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Er lobt Gott mit leiser, schwellender oder starker Stimme, und die Familie hört ihm zu: Frau Permaneder, gehüllt in würdevollen Ernst, der ihr Entzücken und ihren Stolz verbirgt; Erika Grünlich, nun schon fast fünfzehnjährig, ein kräftiges, junges Mädchen mit aufgestecktem Zopf und dem rosigen Teint ihres Vaters, und Christian, der heute morgen von Hamburg eingetroffen ist und seine tiefliegenden Augen von einer zur anderen Seite schweifen läßt ... Pastor Tiburtius und seine Gattin haben die Reise von Riga nicht gescheut, um bei der Feier zugegen sein zu können: Sievert Tiburtius, der die Enden seines langen, dünnen Backenbartes über beide Schultern gelegt hat, und dessen kleine, graue Augen sich hie und da in ungeahnter Weise erweitern, größer und größer werden, hervorquellen, beinahe herausspringen ... und Klara, die dunkel, ernst und streng dareinblickt und manchmal eine Hand zum Kopfe führt, denn dort schmerzt es ... Übrigens haben sie den Buddenbrooks ein prachtvolles Geschenk mitgebracht: einen mächtigen, aufrechten, ausgestopften, braunen Bären mit offenem Rachen, den ein Verwandter des Pastors irgendwo im inneren Rußland geschossen, und der jetzt, eine Visitenkartenschale zwischen den Tatzen, drunten auf dem Vorplatz steht.

Von innen also, von der Seele allein, ist hier die Welt in Kunst gestaltet, von innen gebunden, von innen erlöst. Diese Art von Kunst, die tiefste und menschlichste aller, hat keine Vorfahren in der Literatur, weder in Rußland noch irgendwo in der Welt. Dieses Werk hat nur Brüder in der Ferne.

Im Jahre 1812, als Rußland nimmer Straßen genug hatte für die Kriegsgefangenen an der Beresina oder in Wilna, ging eine auch durch Pensa, das für sich schon mehr als einhundert Tagereisen weit von Lahr oder Pforzheim entfernt ist, und wo die beste deutsche oder englische Uhr, wer eine hat, nimmer recht geht, sondern ein paar Stunden zu spät.

Herzzerreißend waren ihre Briefe ... Das letzte Geld hatte er nach Rußland geschickt, wo sie bei Verwandten einen kärglichen Unterschlupf gefunden hatte, das bittere Brot der Fremde und sich noch immer mit Selbstvorwürfen zerfleischte, daß sie damals nicht genug Charakterfestigkeit besessen, gewissenlosen Einflüsterungen Widerstand zu leisten. Das waren nachträgliche Ausreden, gewiß.

Er weiß nichts von den Menschen, die um ihn sind, er haßt sie nur, weil sie nicht Russen sind, haßt die Deutschen in Deutschland, die Franzosen in Frankreich. Sein Herz horcht nach Rußland, nur sein Körper vegetiert teilnahmslos in dieser fremden Welt. Kein Gespräch, keine Begegnung hat irgendeiner der deutschen, französischen oder italienischen Dichter bezeugt.

Man höre, wie er in der »Lutezia« die europäische Zukunft beurteilt. Er prophezeit ein großes »Spektakelstück«, den »gräßlichsten Zerstörungskrieg« zwischen Deutschland und England Frankreich Rußland. »Doch das wäre nur der erste Akt des großen Spektakelstückes, gleichsam das Vorspiel.

»Nein; aber ich bin doch auf dem Wege dahin...« »Gewiß, Kind. Auf dem Wege dahin bist du; aber was heißt das? Wenn du von hier nach Nauen fährst, bist du auch auf dem Wege nach Rußland. Im übrigen, wenn du's wünschst, so sollst du einen Pelz haben. Nur das laß mich im voraus sagen, ich rate dir davon ab.

Schon am Morgen nach der Ankunft des vermeintlichen Couriers begab jener sich nach dem Palaste des Großfürsten. Dort theilte er Iwan Ogareff die Umstände mit, unter welchen seine Tochter höchst wahrscheinlich das europäische Rußland verlassen hatte, und sagte ihm, welche Unruhe er jetzt um ihretwillen empfinde.

»Meine gnädigste Frau, wenn man so alt ist wie ich und viel rumgestoßen wurde und in Rußland war und sogar auch ein halbes Jahr in Rumänien, da hält man alles für möglich. Es gibt so viel schlechte Menschen, und das andere findet sich dann auch, das gehört dann sozusagen mit dazuEffi horchte auf. Überhaupt, man ist links und rechts umlauert, hinten und vorn. Sie werden das noch kennenlernen

Ob Kerenski aus eigenem Entschluß oder durch die Lockungen und den Zwang der Entente zum Angriff bewogen wird, ist schwer zu entscheiden. Jedenfalls hat die Entente das größte Interesse daran, daß Rußland nochmals zu einer Offensive vorgetrieben wird. Sie hat im Westen die gute Hälfte ihrer Sturmkraft bis jetzt schon vergeblich geopfert, ja vielleicht schon mehr als die Hälfte.