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Oder sie erzählte von ihrer seligen Mutter und wollte von der seinigen etwas wissen. Rudolfs Mutter war schon zwanzig Jahre tot. Trotzdem tröstete ihn Emma mit allerlei Koseworten der Klein-Kindersprache, als ob es gölte, ein Wickelkind zu beruhigen. Mehr als einmal hatte sie, zu den Sternen aufblickend, ausgerufen: »Ich glaube fest, da droben, unsre beiden Mütter segnen unsre Liebe

Luise ist die junge Gemahlin Rudolfs; gestern hatten sie Hochzeit gehalten und waren dann am Nachmittage abgereist und am Abend im Hotel angekommen. Am folgenden Morgen dann trafen, wie vorher brieflich bestimmt war, sich die befreundeten Paare. Luise und Ottilie treffen zuerst und allein zusammen, und später so auch die Herren.

Jetzt hörte sie einen sagen, einen mit einer kreischenden Stimme: »Na, was ist's denn mit 'm Geld, Rudolf? Rührt sich deine Alte noch allweil nit?« »Weiß der Kuckuckdarauf Rudolfs tiefe klangvolle Stimme. »Ihr Bankier scheints, ist auf einmal knauserig wordnUnter dem »Bankier« verstand er offenbar ihren Vater oder gar sie!

Sie sah Leo zärtlich an und stieß sanft seine zitternden Hände zurück, die sie schüchtern zu liebkosen versuchten. »Seien Sie mir nicht bössagte er und wich zurück. Emma empfand eine unbestimmte Furcht vor seiner Zaghaftigkeit, die ihr viel gefährlicher war als die Kühnheit Rudolfs, wenn er mit ausgebreiteten Armen auf sie zugekommen war. Niemals war ihr ein Mann so schön erschienen.

»Konstable von Neslerief Artois leidenschaftlich, »ich weiß, daß Ihr die Vlaemen über alle Maßen liebt. Diese Liebe ehrt Euch, in der Tat! Sicherlich flößt Euch Eure Tochter solch liebevolle Gesinnung einAdela, die Tochter Rudolfs von Nesle, war mit Wilhelm van Dendermonde, einem der Söhne des alten Grafen von Flandern, verheiratet.

Klopfenden Herzens, aber mit schweren, seltsam müden Füßen stieg Christine nächsten Tages die drei Treppen zu Rudolfs Wohnung hinan. Zwei Jahre hatte sie ihn nicht gesehen, ihn, der der Gespiele ihrer Jugend und die Sehnsucht ihres Herzens gewesen war. In diesem Augenblicke empfand sie nichts als Zorn und Verachtung gegen ihn. Ein Mann und schwach!

Bei diesen Worten verfinsterte innerer Gram die Züge Rudolfs von Nesle, denn sein Edelmut sträubte sich gegen solche Grausamkeit. Er sagte leidenschaftlich: »Aber, Herr d'Artois, ich frage Euch, sind wir Ritter oder nicht, und schätzen wir unsere Ehre so gering, daß wir ärger als die Sarazenen hausen sollen?

Karl kam ihr nie so unerträglich vor, seine Hände nie so vierschrötig, sein Geist nie so schwerfällig, seine Manieren nie so gewöhnlich, als wenn sie nach einem Stelldichein mit Rudolf wieder mit ihm zusammen war. Sie bildete sich ein, sie sei Rudolfs Frau, seine treue Gattin.

Ich spiele also dies, hieß es und du jenes; nun muß er so spielen und nicht so, und ich werde hierauf zu ihm halten und das spielen, worauf du wieder jenes spielen wirst, das ist doch klar, wenn wir gewinnen wollen. Nein, das ist nicht klar, hatte Rudolfs Partner erwidert, sondern ich steche zunächst den Trumpf ab und spiele dann jenes.

Schließlich erklärte er ihr in ernstem Tone, ihre Besuche begönnen unvorsichtig zu werden. Sie kompromittiere sich. Zehntes Kapitel Allmählich machten Rudolfs Befürchtungen auf Emma Eindruck. Zuerst hatte die Liebe sie berauscht, und so hatte sie an nichts andres gedacht.