützenautomat erwies sich als ein Ding, ähnlich den Schokoladenautomaten, die die reisenden Menschen auf Bahnhöfen und in allerlei öffentlichen Lokalen antreffen, nur entsprang dem Schützenautomaten nicht eine Platte Süßigkeit, Pfefferminz oder dergleichen, sondern ein Paket scharfer Patronen. Die Idee als solche war also keine gerade neue, sondern nur eine verfeinerte und verschärfte, auf ein anderes Lebensgebiet geschickt übertragene. Auch war der Toblersche Automat bedeutend größer, er war ein dickes, hohes Gestell von einem Meter und achtzig Höhe und dreiviertel Meter Breite. Der Leibesumfang des Apparates war der eines vielleicht hundertjährigen Baumstammes. Am Automaten war in ungefährer Manneshöhe ein Schlitz angebracht, zum Hineinwerfen oder -fügen des Geldstückes oder der Münze, die für Geld erhältlich war. Nach dem Einwurf hatte man einen Moment zu warten, dann an einem bequem zu erfassenden Hebel zu ziehen und das nun in eine offene Schale stürzende Paket Patronen ruhig in Empfang zu nehmen. Die ganze Sache war praktisch und einfach. Die innere Konstruktion beruhte auf drei sich gegenseitig bedienenden Hebeln, sowie auf einem abwärts gleitenden Kanal zur Beförderung der Patronen, die sich in gleichmäßigen, der staatlichen Verpackung entsprechenden Paketen in einer Art von Kamin zu dreißigen von Stücken aufeinandergetürmt befanden; zog man nun an dem Hebel mit dem bequem zu erreichenden Griff, so fiel eben eines der im Kamin befindlichen Stücke äußerst elegant heraus, und der Apparat funktionierte weiter, das heißt er blieb still, bis ein zweiter oder ein dritter Schütze des Weges daherkam und ihn von neuem zu der eben beschriebenen Betätigung reizte. Aber noch mehr! Der Automat hatte den Vorzug, mit dem Reklamewesen verbunden zu sein, indem eine kreisrunde

Ja, er fühlte, wie lieb es ihm geworden war, und er dachte weiter: »Wie ist es mir möglich, zu leben, ohne Dummheiten zu begehen? Und in diesem Haus konnte ich so hübsch Dummheiten begehen. Wie wird es anderwärts hiermit bestellt sein? Und wie kann ich daran denken, zu existieren, ohne von Toblers Kaffee zu trinken? Wer wird mir anderswo satt zu essen geben? Und so bequem, und so mannigfaltig? An andern Orten ist das Essen so langweilig, so ganz und gar das Gegenteil von üppig! Und in wessen sauber zu- und aufgedeckten Betten will ich mich nachher schlafen legen? Unter einen behaglichen Brückenbogen wohl! Gemach! Ach Gott, sollte es schon so weit sein? Und wie kann ich fortfahren zu atmen ohne die Gegenwart dieser auch im Winter reizenden, landschaftlichen Gegend? Und wie will ich mich dann abends unterhalten, wie jetzt mit der lieben, prächtigen Frau Tobler? Wem Grobheiten sagen? Nicht alle Menschen nehmen sie so besonders, so eigen, so schön in Empfang. Wie traurig. Wie liebe ich dieses Haus! Und wo wird eine Lampe brennen, so zärtlich, und wo ein Wohnzimmer sein, so heimelig, so herz-voll, wie Toblers Lampen und Wohnzimmer sind? Wie macht mich das mutlos. Und wie können meine Gedanken, ohne alltägliche Gegenstände wie Reklame-Uhr, Schützenautomat, Krankenstuhl und Tiefbohrmaschine zu haben, ferner auskommen? Ja, das wird mich unglücklich machen, ich weiß es. Ich bin hier gebunden, ich lebe hier. Wie sonderbar anhänglich ich bin! Und Toblers tiefe, grollende Stimme, wie bitter werde ich ihren Klang entbehren. Warum kommt er noch nicht? Ich möchte wissen, woran ich bin. Ja, alles das. Was? Wo wird wieder solch ein Sommer mich in die üppigen, grünen Arme und an die blühende und duftende Brust drücken, wie der war, den ich hier oben habe erleben und genießen dürfen? Wo, in welcher Gegend der Welt, gibt es solche Turmzimmer? Und eine solche Pauline? Obschon ich mich mit ihr des öftern gezankt habe, gehört auch sie schließlich mit zu dem Schönen. Wie es mir elend zumut ist. Hier durfte ich 'kopflos' sein, wenigstens bis zu einem gewissen Grade. Ich möchte wissen, an welchen Orten der zivilisierten Welt das sonst noch gestattet wäre? Und der Garten, den ich so oft gespritzt habe, und die Grotte? Wo gibt man mir das? Menschen wie ich genießen sonst nirgends die Annehmlichkeit und den Zauber von Gärten. Bin ich verloren? Mir ist elend zumut, ich glaube, ich werde jetzt einen Stumpen rauchen müssen. Auch das wird mir fehlen. Sei es

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