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Nach langer Zeit ward er inne, daß seine Frau es mit dem Kaffee hielt, wie er mit dem Rauchtabak. Ihr war nicht wohl, wenn sie des Morgens ihren Kaffee nicht genommen, und sehr oft überfiel er sie mit ihrem Lieschen auch des Nachmittags am Kaffeetisch, wo sie einander wie wahre Stadtweiber, die Schale in der Hand, mit den Neuigkeiten ihrer Korrespondenzen unterhielten. Sobald sein Weib oder ihr Lieschen übles Humors war, ward es hernach zur Gewohnheit, daß zweimal Kaffee getrunken werden mußte. Er wollte beide einmal auf die Probe setzen, und las ihnen bei Tisch einen erdichteten Brief vom Präsidenten vor (mit dem er wirklich korrespondierte), in welchem dieser ihm meldete, es würde nächstens eine landesfürstliche Verordnung bekanntgemacht werden, worin allen Privatpersonen ohne Ausnahme der Gebrauch des Kaffee bei schweren Geldstrafen untersagt werden würde, dafern sie sich nicht eine unmittelbare Erlaubnis vom Landesherrn durch Bezahlung einer dazu ausgesetzten Geldsumme auswirkten. Seine Frau und Lieschen sahen einander an; beide suchten die verschiedenen Empfindungen, die diese Neuigkeit in ihnen veranlaßte, jede auf ihre Art, zu verbergen, endlich konnte sich Lieschen nicht länger halten, und brach aus: "Werden Sie uns diese Erlaubnis denn kaufen?" Mannheim lächelte. "Du würdst wohl ohne Kaffee nicht leben können, aber ich hoffe, was meiner Frau gut ist, wird dir auch recht sein." Hierauf setzte er ein sehr ernsthaftes Gespräch mit einem seiner jungen Freunde fort. Als er vom Essen aufstand, und sie küssen wollte, stürzten zwei unbändige Tränen, die sie mit aller ihrer Mühe und Kraft beim Essen zurückgehalten hatte, ganz wider ihren Willen und Absicht, von den Wangen der armen Albertine den mutwilligen Lippen Mannheims entgegen, die sie wollüstig aufschlürften. "Und so weinst du denn, meine liebe Frau", sagte er laut und triumphierend, "und meinst, der Kaffee sei keine Kette, kein Opium, das dich für alle andere Vergnügungen taub und ungestimmt macht. Wenn haben unsere Vorfahren Kaffee getrunken, die doch auch ihre Freude hatten, und herzlicher als wir. Trinken wir den Kaffee, wie sie, als etwas Außerordentliches, als etwas, das alle Jahre einmal kommt, und bloß etwas zu lachen gibt, gewöhnen wir unsere Nerven aber nicht an einen Opiat, der viel feiner und reizender, und eben deswegen auch viel schädlicher ist, als der Tabak und das Opium selber. Der Kaffee ist in der Tat nur eine galante Unreinlichkeit, und ich bin versichert, daß der saubere Porzellan, in den wir ihn fassen, das meiste und vielleicht das einzige zu seinem Wohlgeschmack beiträgt. Können wir aber nicht ebensowohl von porzellanenen Kredenztellern Obst und andere Sachen essen, die unsern Nerven nichts schaden, und uns nicht zur schädlichen Gewohnheit werden?" Albertine ließ sich diesen Nachmittag einige Pfirsiche heraufbringen, und, wenn Fremde zu ihr kamen, setzte sie ihnen Wein, eingemachte Sachen und Obst vor, wobei die Munterkeit und das Scherzen und das Hüpfen und die Pfänderspiele und das Tanzen und das Jauchzen viel allgemeiner wurden. Des Morgens war ihr Frühstück ein

Rauchtabak wird im Lande selbst gebaut und fabrizirt; Schnupftabak dagegen, den man nicht zu bereiten versteht, von Massaua bezogen. Die Summe, welche jährlich aus Abessinien nach Massaua wandert, ist sehr groß, und welchen Ersatz hat das Land für das viele ihm entgehende Geld? Antwort: keinen.

Auf dem Tisch lag eine Zeitung und eine Schweinsblase voll Rauchtabak, und von dem kleinen schmalen Kanapee an der Querwand sprang mit halber und verlegener Munterkeit, als sei sie in einem Schlummer gestört worden und wolle es nicht merken lassen, die junge Hausfrau auf.

Als Werthmesser gilt auch hier der Maria-Theresia-Thaler vom Jahre 1780, als Scheidemünze Lederstreifen, die zu Sandalen benutzt werden können. Außerdem nimmt man im Handel Schnupf- und Rauchtabak, leere Flaschen, Spiegel, Knöpfe und Perlen als Scheidegeld an.

Vom Tee und Kaffee und Tabak war in seinem Hause niemals die Rede, wohl aber von Obst und Früchten, wie es die Jahrszeit mit sich brachte. Vielleicht wird es einige meiner Leser interessieren, zu erfahren, wie Albertine ihrem Manne den Rauchtabak, und er ihr zur Dankbarkeit den Kaffee abgewöhnt.