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Aktualisiert: 1. November 2025
Diese Seele schildert sich in dem Gesichte des Laokoons, und nicht in dem Gesichte allein, bei dem heftigsten Leiden. Der Schmerz, welcher sich in allen Muskeln und Sehnen des Körpers entdecket, und den man ganz allein, ohne das Gesicht und andere Teile zu betrachten, an dem schmerzlich eingezogenen Unterleibe beinahe selbst zu empfinden glaubt; dieser Schmerz, sage ich, äußert sich dennoch mit keiner Wut in dem Gesichte und in der ganzen Stellung. Er erhebt kein schreckliches Geschrei, wie Virgil von seinem Laokoon singet; die
Er hob Hermenegilden sanft auf, indem er sprach: »Beruhige dich liebe Tochter, Stanislaus ist wohl, bald eilt er in deine Arme.« Da atmete Hermenegilda auf wie im schweren Todesseufzer und sank von wildem Schmerz zerrissen neben dem Grafen hin in die Polster des Sofas.
Das war ganz die muntere, sorglose, genußfreudige Mimi, die ihn immer so bezaubert hatte mit ihrer Lebenslust. Er mußte sich zusammennehmen, damit der aufwühlende Schmerz ihm keine Thränen entlockte, der Schmerz und die Wut auf den verhaßten Sieger. Er trennte sich von den Freunden, um aus Mimis Nähe zu kommen.
Ihr Mitleiden, das kein gefühlsmäßiges Mitleid mehr war, steigerte sich fast bis zum Krankhaften. Kein Mensch, ja kein Tier war ihr zu gering, als daß ihr Herz sich vor ihm verschlossen hätte; es wurde ihr zum körperlichen Schmerz, wenn sie Unrecht sah, das sie nicht verhindern, Kummer sah, dem sie nicht abhelfen konnte.
Dann empfand ich die Kälte plötzlich als schneidenden Schmerz an Stirn und Wangen, und meine Brust weitete sich, wie zerspringend vor Frische. In kalten Schauern schlief ich über solchen Visionen zuweilen ein, aber die sinnlosesten Träume raubten meinen Schlaf die ersehnte Erquickung.
Alfred, der spät entschlummert war, schlief noch; die Besitzer des Hauses nahmen auf eine auszeichnende Weise von mir Abschied, die Umstehenden beurlaubten sich auch, wünschten mir Glück und eine fröhliche Wiederkehr. Ich bestieg den Wagen und fuhr von Heinbach dahin.« »Der Besitzer dieses Hauses hatte mir einmal gesagt: >Vielleicht verlasset ihr einst unser Haus nicht mit Reue und Schmerz.<«
Die Sprache, dünkt mich, ist reich, ist überschwenglich reich im Vergleich mit der Dürftigkeit und Begrenztheit des Lebens. Der Schmerz hat seine Grenzen: der körperliche in der Ohnmacht, der seelische im Stumpfsinn, es ist mit dem Glück nicht anders! Das menschliche Mitteilungsbedürfnis aber hat sich Laute erfunden, die über diese Grenzen hinweglügen. Liegt es an mir?
Sie forschte in seinem Angesicht in einem Gemisch von Schmerz und Trauer. „Ja
„Wahrlich, ich bewundere Sie, Komtesse!“ stieß er heraus. „Aber ich empfinde einen starken Schmerz um die, welche mit keiner Krone im Wappen zur Welt kamen und deshalb nicht einmal Ihre Fingerspitzen berühren dürfen.“
So mit ihrem Schmerz beschäftigt, hatte er ganz überhört, daß man schon zweimal an der Türe geklopft habe; leise wurde sie endlich geöffnet, auf dem weichen Fußteppich hallte kein Schritt Ida war es, als wehe sie ein kühlendes Lüftchen an, es war ihr so wunderwohl und süß zu Mut, sie nahm das Tuch von den weinenden Augen und tat einen lauten Schrei; denn vor ihr stand in voller Lebensgröße Graf Martiniz.
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