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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Aber eines Vormittags, als Kallem etwas früher als gewöhnlich nach Hause gekommen war in der Regel war er den ganzen Vormittag fort hörte er draußen läuten. Das Mädchen öffnete, und Rendalens Schritt erklang im Vorzimmer. Er trat hastig ein, finster, wortkarg. Er habe ein Anliegen: ob Kallem nicht die Wohnung mit ihm tauschen wolle.
Wie kam das Kind auf einmal mitten in das Herbstbild? Diese frischeste, lebendigste Erinnerung an den ersten Frühling? Ach, hier draußen wachte die Sehnsucht nach den Kindern auf! Jetzt wußte sie, daß er nicht war, wo die Kinder waren; jetzt konnte sie zu Rendalens reisen und die Kinder sehen!
Rendalens Mutter war in der Stadt gewesen und hatte hier gewohnt; während der Zeit war Ragni viel mit den beiden zusammen gewesen; Rendalen und sie hatten vierhändig gespielt. Das hatten sie auch nach der Abreise der Mutter fortgesetzt und immer auf seinem Flügel, das wußte er ... Er empfand dieses Zusammentreffen wie eine Demütigung.
Nach und nach faßte sie soviel Zutrauen, daß sie nach Rendalen zu fragen wagte; sie habe ihn nicht wiedergesehen, seitdem er ausgezogen sei. Es gehe ihm recht gut. Und nun schilderte er Rendalens Eigenheiten so, daß sie lachen mußte. Sie sah nicht dumm aus, wenn sie lachte; ganz und gar nicht. Einen Augenblick konnte dann auch das "Vielstrahlige" in ihre Augen kommen.
So herzlich sich auch Rendalen im einzelnen und dem einzelnen hingab er hielt sich gleichzeitig immer in einer gewissen Distanz, über die niemand hinwegkam. Er liebte seinen Pflegebruder Vangen; aber gerade an Vangen sah man recht eigentlich, daß immer eine bestimmte Scheidewand da war. Auch darin begegnete Kallem Rendalens Bedürfnis; er hatte ebenfalls diese Unnahbarkeit, bei aller Hingabe.
Daneben gab es aber auch genug Ungleichheiten, die das Verhältnis einerseits frisch erhielten, andrerseits erschwerten. Die Schwierigkeiten kamen fast alle auf Rendalens Konto; Kallem war geschmeidiger und fügsamer. Wenn Rendalen gerade einmal Lust hatte, so spielte er stundenlang Klavier, spielte, als ob überhaupt niemand im Zimmer sei; man konnte ebensogut gleich gehen.
Gleich nach ihrer Ankunft bei Rendalens kam ein verzweifelter Brief: das Wiedersehen mit den Kindern war grausam gewesen. Sie hatten sie nicht wiedererkannt! Und auch sie die Kinder nicht.
Im Januar und Februar waren sie fast jeden Abend zusammen, wenn nicht sonst, so doch sicher von sechs bis sieben in der Turnhalle. Meist aßen sie hinterher zusammen, am liebsten bei Rendalen, der ein Klavier hatte. Anfang März kam Rendalens Mutter auf Besuch.
Dabei eine weiche Stimme. Im übrigen ein kerniges Mädel, gut gebaut, klug wie der Teufel und trotz ihrer lachlustigen Kritik zurückhaltend und vorsichtig in Worten und Benehmen. Aber das Lachen lag immer auf der Lauer. Als er sagte: "Mein Name ist Edvard Kallem ich werde in Herrn Rendalens Zimmern wohnen!" antwortete sie lächelnd: "Oh!" als kenne sie alle seine Geheimnisse von Kindesbeinen an.
Nun kam kein anderer Ort in Frage als Rendalens oder seine Wohnung; aber Ragni war wieder so scheu geworden, daß er an ihrer Einwilligung zweifelte. Er bereitete sie in Briefen darauf vor und bat Marie, sie ebenfalls zu überreden und selbst mitzukommen.
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